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Ebbe und Glut

Ebbe und Glut

Titel: Ebbe und Glut
Autoren: Katharina Burkhardt
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Dinge wie Fotos oder Bücher fehlten jedoch, das Wohnzimmer wirkte so leblos wie ein Möbelladen.
    Mia trat an eins der Fenster, die bis zum Boden reichten und den Blick auf Hafen und Elbe freigaben.
    »Das ist ja fantastisch!«, rief sie begeistert.
    Undeutlich hörte sie Arthur eine Antwort murmeln. Er war die Treppe hinauf in die offene Küche gegangen, die sich zusammen mit dem Essbereich auf der obersten Ebene befand. Er kam mit einer Flasche Champagner und zwei Gläsern zurück.
    »Ich dachte, ein kleiner Schluck hilft uns vielleicht, den ersten Schritt zu machen.« Er reichte Mia ein Glas.
    Sie griff dankbar danach und kippte das kostbare Getränk vor Aufregung in einem Zug hinunter.
    »Nun ja«, bemerkte Arthur trocken, während er ihr nachschenkte, »manchmal reicht ein einziger Schluck wohl doch nicht.«
    Mia lachte. Der Alkohol entspannte sie, und dieser Arthur schien tatsächlich ein lebendiger Mensch zu sein. Nachdem sie das zweite Glas geleert hatte, sagte er jedoch sehr nüchtern:
    »Also gut, kommen wir zum eigentlichen Teil unserer Zusammenkunft.«
    Er stellte die Gläser auf dem Couchtisch ab und setzte sich in die Mitte eines weißen Sofas, mit Blick auf die Elbe. Mia blieb unsicher stehen. Arthur hatte die Anzugjacke abgelegt und die Krawatte gelockert. Trotzdem sah er immer noch wie der Chef der Weltbank aus und nicht wie ein Mann, mit dem man sich hemmungslos in den Laken wälzte.
    »Na dann ...«, Arthur machte eine einladende Handbewegung in Richtung seines Schoßes. »Dann machen Sie mal.«
    »Einfach so? Ohne Vorspiel und alles?«
    »Ja, genau. Einfach so. Sie blasen, ich zahle, so stand es doch in der Anzeige.«
    »Äh, ja ...«
    Mia bewegte sich langsam auf Arthur zu, der sie mit einem Ausdruck abwartender Neugier betrachtete. Wurde man so, wenn man zu lange in Luxushotels unter karibischer Sonne Urlaub gemacht hatte? Wenn man zu viele Aktien kaufte? Wenn man zu oft zum Vorstandsvorsitzenden gewählt wurde? Mia konnte sich keinen Reim darauf machen. Arthur wollte wirklich nur, dass sie seinen Schwanz aus der Hose holte, daran herumlutschte, ihn wieder einpackte, und fertig? Es schien ganz so.
    Das war wirklich ekelhaft. Und total pervers.
    Und außerdem - wo blieb sie selbst dabei? Was war mit ihrem Spaß, mit lustvollen Verführungen, wohligem Rekeln auf dem flauschigen Teppich vor dem riesigen Fernseher in der Ecke da hinten? Und warum zum Teufel hatte sie sich mit dieser sauteuren Body Butter eingecremt und ihre schönste Wäsche angezogen?
    Verwirrt kniete sie sich auf den Parkettboden zu Arthurs Füßen. Sie verstand sich selbst nicht mehr. Was, um Himmels willen, tat sie hier? Irritiert und unsicher fummelte sie an Arthurs Hose herum, bis sie den Reißverschluss geöffnet hatte. Zum Vorschein kam eine schwarze Unterhose, unter der sich deutlich die Konturen eines hübschen Pakets abzeichneten. War Arthur etwa schon erregt? Das gab es doch gar nicht. Ein Mann in seinem Alter.
    Mia strich behutsam mit den Fingern über den Stoff seiner Unterhose. Sie wollte den Bund hinunter schieben, doch Arthur fasste in den Eingriff und zog seinen steifen Penis hervor, der Mia groß und beängstigend fremd entgegen sprang. Arthur legte den Kopf zurück und schloss die Augen. Mia umfasste seine pralle Männlichkeit, die so perfekt war wie der ganze restliche Mann. Arthur war komplett rasiert und roch auch an seinen intimsten Stellen frisch und verführerisch nach Seife, Sauberkeit und männlicher Kraft. Mia massierte ihn leicht und spürte sein Gewicht und seine Lebendigkeit in ihrer Hand. Sie beugte sich vor und streifte die zarte Haut mit ihrem Mund. Arthur stöhnte leise auf. Als Mia ihre Lippen fester um ihn legen wollte, richtete er sich jäh auf.
    »Moment!«
    Er zog aus seiner Hosentasche ein Kondomtütchen. Mia war überrascht und erleichtert zugleich. Sie hatte noch nie Oralsex mit Gummi gehabt und konnte sich nicht vorstellen, dass sie dabei Vergnügen empfinden würde. Andererseits – wer weiß, mit wie vielen Frauen dieser Arthur es sonst so trieb; Safer Sex war da in jedem Fall angebracht. Nachdem Arthur sich eingepackt hatte, beugte Mia sich erneut über ihn. Statt männlich-herber Frische schlug ihr nun ein süßlicher Geruch entgegen. Das Gummi schmeckte abscheulich.
    »Bäh, was ist denn das?« Mia verzog angewidert das Gesicht.
    »Was denn?« Arthur riss erschrocken die Augen auf.
    »Ist das Kondom irgendwie aromatisiert?«
    »Keine Ahnung. Ist es sehr schlimm? Dann suche ich ein
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