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Dübell, Richard - Eine Messe für die Medici

Titel: Dübell, Richard - Eine Messe für die Medici
Autoren: Administrator
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Pratinis geschildert habe, mag uns heutigen Menschen ein wenig fremd erscheinen, war aber ungeachtet dessen eine der Haupttriebfedern aller Schenkungen, Stiftungen und sozialen Einrichtungen, die aus bürgerlichem Wohlstand genährt wurden. Vielleicht lassen sich die Sammlungen »für einen guten Zweck«, die heute von vielen Prominenten veranstaltet werden, damit vergleichen. Der Unterschied ist nur, dass die Prominenz des ausgehenden Quattrocento in Florenz ihr eigenes Geld für diesen guten Zweck gab, anstatt welches von ihren Bewunderern einzukassieren.
    Möglicherweise habe ich Papst Sixtus IV. ein wenig Unrecht getan, indem ich ihn als geldgieriges, rachsüchtiges Ungeheuer hingestellt habe, das vor Mordanschlägen während der heiligen Messe keinesfalls zurückschreckt, um seine Ziele zu erreichen. Andererseits ist dies genau die Charakterisierung, die viele seiner Zeitgenossen, aber auch Historiker von ihm zeichnen. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass Francesco della Rovere bis zum siebenundfünfzigsten Lebensjahr den untadeligsten Lebenswandel führte, den man sich denken kann, und erst mit dem Besteigen des Heiligen Stuhls der machtbesessene Gewaltmensch wurde, als der er der Nachwelt überliefert ist. Wie sagt Ferdinand Boehl zu Peter Bernward: Geh ein Jahr mit einem Krüppel, und du wirst selbst hinken. Der Mensch ist stets auch ein Produkt seiner Umwelt, und Kardinal della Rovere mag genügend Gründe oder Ausreden gefunden haben, ab sofort nur noch das Wohlergehen seiner Familie ins Auge zu fassen, sobald er sich die Verhältnisse im Vatikan des ausgehenden fünfzehnten Jahrhunderts genauer angesehen hatte.
     
    Im Übrigen gelang es keiner politischen Intrige und keiner offenen oder versteckten Gewalt, die fünfzigjährige Herrschaft einer Familie über die Republik Florenz zu brechen. Dazu bedurfte es des Fanatismus eines Mönches, der seinerseits ein gottesfürchtiges Schreckensregime errichten sollte, und der Dummheit von Piero de’ Medici, der weder die Intelligenz noch die Güte noch die Menschenfreundlichkeit seines großartigen Vaters Lorenzo geerbt hatte. Doch das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte.
     
    Nachdem die Geschichte nun zu Ende ist, möchte ich auch das Bedürfnis nicht länger unterdrücken, mich zu bedanken.
    Ein Roman, besonders ein historischer, ist niemals das Werk des Autors allein. Deshalb danke ich in erster Linie meiner Frau Michaela, die trotz eines Umzugs, trotz vielerlei Verpflichtungen und vor allem trotz des wunderbaren Umstands, dass während des Entstehens dieses Buches unser Sohn Mario in unser Leben trat, nicht müde wurde, mich darauf hinzuweisen, dass ich noch ein paar Seiten zu schreiben habe – und furchtlos alle diejenigen verwarf, die unserem gemeinsamen Anspruch an Qualität nicht gewachsen waren.
    Ich habe mich bei der Recherche zu Hause verschiedenster Quellen bedient; meine hauptsächlichen Ratgeber waren Gene Brucker, Robert Davidsohn, James Cleugh und Gloria Fossi, die mit ihren teilweise bahnbrechenden Werken über Florenz und die Medici für den geschichtlichen Hintergrund des Romans unentbehrlich waren. Die tiefe Einsicht von Will Durant in die kulturelle Entwicklung der Menschheit während ihrer vielen Epochen war mir bei diesem wie bei all meinen anderen historischen Romanen ein willkommener Begleiter.
    Für die unbürokratische Hilfe während unserer Recherchen in Florenz danke ich Signora Alba Antuono von der Biblioteca Comunale Centrale, die mir nicht nur das Stöbern in alten Büchern, sondern auch den Zutritt zu einem seit Jahren geschlossenen Archiv über die Stadtgeschichte von Florenz ermöglichte. Tante grazie, signora Antuono. Ich habe die verstaubten Tickets für dieses Archiv gerne bezahlt.
    Meinem Freund Rudi Heilmeier und seiner Familie danke ich für die Begeisterung für meine Arbeit, die vielen Gespräche und gegenseitigen kulinarischen Einladungen sowie für die zahllosen E-Mails, in denen meine Latein- und Italienisch-Kenntnisse geschärft wurden. In vielen Telefonaten erwies sich mein Bruder Joe als Kraftquelle, wenn ich mich beruflich zu ausgelaugt fühlte, um weiterzuschreiben. Mike und Michele Schenker waren mir mit ihrer unkomplizierten Ehrlichkeit nicht nur gute Freunde, sondern auch wertvolle und willkommene Kritiker.
    Heike Mayer danke ich dafür, mich bei der Entwicklung der Idee zu diesem Roman begleitet zu haben; Sabine Jaenicke, dass sie es mit ihrer fröhlichen, direkten und sorgfältigen Art möglich
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