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DS062 - Das Unheimliche Königreich

DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich
Autoren: Kenneth Robeson
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Schiff durchsuchen. Gehen Sie gründlich vor. Achten Sie auf versteckte Bomben und blinde Passagiere.«
    Lacy musterte ihn kritisch, sagte aber nichts. Er pfiff die Crew an Deck und befahl, den Eimer von oben bis unten zu durchstöbern. Unterdessen begaben sich Mendl und sein General in ihre Kabinen. Zwanzig Minuten später erstattete Lacy Bericht.
    »Keine Bomben, Sir«, verkündete er. »Keine blinden Passagiere.«
    »Sind Sie ganz sicher?« erkundigte Mendl sich lahm. »Ganz sicher, Sir«, sagte der Offizier.
    »Haben Sie überall nachgesehen?«
    »Überall. Sogar in den Wassertanks.«
    Mendl begab sich mit Lacy an Deck und besah sich den Himmel. Die Sonne war tief im Westen und im Begriff unterzugehen, aus südwestlicher Richtung schoben sich massive Wolkengebilde heran, die eine ungewöhnlich dunkle Nacht verhießen.
    »Wir laufen aus«, befahl der Botschafter. »Wir fahren durch die Chesapeake Bay ins Meer.«
    »Okay«, sagte Lacy. »Und dann?«
    »Nichts und dann!« erwiderte Mendl gereizt. »Ich sage Ihnen rechtzeitig Bescheid.«
    Lacy salutierte und stieg auf die Brücke; um den Kapitän zu informieren. Wenig später legte die Jacht ab. Sie schob sich zur Flußmitte, wurde allmählich schneller und erreichte die weite Bay. Zu dieser Zeit war die Sonne hinter dem Horizont untergetaucht, und nach einer knappen Dämmerung brach Finsternis herein.
    Mendl kletterte zu Lacy und zu dem Kapitän nach oben ins Ruderhaus. Der Kapitän, ein maulfauler, untersetzter Mensch, der mehr Ähnlichkeit mit einem Boxer als mit einem Seemann hatte – Mendl mochte ihn nicht, deswegen hielt er sich hauptsächlich an Lacy –, gönnte ihm einen schiefen Blick und nahm seine Zigarre aus dem Mund. Lacy spähte Mendl erwartungsvoll entgegen.
    »Löschen Sie sämtliche Lichter«, befahl Mendl.
    »Das ist verboten, Sir«, sagte Lacy.
    »Löschen Sie die Lampen!« kreischte Mendl. »Ich will nicht riskieren, von meinen Feinden von einem Flugzeug aus bombardiert zu werden!«
    »Verrückt«, knurrte der Kapitän. »Von einem Flugzeug aus!«
    »Oder von einem Schnellboot«, korrigierte Mendl. »Nichts ist unmöglich.«
    Lacy nahm die Mütze ab und kratzte sich nachdenklich am Kopf. Der Kapitän feixte.
    »Sir«, sagte Lacy vorsichtig, »was ist eigentlich los?«
    »Das geht Sie nichts an«, antwortete Mendl schroff. »Sie sind hier, um Befehle auszuführen, und nicht, um Fragen zu stellen.«
    »Tun Sie ihm den Gefallen«, grollte der Kapitän. »Da andere Schiffe bestimmt mindestens die Positionslampen gesetzt haben, wird vermutlich nichts passieren.«
    Lacy schaltete die Beleuchtung aus und postierte sich mit einem Fernglas als zusätzlicher Ausguck an den Bug. Diese exponierte Stelle rettete ihm das Leben. Plötzlich hörte er ein zischendes Geräusch, das an kein Geräusch erinnerte, das er kannte, und dessen Herkunft nicht zu lokalisieren war. Er wirbelte herum und wollte zur Brücke. Im gleichen Moment schien ringsum die Welt zu explodieren. Lacy sah einen Lichtstrahl, der so gleißend war, daß er fürchtete, davon blind zu werden. Er hatte ein Gefühl, als ob die Jacht hoch aus dem Wasser sprang. Dann hatte er kein Gefühl mehr, und er sah nichts mehr, und er hörte auch nichts mehr.
     
     

3.
     
    Doc Savage in seiner Etage im Hochhaus erhielt die Nachricht von Monk, und Monk hatte sie aus dem Radio. Sämtliche Sender in den USA hatten ihr Programm unterbrochen, um sie durchzugeben.
    »Der Besitzer der Jacht war Damitru Mendl!« erklärte Monk aufgeregt. »Und Mendl war der Mann mit dem Homburg, der heute vormittag zu dir wollte!«
    »Er hätte lieber noch ein bißchen bleiben sollen«, sagte Doc. »Vielleicht hätte ich etwas für ihn tun können. Gibt es Überlebende?«
    »Einen. Ein Amerikaner namens Lacy. Er war der Erste Offizier. Jemand hat ihn aus dem Wasser gefischt und ins Krankenhaus gebracht.«
    »Komm mit. Wir wollen mit ihm reden.«
    Doc strebte zur Tür, Monk sah ihn unentschlossen an. »Nur wir beide?« fragte er. »Wir sollten wenigstens Ham mitnehmen.«
    Ham hieß eigentlich Theodore Marley Brooks, war der Jurist in Doc Savages Gruppe – so wie Monk der verantwortliche Chemiker war – und Monks Intimfeind. Wenn sie zusammen waren, stritten sie nahezu pausenlos über alles und nichts. Waren sie voneinander getrennt, fühlten sie sich unglücklich und überflüssig. Sie hatten sich gegenseitig mehr als einmal das Leben gerettet, dennoch mußte ein unvoreingenommener Beobachter zu dem Schluß kommen, daß jeder
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