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DS071 - Die Höhlen des Satans

DS071 - Die Höhlen des Satans

Titel: DS071 - Die Höhlen des Satans
Autoren: Kenneth Robeson
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fand das Mädchen auch Spuren. Sie stammten von einem Mann mit kleinen Füßen, der offenbar nicht für den Wald gekleidet gewesen war. Selbst um die kleinsten Büsche hatte er einen Bogen gemacht, als ob er fürchtete, seine elegante Kleidung zu beschmutzen. Er hatte sich stets auf den höheren Punkten gehalten. Zweifellos hatte er nach irgend etwas gesucht.
    An einer Stelle, an der er gestolpert und hingefallen war, zeichnete sich der Abdruck eines Trommelmagazins ab. Er hatte also eine Maschinenpistole gehabt.
    Das Mädchen war dabei, die Abdrücke zu beäugen, als das röhrende Geräusch ertönte.
    Es mußte irgendeine Vorwarnung dafür gegeben haben, denn schon Sekunden vorher war ein Eichelhäher kreischend aufgeflattert. Wissenschaftler vermuten seit langem, daß Wildtiere und Vögel Gefahren vorausspüren können.
    Dann kam das Röhren. Es begann ganz schwach, kaum hörbar, aber dann schwoll es zu solchem Getöse an, daß man meinte, einem würden die Trommelfelle platzen.
    Das Mädchen stand zunächst ganz still und beobachtete die erschreckten Tiere. Aber dann reagierte auch sie, rannte auf eine kleine Lichtung und warf sich dort flach hin, als ob sie erwartete, daß gleich etwas Schreckliches geschehen würde. Aber nichts geschah, außer daß das Röhren auf genauso mysteriöse Weise erstarb, wie es begonnen hatte.
    Schließlich stand das Mädchen wieder auf. Ein Ausdruck der Verwunderung stand in ihrem hübschen Gesicht, beinahe als ob sie enttäuscht war, daß nichts weiter passierte.
    Sie folgte jetzt wieder den Fußspuren des Mannes. Und es dauerte nicht lange, da sah sie ihn.
    Er war klein, aber äußerst dick, und er hatte graues Haar und einen gepflegten grauen Bart. Er trug einen grauen Anzug, ein graues Barett. Nur die Maschinenpistole schien ganz und gar nicht zu ihm zu passen. Er hielt sie in beiden Händen und warf ängstliche, nervöse Blicke um sich.
    »Dove Zachies!« murmelte das Mädchen. Taube Zachies.
    Sie brachte das teure Kleinkalibergewehr in Anschlag, das sogar mit einem Zielfernrohr ausgerüstet war, setzte es schließlich aber wieder ab.
    »Ich muß ihn lebend haben«, murmelte sie fast unhörbar vor sich hin. »So lautete der Befehl.«
    Der dicke graue Mann, Dove Zachies, bewegte sich weiter durch den Wald, und unendlich vorsichtig folgte ihm das Mädchen. Offenbar kannte sich Dove Zachies in dieser Gegend aus. Er steuerte zielsicher in westlicher Richtung, bis er zu einer Hütte kam, deren Fenster offenstanden. Die Tür war geschlossen.
    Zachies klopfte an die Tür, und als niemand kam, klopfte er ein zweites Mal. Daraufhin faßte er den Türknauf. Die Tür war nicht abgeschlossen, und die MPi schußbereit im Anschlag, trat er ein.
    Weniger als drei Minuten später stürzte er wieder heraus. In seinem Gesicht zeichnete sich ab, daß er gerade den Schock seines Lebens erlebt hatte. In wilder Hast machte er sich durch den Wald davon, als ob er fürchtete, hier von jemand gesehen zu werden.
    Aus seinem Versteck hinter Büschen starrte das Mädchen ihm nach. Verwunderung, nicht Angst stand in ihrem Gesicht. Dann legte sie plötzlich Eile an den Tag, als ob sie vorhatte, erst die Hütte zu inspizieren und Dove Zachies dann einzuholen. Auch sie betrat die Hütte mit dem Gewehr im Anschlag.
    Sie gelangte in einen größeren Raum mit einem Kamin am einen Ende, einem Tisch in der Mitte und an allen Wänden Bücherregale, in denen dickleibige wissenschaftliche Wälzer standen. Von dem Buchrücken eines von ihnen las sie ab:
     
    BOSTANTIS PAPIERE ÜBER DIE
    ELEKTROKINESE DER VOLATILISATION
     
    Das Mädchen schnitt ein Gesicht und sah sich daraufhin die anderen gar nicht mehr an.
    Die Hütte hatte mehr als einen Raum. Das Mädchen ging auf die Verbindungstür zu, drückte sie mit dem Gewehrlauf auf und wollte ein treten.
    Aber dann blieb sie ruckartig stehen und starrte entgeistert auf den lebenden Toten in dem anderen Raum.
    Lebend und gleichzeitig doch tot war tatsächlich der einzige Ausdruck, mit dem man die Erscheinung des Mannes beschreiben konnte. Er war noch jung, nicht mehr als fünfundzwanzig, und er hatte ein etwas grobes Gesicht mit vielen Sommersprossen. Er trug Khakihosen, ein Unterhemd und hatte sich eine Gummischürze umgebunden. Um sein eines Fußgelenk war das Ende eines etwa vier Meter langen Stricks gebunden, dessen anderes Ende an einem der Deckenbalken befestigt war. Ein Kind mit seinen schwachen Fingern hätte den Mann losknüpfen können, aber anscheinend war er
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