Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)
Autoren: Kim Paffenroth
Vom Netzwerk:
und mich ins Straucheln brachte.
    »Nein!«, rief Milton und schlug seinen Stab auf das untote Handgelenk nieder. Der Griff lockerte sich jedoch nicht, und das gierige Maul des Zombies näherte sich langsam meinem Knöchel. Mit einem zweiten Hieb trennte Milton den Arm jedoch an dem verrotteten Handgelenk ab. Ich rappelte mich auf und stürzte durch das Loch, den knochigen Anhang noch immer an meinem Knöchel. Jack und sein Partner folgten direkt hinter mir und überließen allein Milton die Aufgabe, seine einstige Armee davon abzuhalten, uns durch das Loch zu folgen.
    Als ich draußen war, trat ich so lange auf die untote Hand ein, bis sie schließlich von mir abfiel. Der kleine Kipplaster parkte zehn Meter vom Loch in der Mauer entfernt, und wir kletterten alle auf die Ladefläche, während Jack sich ans Steuer setzte. Er lenkte den Laster direkt neben Milton und öffnete die Tür. Milton drehte sich um und sprang hinein, und im selben Moment drückte Jack aufs Gas, während tote Hände sich an die Seite des Wagens klammerten.
    Als wir losfuhren, hob auch der Helikopter vom Dach des Gefängnisses ab und flog in Richtung Museum.
    Auf der Ladefläche des Kipplasters fielen noch ein paar Regentropfen auf uns nieder, aber der Sturm verzog sich bereits nach Südosten. Über uns tauchten die Sterne wieder auf, aber der Mond war noch halb hinter den davonziehenden Wolken versteckt. Durch das Unwetter war es kühler geworden, und die Luft war so frisch wie nach einem reinigenden Sturm. Nach der schalen, ranzigen Gefängnisluft und dem Todesgeruch der Untoten schien sie mir besonders eindringlich.
    Ich blickte nach oben, atmete tief ein und murmelte unwillkürlich: »Ich danke dir, Gott. Dieses Mal wirklich.«
    Vier von uns waren in die Hölle gegangen, drei wieder herausgekommen. Wir waren alles andere als unversehrt, aber wir hatten überlebt. In der Welt der Untoten kam dies einem Sieg näher, als wir je zu hoffen gewagt hätten.
    Als wir durch das Tor im Stacheldrahtzaun fuhren, spürte ich, dass der Laster anhielt. Ich sprang von der Ladefläche, um zu sehen, was los war.
    Jack und Milton stiegen aus. Milton ging zum Tor zurück und machte es zu. Dann fädelte er die Kette, mit der es verschlossen gewesen war, wieder durch den Zaun und das Gitter. »Jack, hast du irgendetwas, mit dem wir das festmachen können?«, fragte er.
    Jack klopfte seine Taschen ab, wie jemand, der nach Kleingeld oder irgendetwas anderem sucht. »Meinst du menschensicher oder zombiesicher?«, fragte Jack zurück.
    »Es soll nur eine Weile halten, falls ein paar Zombies hier rumschnüffeln und sich dagegenlehnen.« Jack suchte eine Minute im Führerhaus des Lasters und kam dann mit dem Schlüsselanhänger eines der Zündschlüssel zurück.
    »Wird das gehen?«
    »Perfekt.« Milton führte ihn durch zwei Glieder der Kette, die das Tor zusammenhielt.
    »Was machst du denn da, Milton?«, fragte ich schließlich.
    »Ich glaube, er will sichergehen, dass sie hier eine Weile mit seiner Zombiearmee festsitzen«, antwortete Jack. »Bis alle aufgegessen sind.« Beinahe wie aufs Stichwort waren aus dem Gefängnis Schreie und Schüsse zu hören.
    »Mehr als das«, fügte Milton in seinem verträumten Tonfall hinzu. »Als ich die Zombies hierhergelotst habe, habe ich mich gefragt, wieso ich sie eigentlich nicht einfach alle hier reinlocke. Das wäre doch perfekt – ein Ort, an dem sie bleiben, aber die Lebenden nicht mehr stören können. Und wir müssten sie nicht mehr töten.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Milton, mittlerweile wandeln mehrere Milliarden von ihnen durch die Welt. Mehr als ein Dutzend oder so könntest du nie auf einmal mit deinem Stab vor dir herschubsen. Ich vermute, dass du heute Nacht nur so viele ins Gefängnis locken konntest, weil sie sich ohnehin schon am Tor versammelt hatten.«
    Milton lächelte mich an und schüttelte den Kopf. »Jetzt stürm’ doch nicht gleich so weit nach vorne, Jonah. Die Tatsache, dass es zu viele von ihnen in der Welt gibt, kann ich noch lange nicht als Ausrede dafür benutzen, nicht trotzdem so viele einzusammeln, wie ich kann, um euch alle im Museum zu beschützen und euer Leben einfacher und sicherer zu machen. Als ich diese Armee dort hineingeführt habe, gegen diese bösen Menschen, wurde mir klar, dass es falsch von mir gewesen war, gegen die Toten zu kämpfen, obwohl ich wusste, dass sie mir nicht wehtun konnten. Ich hätte versuchen sollen, ihnen zu helfen.«
    Jack lachte. »Ihnen zu helfen? Jetzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher