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DS071 - Die Höhlen des Satans

DS071 - Die Höhlen des Satans

Titel: DS071 - Die Höhlen des Satans
Autoren: Kenneth Robeson
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umgelegt hatte. Vorher war es geradezu gespenstisch still gewesen, jetzt gab es Geräusche genug.
    Sie hörte das Kratzen, das sie selbst beim Erklettern des rauhen Baumstamms verursachte, das Kreischen der erschreckten Vögel. Und noch etwas anderes hörte sie – ein dumpfes Rumpeln. Sie sah sich nach der Quelle dieses Geräusches um.
    Tief unter ihr war der Damm, den sie sich vorher angeschaut hatte, am Zusammenbrechen. Der mittlere Teil war bereits verschwunden. Ein mächtiger Wasserstrom ergoß sich hindurch und riß an beiden Seiten immer weitere Betonstücke ab, wälzte sich durch das unterhalb des Staudamms liegende Tal, riß Bäume und Felsen so groß wie kleine Häuser mit sich.
    Das Mädchen verrenkte sich den Hals und sah in dem Weg, den das Wasser nehmen würde, ein Farmhaus mit einer Scheune und anderen Nebengebäuden. Ein Mann und eine Frau, durch die Entfernung so winzig, daß sie kaum zu erkennen waren, kamen aus dem Haus gerannt, starrten zu dem nachgebenden Staudamm und der anrauschenden Wasserwand hinauf, warfen sich in einen Wagen und jagten mit ihm in wilder Hast davon.
    Das Mädchen erschauderte. Es sah nicht so aus, als ob die Flüchtlinge der Wasserwand entkommen würden.
    Von seinem Ausguck im Baum aus beobachtete das Mädchen gespannt, was geschehen würde, wenn das Wasser das große Reservoir erreichte. Würde der Damm des letzteren halten?
    Er hielt. Die junge Frau wartete volle drei Stunden, bis sie dessen absolut sicher sein konnte.
    Dann ging sie auf Powertown zu, und als sie in die Nähe der kleinen Stadt kam, ging sie langsam und verstohlen, als ob sie unbedingt vermeiden wollte, bemerkt zu werden.
     
     

3.
     
    In Powertown hatte man es mit der Angst bekommen. Nicht nur Millionen Dollar an materiellen Werten standen auf dem Spiel, sondern auch das Leben von mehr als der Hälfte seiner Bewohner war bedroht.
    Die Stadt war der ursprünglichen Planung nach so hoch an den Hang verlegt worden, daß eine Dammkatastrophe ihr nicht gefährlich werden konnte, aber die Ingenieure und Bauplaner hatten nicht mit der plötzlichen Popularität von Powertown gerechnet. Durch das Stauwerk und die vielen künstlichen Seen war die Stadt zu einem beliebten Touristenziel geworden und hatte sich immer mehr ins Tal, rund zwei Meilen unterhalb des Staudamms, ausgebreitet.
    Auf die Nachricht hin, daß der obere kleine Staudamm gebrochen war, war die Bevölkerung aus dem unteren Stadtteil den Hang hinauf geflohen, aber da es jetzt so aussah, als ob der Hauptdamm halten würde, begannen die Leute jetzt wieder zurückzukehren.
    In den neuen prächtigen Municipal Office Building, was nur ein anderer Name für Rathaus war, berieten mit ernsten Gesichtern der Bürgermeister, der Stadtrat und andere wichtige Bürger der Stadt.
    »Ja, es ist schrecklich«, sagte Seine Ehren, Bürgermeister Leland Ricketts.
    »Wie das passieren konnte, ist ein absolutes Rätsel«, sagte der Sprecher des Stadtrats. »Der Damm, der heute nachmittag brach, sollte doch erdbebensicher sein, hatten uns die Ingenieure versichert.«
    »Das war ja kein Erdbeben«, erwiderte Bürgermeister Ricketts.
    »Aber die Erde bewegte sich«, erwiderte ein anderer Stadtrat. »Wir haben es doch alle gespürt. Und sind nicht überall in der Stadt die Fensterscheiben zerbrochen?«
    Der Stadtsyndikus schaltete sich jetzt ein. »Was ist eigentlich mit den beiden Ingenieuren, die der Stadtrat beauftragt hat, herauszufinden, was diese Erdbewegungen verursacht? Die von heute nachmittag war doch nicht die erste dieser Art.«
    Es kam zu erregten Zwischenrufen. Mit seinem Hammer verschaffte sich der Bürgermeister wieder Gehör.
    »Liebe Freunde und Mitbürger«, sagte er bedeutungsschwer. »Ich habe diese Versammlung einberufen, weil wir uns einer ebenso schweren wie rätselhaften Gefahr gegenübersehen. Wie Sie alle wissen, werden wir seit drei Wochen von diesen seltsamen Erderschütterungen heimgesucht, obwohl noch keine solche Schäden verursacht hat wie die von heute nachmittag. Aber auch schon vorher ist es dadurch zu Erdrutschen gekommen, Wasserpipelines sind gebrochen, und auch sonst sind die braven, hart arbeitenden Bürger dieser Stadt mancherlei ...«
    »Dies ist nicht die Zeit, politische Reden zu halten«, raunte ihm der Stadtsyndikus zu. »Kommen Sie endlich zur Sache.«
    Der Bürgermeister runzelte die Stirn.
    »Auf Beschluß des Stadtrats«, fuhr er fort, »wurden zwei Sachverständige beauftragt, herauszufinden, was hier bei uns vorgeht. Diese
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