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DS071 - Die Höhlen des Satans

DS071 - Die Höhlen des Satans

Titel: DS071 - Die Höhlen des Satans
Autoren: Kenneth Robeson
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schon seit Tagen dort angebunden. Er sah jämmerlich verhungert und abgezehrt aus, stand da schlaff aufrecht, und falls er das Mädchen mit dem Gewehr bemerkt hatte, ließ er sich dies nicht anmerken. Er sah sie nicht einmal an.
    »Sie?« sagte das Mädchen scharf. »Was soll das? Was ist mit Ihnen?«
    Der verhungert aussehende Mann schwankte leise, wodurch er wie ein Roboter wirkte, bei dem sich ein paar Schrauben gelockert hatten. Er versuchte, sich umzudrehen, aber statt dessen fiel er hin.
    »Gut geschauspielert!« bemerkte das Mädchen trocken.
    Dann wurden ihre Augen groß und weit. Der junge Mann war auf einen Glasscherben gefallen, hatte sich an der Hand verletzt, denn Blut lief auf den Boden, aber er schien es nicht gespürt, noch nicht einmal bemerkt zu haben.
    Das Mädchen sah sich rasch in dem Raum um. Es schien ein Laboratorium gewesen zu sein, aber jemand hatte es verwüstet. Apparate waren zertrümmert worden. Drähte und Spulen lagen am Boden herum, und der Tisch war mit einer Axt zerschlagen worden.
    Die junge Frau bückte sich zu dem am Boden liegenden Mann, riß einen Stoffstreifen von seinem Unterhemd ab und verband ihm damit die Hand. Dann fühlte sie nach seinem Puls. Er war kaum noch zu spüren.
    »Los, kommen Sie endlich zu sich«, drängte das Mädchen und begann den Mann sanft zu rütteln. »Wer sind Sie? Was ist mit Ihnen?«
    Aber als Antwort gab der Mann nur lallende Laute von sich.
    Sie versuchte noch einmal, ihn durch Rütteln zu sich zu bringen. »In welcher Verbindung stehen Sie zu Dove Zachies?« herrschte sie ihn an.
    Hinter ihr, so lautlos und verstohlen, daß sie ihn nicht bemerkt hatte, war Dove Zachies in die Tür getreten.
    »Ich hoffe, Sie lassen sich von mir versichern, daß er in keinerlei Verbindung zu mir steht«, sagte er.
     
     

2.
     
    Das Mädchen hatte sein Gewehr auf dem Boden abgelegt. Jetzt griff sie instinktiv danach, zog die Hände aber wieder zurück, als sie die Maschinenpistole sah, die Zachies auf sie gerichtet hielt. Aber sonst sah er aus der Nähe noch friedlicher und taubenähnlicher aus.
    »Ich wollte zu meinem Wagen zurück, und dabei stieß ich auf die Spur, die mir verriet, daß mir jemand folgte.« Er sprach mit einer Stimme, die so sanft war wie seine ganze Art, was ihm den Spitznamen Dove, Taube, eingetragen hatte. »War das nicht ein glücklicher Zufall?«
    Zachies hatte seinen Fuß auf das Kleinkalibergewehr gesetzt. Jetzt hob er es auf, packte es am Lauf und machte es unbrauchbar, indem er es mit dem Kolben auf den Boden schmetterte und seinen Lauf verbog.
    »Ich habe Sie schon mehrmals gesehen«, bemerkte er grimmig. »Sie sind mir die ganzen letzten Tage gefolgt, nicht wahr?«
    Das Mädchen zuckte die Achseln und gab ihm keine Antwort.
    »Sie arbeiten für den Roar Devil, stimmt’s?« knurrte Zachies.
    Das Mädchen biß sich auf die Lippen und blinzelte.
    »Sie werden noch singen wie ein Vogel, Schwesterchen, bevor ich mit Ihnen fertig bin«, erklärte ihr Zachies. »Schon lange sehne ich mich danach, jemand von Ihrer Bande zwischen die Finger zu kriegen. Sie werden mir allerhand zu flüstern haben. Zum Beispiel, wer Roar Devil ist und wie er es fertigbringt, seine infernalischen Dinge zu tun.«
    Das Mädchen schien das nicht zu beeindrucken. Sie sah ihn nur interessiert an, lächelte sogar leicht.
    »Andere Mädchen würden jetzt heillose Angst haben«, erklärte ihr Zachies trocken. »Aber Sie nicht, Sie sind dagegen immun. Das muß man dem Roar Devil lassen, wer immer er ist. Er suchte sich immer nur die Besten aus.« Sein zurückweichendes Kinn gab ihm bei Sprechen etwas ausgesprochen Vogel-artiges. »Er ist zweifellos gut, Puppe, aber nicht gut genug für mich.«
    In der Seitentasche ihrer Khakijacke hatte das Mädchen seine Handtasche stecken. Zachies zerrte sie heraus. Auf ihr waren die Initialen RMK angebracht. Darin fand er Visitenkarten, die den Initialen entsprachen.
    »Retta Marie Kenn«, sagte er. »Ist das Ihr Name?« Das Mädchen lächelte. »Sie müssen mir Ihre Fragen auf schreiben. Ich bin gänzlich taub.«
    »So?« Er fuhr fort, ihre Handtasche durchzukramen, aber dabei ließ er sie und ebenso den jungen Mann am Boden keinen Augenblick aus den Augen. Er stieß schließlich auf den Führerschein, den sie dem Ex-Boxer abgenommen hatte.
    »So, Sie haben Stupe Davin überrumpeln können«, bemerkte er grimmig. »Dafür werde ich ihm sein flaches Gesicht noch ein bißchen mehr einschlagen!« Das Mädchen hatte indessen
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