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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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grinste. "Nur nicht neidisch werden."
    "Du brauchst eine Frau", sagte Rance zu Keegan. "Etwas Geschlechtsverkehr ab und zu würde dich bestimmt aufheitern."
    Keegan sah ihn böse an. "Das sagt mir gerade der Richtige", erwiderte er scharf.
    "Jungs, Jungs", warf Jesse mit diesem Grinsen ein, das Rance regelmäßig auf die Palme brachte. "Ihr beide habt einen Dauerständer. Das ist euer Problem."
    Jetzt starrten ihn sowohl Keegan wie Rance wütend an.
    Aber Jesse lachte.
    "Ich habe keinen Ständer", sagte Keegan.
    "Nun, vielleicht keinen sichtbaren", entgegnete Jesse.
    Rances Gedanken schweiften zurück zu Echo. Er versuchte sich vorzustellen, was sie wohl unter dem engen Kleid trug.
    Schnell verlagerte er sein Gewicht und schlug die Beine übereinander.
    "Dieses Treffen sollte unbedingt erfolgreich verlaufen", sagte er, um das Thema zu wechseln. "Ich verpasse dafür Riannas Geburtstag."
    "Bitte sag, dass du nicht vergessen hast, ihr ein Geschenk zu kaufen", rief Jesse. Er sah mit einem Mal sehr ernst aus. Das erinnerte Rance an Coras Worte, wonach Jesse sich mehr um seine Töchter kümmerte als er selbst. Das wurmte ihn.
    "Selbstverständlich nicht", log er. Er würde bei der nächsten Gelegenheit Myrna Terp im Büro anrufen und sie bitten, etwas zu besorgen, das rechtzeitig zur Geburtstagsparty auf der Ranch sein konnte. Vielleicht ein Pony. Oder eines dieser Kinderautos, die mit Batterien betrieben wurden.
    Am besten in Rosa.
    Er fühlte sich schon besser. Andererseits hatte er noch nie im Leben etwas in Rosa gekauft.
    "Wie geht es Devon?", fragte Jesse gleich darauf Keegan. Devon war Keegans inzwischen zehnjährige Tochter, die er seit der Scheidung nicht mehr oft sah. Sie lebte in Flagstaff mit Keegans Exfrau, die angedroht hatte, mit ihrem neuen Freund und Devon nach Europa zu ziehen.
    Als Rance sich vorstellte, was das für Keegan bedeuten würde, erblasste er.
    Keegan seufzte laut, seine breiten Schultern sackten ein wenig herab. Mit einer Hand fuhr er sich durch das braune Haar und sah auf den mit einem geschmackvollen Teppich ausgelegten Boden des Jets.
    "Travis holt sie Samstagnachmittag ab, damit sie zu Riannas Party kann", antwortete Keegan. Als er wieder aufsah, wirkte sein Gesicht verdrossen. Travis, der seit einiger Zeit mit ihrer Cousine Sierra verheiratet war, arbeitete als Anwalt für McKettrickCo. "Fragt ihr euch je, ob es sich lohnt, all diese Dinge zu verpassen?"
    "Nö", sagte Jesse, der noch nie in seinem Leben richtig gearbeitet hatte. Genau wie seine Cousins war er bereits reich zur Welt gekommen. Bevor er sich in Cheyenne verliebte, hatte Jesse nur Poker gespielt, Frauen vernascht und Pferde geritten. Keegan und Rance hingegen arbeiteten seit ihrem Studium, weil es das war, was man ihrer Ansicht nach eben tat. Und doch fragte Rance sich gelegentlich, ob Jesse es nicht richtig machte. Und vermutlich stellte Keegan sich in mancher einsamen, dunklen Nacht dieselbe Frage.
    "Cora hat mir die Hölle heißgemacht, weil ich die Kinder wieder allein lasse", gestand Rance. "Erstens wegen Riannas Geburtstag, und dann soll Maeve am Montag eine Zahnspange bekommen." Er schüttelte den Kopf. "Natürlich ist es nicht schön, die Geburtstagsparty zu verpassen. Aber ich kapiere verdammt noch mal nicht, warum ich mit zum Kieferorthopäden soll."
    "Weil Kinder nun einmal Angst vorm Zahnarzt haben", erklärte Jesse.
    "Maeve hat vor gar nichts Angst", entgegnete Rance mit Stolz in der Stimme.
    "Das denkst du", sagte Jesse.
    Rance musterte ihn alarmiert. "Gibt es etwas, das ich über meine Tochter wissen müsste?" Meine Tochter betonte er besonders.
    "Warum fragst du sie nicht selbst?", murmelte Jesse.
    "Hör zu, wenn Sie dir etwas erzählt hat, dann sollte ich das erfahren."
    "Ach ja?"
    "Himmel, ja. Natürlich!"
    Jesse gab nach. "Du hast ihren Auftritt verpasst. Alle Väter waren da - nur du nicht."
    "Ich habe diesem Kind schon stundenlang dabei zugesehen, wie es mit den Tambourstöcken herumwirbelt", protestierte Rance. "Sie tut doch fast nichts anderes."
    "Das ist nicht das Gleiche", bemerkte Jesse kühl. "Beim Auftritt hatte sie ein besonderes Kleid an. Außerdem hat sie gewonnen. Sie wollte dich dabeihaben, Rance."
    "Nun, du warst ja offenbar da", brummte Rance.
    Jesse nickte. Cheyenne und ich waren dort. Und danach sind wir mit ihr und Rianna ins Roadhouse zum Eisessen gefahren. Und weißt du, was das Schlimmste war, Rance? Zu sehen, wie deine Tochter angestrengt so tat, als ob es ihr überhaupt nichts
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