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DS062 - Das Unheimliche Königreich

DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich
Autoren: Kenneth Robeson
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eine mittlere Turnhalle hatte. Die Regale enthielten eine der vollständigsten wissenschaftlichen Bibliotheken der Vereinigten Staaten. Von hier führte eine Tür zum Labor, das nicht viel kleiner war. Früher hatte Doc Savage das Stockwerk mit anderen Mietern teilen müssen. Seit einiger Zeit bewohnte er die ganze Etage. Doch für sein Privatleben blieben ihm nur drei Zimmer, eine Küche und ein Bad hinter der Bibliothek. Als Monk die beiden Besucher meldete, saß Doc in einer zwischen den Bücherschränken aus gesparten Nische unter einer Leselampe und hatte die Morgenzeitung auf den Knien. Das Tageslicht, das durch die Fenster drang, reichte nicht bis hierher.
    Er bot einen noch bemerkenswerteren Anblick als Monk. Er war mehr als sechs Fuß hoch und herkulisch gebaut. Vom langjährigen Aufenthalt in den Tropen war seine Haut bronzefarben getönt – was ihm den Spitznamen Bronzemann eingetragen hatte seine Haare waren eine Schattierung dunkler als sein Gesicht und lagen an wie ein schimmernder Helm. Am auffallendsten waren seine Augen. Sie erinnerten an unergründliche Seen, auf denen Blattgold schwamm, das von einem leichten Wind in ständiger Bewegung gehalten wurde.
    »Ein sogenannter Baron«, erklärte Monk. »Er scheint sich für was Besseres zu halten und ist piekfein angezogen. Die Frau ist ziemlich heruntergekommen, jedenfalls sieht sie so aus.«
    »Okay.« Doc lächelte sparsam. »Ich begreife, daß du den Baron nicht leiden kannst. Du darfst die Frau zuerst zu mir schicken.«
    Monk nickte und tappte wieder ins Empfangszimmer. Er blickte zu der alten Frau und deutete mit dem Daumen über die Schulter auf die Tür, durch die er gekommen war. Die Frau trippelte zu der Tür.
    »Erlauben Sie mal!« sagte der Baron entrüstet. »Ich bin der Botschafter von Calbia in den USA! Ich bin mit dem Wagen aus Washington herüber gefahren, um mit Doc Savage zu sprechen. Außerdem war ich zuerst da!«
    »Das macht nichts«, sagte Monk pomadig. »Meinetwegen dürfen Sie König sein, so was kann mich nicht beeindrucken. Wir sind Gentlemen, wir lassen Frauen den Vor tritt. Aber Sie dürfen sich setzen.«
    Die alte Frau blickte ihn dankbar an und trat ohne anzuklopfen in die Bibliothek. Der Baron runzelte finster die Stirn und ließ sich in einen Sessel fallen. Monk feixte, setzte sich ihm gegenüber und starrte so lange auf den Hut auf dem Tisch, bis der Baron mißmutig hüstelte und sein Kleidungsstück an sich nahm.
     
    Die Frau fand ohne Wegweiser die Nische, in der Doc Savage noch unter der Lampe saß. Als sie ihn entdeckte, blieb sie verwirrt stehen.
    »Doc Savage!« sagte sie andächtig. »Ich hätte nie zu hoffen gewagt, Sie einmal aus der Nähe zu sehen. Ich hab viel von Ihnen gehört und noch mehr über Sie gelesen. Sie helfen doch Leuten, wenn sie in Not sind, oder nicht?«
    Doc nickte freundlich und stand auf. Die Frau legte den Kopf in den Nacken und starrte ihn an.
    »So ähnlich ist es«, sagte Doc milde. »Verraten Sie mir, was Sie auf dem Herzen haben?«
    »Mein armer Sohn ...« Die Frau brach in Tränen aus. »Er ist verkrüppelt! Die Doktoren behaupten, sie können nichts machen. Ich weiß, daß Sie viel mehr können als andere Leute. Die Zeitungen schreiben, Sie wären der größte Doktor und der größte Chemiker und überhaupt in allem der größte in der ganzen Welt!«
    Doc schwieg.
    »Ich weiß, daß Sie meinen Sohn retten können«, sagte die Frau. »Seine Beine sind ...«
    »Halt«, sagte Doc ruhig. »Die Diagnosen stelle ich selbst.«
    »Sie werden ihm also helfen?«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Zu Hause. Wir wohnen in der East Fourteenth Street Nummer 7832. Vielleicht können Sie heute abend oder morgen ...«
    Doc ließ sie nicht ausreden. Er ging zu einem der Regale, in dem ein Funkgerät stand, betätigte einige Knöpfe und eine Skala und griff nach einem Mikrophon. Er sagte etwas ins Mikrophon in einer Sprache, die fremd und guttural klang, wartete auf die Antwort, die ähnlich guttural und unverständlich erfolgte, und schaltete das Gerät aus.
    »In Ordnung«, sagte er. »Wir werden uns um Ihren Sohn kümmern.«
    »Aber Sie haben noch gar nicht nach meinen Namen gefragt«, sagte die Frau verwundert. »Und was haben
    Sie da eben in den Kasten gerufen?«
    »Ich brauche Ihren Namen nicht«, sagte Doc leise. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen – draußen will noch jemand zu mir.«
    Die Frau trippelte zurück ins Empfangszimmer. Sie ließ die Tür hinter sich offen. Sie entdeckte den Baron, der
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