Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
ausmacht, dass du nicht da bist."
    Die Luft in der Kabine schien plötzlich zu knistern.
    "Hört auf, alle beide", rief Keegan.
    "Ich brauche mir von einem pokerspielenden, rodeoreitenden Frauenhelden nicht sagen zu lassen, wie ich meine Töchter erziehen soll", brauste Rance auf.
    "Zum Teufel, und ob", entgegnete Jesse. "Weil du es von allein Ja nicht kapierst."
    "Es reicht", sagte Keegan. "Wir befinden uns in einem Flugzeug, nicht in einem Stall."
    Rance seufzte verärgert und warf sich in seinen Sitz zurück.
    Jesse drehte sich weg und sah stumm aus dem Fenster.
    Bis sie in San Antonio landeten, sprach keiner von ihnen ein Wort.
     
    Am Samstagmorgen, drei Tage nachdem ihr Vater mit Onkel Keegan und Jesse die Stadt verlassen hatte, öffnete Rianna McKettrick die Augen und blieb ganz still liegen. Im Bett gegenüber hörte sie Maeve leise und regelmäßig atmen.
    "Ich bin sieben", hätte Rianna am liebsten laut gesagt. "Gestern Abend, als ich ins Bett ging, war ich noch sechs. Aber heute Morgen bin ich sieben."
    Das schien ihr eine wunderbare Sache zu sein, etwas, was man den Leuten erzählen sollte.
    Aber sie wusste, dass Maeve nur die Augen verdrehen und sie anschauen würde, als wäre sie nicht ganz richtig im Kopf. Das machte Rianna traurig. je älter Maeve wurde, desto weniger schien sie ihre kleinere Schwester zu mögen. Egal, wie sehr sie sich auch anstrengte, mit Maeve konnte sie es einfach nicht aufnehmen.
    Deshalb war es nicht ganz so lustig, sieben zu werden.
    Seufzend setzte sie sich auf, warf die Bettdecke zurück und glitt aus dem Bett. Dann tapste sie ins Badezimmer, das sie sich mit Maeve teilte, wenn sie bei Granny in der Zane Gray Road übernachteten - was meistens der Fall war. Sie hatte gehört, wie ihr Vater vorschlug, dass sie alle zusammen im Haus auf der Ranch wohnen könnten. Aber Granny wollte nicht so weit entfernt vom Curl and Twirl sein.
    Granny war eine Geschäftsfrau. Sie hatte viel zu tun.
    Wie alle Erwachsenen, und zwar immerzu - zumindest glaubte Rianna das.
    Sie wusch sich die Hände und lief zur Treppe. Bestimmt war Granny schon in der Küche und hörte Radio. Rianna konnte den Duft von frisch gebrühtem Kaffee schon riechen, und auch das machte sie traurig. Denn es erinnerte sie an ihren Vater. Wenn sie mit ihm zu Hause auf der Ranch waren, kochte er auch immer als Erstes morgens Kaffee.
    Gestern Abend, nachdem Granny sie und Maeve ins Bett gebracht und mit ihnen gebetet hatte, hatte Rianna ihrer Schwester zugeflüstert, dass sie glaubte, ihr Vater würde doch noch zu der Geburtstagsparty kommen. Schließlich hatte er einen eigenen Jet, mit dem er hin- und herfliegen konnte, oder vielleicht nicht?
    "Vergiss es", sagte Maeve. "Er kommt nicht. Er ist be schäftigt."
    Als sie daran dachte, blieb sie mitten auf der Treppe stehen und bemühte sich auf McKettrick-Art, nicht zu weinen. Sie wünschte, sie hätte eine Mutter wie all die anderen Kinder in der Schule.
    Sie dachte an Echo - Granny hatte gesagt, sie müsse sie Miss Wells nennen - mit ihrem fröhlichen Lächeln und dem schönen Haar. Es wäre toll, eine Mutter wie Miss Wells zu haben, die mit dem rosa Barbiepuppenauto vor der Schule auf sie wartete, um sie nach Hause zu fahren. Und die ihre Bilder an den Kühlschrank klebte.
    Riannas Hals begann zu schmerzen. Ihre Augen brannten jetzt so sehr, dass sie einen Moment lang nichts sehen konnte.
    "Rianna, Liebling?" Granny stand unten an der Treppe mit ihrer Zeitung in der Hand. "Alles Gute zum Geburtstag, meine Süße.«
    Das Mädchen schluckte schwer, setzte ein Lächeln auf und lief die Treppe hinunter. Ich bin sieben", verkündete sie.
    Als Rianna unten ankam, beugte Granny sich nach vorn, um sie auf den Kopf zu küssen. Das bist du allerdings. Ein richtig großes Mädchen."
    Danach nahm Granny sie fest in die Arme. Sie roch nach Flieder wie immer. "Achte gar nicht auf das, was Maeve sagt", sagte Cora. "sie wird größer, genauso wie du, und manchmal ist das gar nicht so leicht. Da ist man schon mal schlecht gelaunt."
    "War meine Mommy auch manchmal schlecht gelaunt als Kind?" Im Gegensatz zu Maeve konnte Rianna sich überhaupt nicht mehr an ihre Mutter erinnern. Leider, denn sonst wäre da nicht immer so ein großes, tiefes Loch in ihrer Brust, wenn sie sah, wie Mütter ihre kleinen Mädchen umarmten, sie einsammelten und in ihre Autos luden.
    Die Erinnerung machte Grannys Gesicht ganz weich. "0 ja." Ihre Stimme klang irgendwie komisch, als hätte sie etwas im Hals und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher