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Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)
Autoren: Kim Paffenroth
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das Popcorn aufgeschlitzt hatte, war aus der Zelle geschwankt, die Hand noch immer auf die tödliche Wunde an seinem Hals gedrückt, während das Blut zwischen seinen Fingern hindurchfloss und so den entsetzlichen Hunger der Untoten umso mehr anregte. Die Zombies, die diesen Hunger nicht bereits an dem kopflosen Torso stillten, packten seine beiden Arme und zerrten sie in entgegengesetzte Richtungen.
    Anfangs sah es aus wie ein amüsantes Tauziehen: Die Toten schaukelten ihn vor und zurück, während er wimmerte – zu schwach, um einen richtigen Schrei herauszubekommen. Aber als beide Seiten schließlich zur selben Zeit an ihm zerrten, war das Ergebnis weniger amüsant, zumindest für das Opfer – ich brachte trotzdem ein fieses Grinsen zustande. Nicht mehr in der Lage, Angst zu empfinden, nahm er nur noch unbeschreibliche Schmerzen wahr, und er riss die Augen weit auf, bevor sie ihm beide Arme ausrissen.
    Er blieb einen Moment in der Luft hängen und schaukelte – mit offenem Mund und nach hinten gerollten Augen – leicht hin und her, während das Blut aus beiden Stümpfen spritzte, bis der Blutfluss allmählich abebbte. Gut: das sah mir ganz nach einer schrecklicheren Version von Franks Leiden in der letzten Nacht aus.
    Schließlich kippte er nach vorne, und weitere Zombies fielen über ihn her.
    Ich hatte angenommen, die Untoten seien mittlerweile mit Popcorns Peinigern fertig, hatte jedoch vergessen, dass sich noch ein dritter Häftling in der Zelle befand, vermutlich der potenzielle Kunde des Abends. Während das schauderhafte Fressgelage der Untoten vor der Zelle weiterging, drang aus dem Inneren eine schwache Stimme zu uns: »Hilfe! Der verdammte Junge hat mir die Augen ausgestochen! Ich kann nichts sehen! Wer ist da? Was? Was? Nein!«
    Wieder verwandelte sich die leise Stimme in Schreie, als die Untoten ihre blinde, hilflose Beute fanden. Aus irgendwelchen Gründen schienen sie dieses Mal besonders lange anzuhalten. Der Mann war blind, Klauen und Zähne bohrten sich von beiden Seiten in seinen Körper und verwandelten ihn innerhalb weniger Sekunden von einem menschlichen Wesen in einen Haufen Fleisch – ich hoffte, er würde für das, was er getan oder zumindest vorgehabt hatte, bis in alle Ewigkeit auf diese Weise in der Hölle schmoren. Ich sah zu Popcorn hinunter, der lächelte und zufrieden grunzte.
    Ich vermutete, dass wir den Höhepunkt unseres Abends damit erreicht hatten, da die Grubenmannschaft entweder verspeist worden war oder sich aus dem Staub gemacht hatte. Da uns der Fluchtweg auf die zweite Ebene im wahrsten Sinne des Wortes abgeschnitten worden war, waren wir das Einzige, was noch auf der Speisekarte stand. Ich umklammerte den Baseballschläger noch fester, und wir zogen uns weiter zurück.

Kapitel 20
    Ich blickte über meine Schulter und sah, dass sich die beiden ehemaligen Gefängniswärter zu uns gesellt hatten und sich hinter uns versteckten. »Zurück in die Zelle da«, zischte ich sie an. Wir hatten sie ebenfalls beinahe erreicht.
    »Und was dann?«, heulten sie.
    Wir zogen uns in die Zelle zurück. »Und dann wechseln wir uns an der Zellentür damit ab, sie kalt zu machen«, antwortete ich. »Hier können sie uns immer nur einer nach dem anderen angreifen.«
    Beide krabbelten in die hinterste Ecke der Zelle. »Na und? Das müssen doch Hunderte sein! Und es dürfte dir klar sein, dass keins von diesen Arschlöchern da oben hier runter kommt, um uns zu helfen!«
    Ich reichte Tanya den Baseballschläger und beugte mich zu den beiden Wachen hinunter, meine Fäuste und mein Gesicht noch immer voller Blut. »Dann stapeln wir ihre verfaulten Körper zehnfach übereinander, damit sie nicht zu uns reinkommen können! Und dann nimmt sich Tanya das Stahlstück und schlägt uns allen die Köpfe ein, damit wir nicht zu einem von ihnen werden! Wenn ihr nicht helfen wollt, dann kommt uns, verdammt noch mal, wenigstens nicht in die Quere! Ich hoffe, euch gefällt mein beschissener Plan!«
    Ich ging zu Tanya zurück. »Ich glaube, wir brauchen eher zwei an der Tür«, flüsterte sie. »Diese Nägel werden sicher stecken bleiben – jemand sollte lieber noch gleichzeitig mit dem Stahlstück zuschlagen.«
    Die Toten kamen langsam näher. »Okay«, erwiderte ich. »So machen wir’s.« Ich legte je eine Hand auf Tanyas und Popcorns Schultern. »Tut mir leid, Leute. Ich wünschte, die Sache wäre anders ausgegangen.«
    Sie nickten.
    Plötzlich blieben die Toten stehen, schwankten und ließen ein
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