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Dschiheads

Dschiheads

Titel: Dschiheads
Autoren: Wolfgang Jeschke
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so.«
    Maurya lachte. »Ja, ich kenne sie. Ziemlich respektlos, findet ihr nicht?«
    Jonathan gab ein Schnauben von sich. »Weshalb sollten Studenten Respekt vor der Juristin der Universität haben?«
    Maurya zwinkerte ihm zu und sah dann Ailif an. »Was wird jetzt wohl auf Hot Edge geschehen?«
    Â»Es wird eine eingehende Untersuchung geben, wie und durch wen Commander Wolf zu Tode gekommen ist. Und die Flotte wird Commander Cayley absetzen.«
    Â»Ha! Geschieht ihm recht«, brummte Jonathan. »Dieser miese Kerl.«
    Ailif nickte. »Wolfs Fahrzeug kann nur durch einen Kopter beschossen worden sein. Und über den einzigen Kopter in der Gegend verfügt die Flottenstation.«
    Â»Ob wohl die Dschiheads in den Mord verwickelt waren?«, fragte Maurya.
    Â»Davon gehe ich aus. Aber denen wird man nichts anhaben können. Sie haben ihren eigenen Rechtsstatus – oder vielmehr gar keinen. Und die Flotte hat ihnen gegenüber keine Exekutivgewalt.«
    Â»Also kann man sie nicht zur Verantwortung ziehen. Das ist unglaublich …«
    Â»â€¦ aber wahr.« Ailif trank seinen Kaffee aus, in dem er ewig herumgerührt hatte, und trat dann ans Fenster. Er schnalzte mit dem Mittelfinger gegen die Scheibe, als wollte er die Tropfen auf der anderen Seite wegschnippen.
    Â»Warum bist du so nervös?«, fragte Maurya.
    Ailif zuckte mit den Achseln, dann drehte er sich um. »Habt ihr in Anbetracht der jüngsten Ereignisse mal erwogen …« Er wedelte mit der Hand. »Ich traue mich kaum zu fragen. Nach Hot Edge zurückzukehren und unsere Untersuchungen der Dongos weiterzuführen?«
    Â»Nie und nimmer!«, platzte es aus Maurya heraus. »Ich habe einen ekligen Geschmack im Mund, wenn ich den Namen dieses Planeten bloß höre.«
    Ailif sah Jonathan an. »Und du, mein Freund?«
    Â»Was soll diese Frage, Ailif? Ich bin Maurya als Assistent zugeteilt. Also tue ich das, was sie sagt.«
    Ailif nickte. »Wir hätten jetzt den idealen Schlüssel, um an das Problem heranzukommen.«
    Maurya hob die Augenbrauen. »Wie das?«
    Â»Anzo.«
    Â»Nie und nimmer! Ohne mich. Schlag dir das aus dem Kopf, Ailif.« Maurya schüttelte sich das Haar aus dem Gesicht und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Und ich dachte, du liebst mich.«
    Â»Ich liebe dich, Maurya.«
    Â»Dann mute mir so etwas nicht zu. Bitte!«
    Ailif hatte sich wieder dem Fenster zugewandt. Er gab keine Antwort, sondern spitzte nur den Mund und schnippte erneut nachdenklich gegen die Scheibe.
    Jonathan erhob sich, trottete zu Maurya und stupste sie mit der Nase ans Knie.

| 40 |
    Es war ein langer Tag, wie alle Tage auf Hot Edge. Doch nun neigt er sich.
    Fast eine halbe Stunde dauert es von der ersten Berührung des Horizonts bis zum Erlöschen des letzten Funkens. Dann ist die Sonne versunken.
    Drei blitzende Sicheln senken sich herab und stürzen ihr nach. Der Abendhimmel füllt sich mit Rot.
    Die Herrschaft der Monde mit ihren Träumen beginnt von Neuem.
    Die lange Nacht …
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