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DS071 - Die Höhlen des Satans

DS071 - Die Höhlen des Satans

Titel: DS071 - Die Höhlen des Satans
Autoren: Kenneth Robeson
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Der vormalige Wachmann sah sich nach dem Mann im knallgelben Wagen um.
    Das gelbe Coupe stand inmitten anderer Wagen geparkt. Der Wachmann schlenderte vorbei, um sich den darin sitzenden Mann erst einmal anzusehen, und der war tatsächlich des Ansehens wert. Er schien beinahe siebzig Jahre alt zu sein, und nach seiner Aufmachung hätte man ihn für einen Patent-Medizin-Ausschreier vom Jahrmarkt halten können. Er hatte strähniges weißes Haar, eine runzelige, fast papierweiße Gesichtshaut und zwei enorm große Ohren. Auf dem Kopf hatte er einen breitkrempigen schwarzen Hut, und dazu trug er eine Ascot-Krawatte. Er saß da im Wagen und rauchte aus einer Pfeife mit Porzellankopf.
    Der einstmalige Wachmann klopfte an die halb heruntergedrehte Wagenscheibe. »Kenn ich Sie nicht von irgendwoher?«
    Dies bewirkte bei dem alten Knaben eine unerwartete Reaktion. Er fuhr herum, und der Wachmann starrte in die Mündung eines schweren Revolvers. Die Hand, die den hielt, war runzlig weiß und hatte mehrere Warzen, aber sie zitterte nicht.
    »Nur ein Cop könnte mit mit einer so saublöden Frage kommen«, schnarrte der Weißhaarige. »Los, steigen Sie ein und halten Sie Ihre Klappe, oder ich puste Ihnen den Kopf weg.«
    Der Wachmann stieg ein und lachte. »Ich bin Thomas Ross«, sagte er.
    »Mir doch egal, wie Sie sich nennen.«
    »Sollten Sie hier auf mich warten?«
    »Vielleicht sollte ich das.« Der Mann zog sich die Krempe seines schwarzen Huts in die Stirn, drückte den Starter, und mit krachenden Gängen lenkte er den altersschwachen Wagen in den Verkehr hinaus.
    Der ehemalige Wachmann – Thomas Ross war wahrscheinlich nicht sein wirklicher Name – musterte den Mann hinter dem Lenkrad und konnte sich nur mit Mühe ein Lächeln verbeißen. Als sie etwa eine halbe Meile gefahren waren, langte er unwillkürlich nach seiner Pistole, die er immer noch trug.
    Der alte Gentleman, der wie ein Patent-Medizin-Jahrmarktsausschreier aussah, schnappte: »Was haben Sie?«
    »Ihr weißes Haar – das ist eine Perücke!«
    »Na, und?« knurrte der andere. »Meinen Sie, bei so einem Job lege ich Wert darauf, jemand meine wahre Visage zu zeigen? Halten Sie den Mund, nehmen Sie die Hand von Ihrer Kanone und sagen Sie mir lieber, wohin ich fahren muß«
    Die Straße war zum Schluß keine richtige Straße mehr, sondern nur noch eine doppelte Fahrspur, die sich zwischen Bäumen hindurch den unteren Hang eines mächtigen schwarzen Felsberges hinaufschlängelte. Einer der markantesten geografischen Punkte rund um Powertown herum. Der Kühler des altersschwachen Wagens kochte, und zischend entwich der Dampf. Die Motor klingelte, als ob ihn mehrere Männer mit kleinen Hämmern bearbeiteten.
    »Das ist vielleicht ein Karren«, bemerkte der Wachmann abfällig.
    »Ist es noch weit?« fragte der Mann mit dem schwarzen Hut.
    »Nein.«
    Der Wagen rumpelte über einen kleinen Felsblock hinweg, und der eine Reifen verlor die Luft. Der Wachmann stieß einen Fluch aus, machte aber zunächst keine Anstalten, dem weißhaarigen Mann, als der ausstieg, beim Reifenwechsel zu helfen.
    Der Wachmann beäugte neugierig den Mann, von dem er jetzt sah, daß er einen Buckel hatte. Ein Gedanke schien ihm zu kommen.
    »Sagen Sie!« knurrte er.
    »Ja?« grunzte der Weißhaarige.
    »Viele von uns haben den Roar Devil noch nie gesehen«, sagte der Wachmann. »Ich zum Beispiel auch nicht. Wir kennen ihn also nicht vom Ansehen. Ich dachte nur ...«
    »Was dachten Sie?«
    »Daß Sie vielleicht der Roar Devil sein könnten.«
    Der andere starrte nur finster vor sich hin, und zog sich die Hutkrempe tiefer ins Gesicht. Der Wachmann stieg jetzt aus und half ihm beim Reifenwechseln. Dann fuhren sie in dem ratternden und Kühlerdampf verzischenden alten Wagen weiter.
    Sie kamen an einer Stelle vorbei, an der, offenbar erst kürzlich, eine Gesteinslawine abgegangen war.
    »Ein Erdrutsch?« sagte der alte Mann.
    »Nein. Ein paar der Jungs haben hier ein Kiste mit Trinitrotoluol – TNT – hochgehen lassen. Sie hofften, dadurch an Dove Zachies’ Versteck heranzukommen.«
    »Soll es denn hier in diesem Berg liegen?«
    »Sie sind sich da ziemlich sicher. Gleich zu Anfang der Sache schnappten sie zwei von Zachies’ Männern und verhörten sie unter Folter. Beide sagten übereinstimmend aus, das Versteck sei hier in diesem Berg. Aber sie wußten nicht die genaue Stelle. Daher blieb kein anderer Weg, als zu versuchen, durch Sprengungen auf gut Glück einen Zugang zu dem Versteck zu
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