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DS062 - Das Unheimliche Königreich

DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich
Autoren: Kenneth Robeson
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grämlich Monk gegenüber auf seinem Sessel thronte, und rieb sich vergnügt die Hände.
    »Doc Savage wird mir helfen!« krähte sie.
    Der Baron schwieg, als hätte er nichts gehört. Monk stand auf und wollte die Frau zum Korridor begleiten, die Frau widerstrebte. Sie öffnete die Hände und reckte sie triumphierend dem Baron entgegen, im selben Augenblick entfiel ihr eine kleine rote Kugel. Sie hatte es nicht eilig, die Kugel aufzuheben. Monk bückte sich und überreichte sie ihr. Abwesend nahm sie die Kugel entgegen und ließ den Baron nicht aus den Augen.
    Der Baron war aschfahl geworden. Er zitterte, seine Augen quollen beinahe aus den Höhlen. Monk besah sich offenkundig erstaunt den Baron und die alte Frau.
    »Doc Savage hilft mir!« sagte die Frau noch einmal.
    Der Baron sprang auf und flüchtete aus dem Zimmer, die alte Frau und Monk gingen ohne Hast hinter ihm her. Monk war anzusehen, wie rätselhaft ihm das alles war, die alte Frau schien sich zu amüsieren.
    Der Baron war zuerst an den Lifts. Verzweifelt drückte er auf den Knopf, der den Aufzug nach oben holte. Als der Lift ankam, warf der Baron sich hinein und schwebte mit ihm nach unten. Die alte Frau nahm den nächsten Aufzug. Monk kehrte unterdessen ins Empfangszimmer zurück und traf dort Doc Savage.
    »Hatten wir nicht noch einen Besucher?« fragte Doc.
    »Wir hatten, aber jetzt ist er weg«, sagte Monk.
    »Warum?«
    »Er muß sich über die alte Frau geärgert haben. Sie hat ihm verraten, daß du ihr helfen willst.«
    »Dann war das also ein Trick.« Doc überlegte. »Der Besuch der Frau hat nicht uns, sondern dem Baron gegolten. Mich würde interessieren, was geschehen wäre, wenn du den Baron zuerst vorgelassen hättest. Wir werden es nicht mehr herausfinden können, denn der Vorfall ist nicht zu wiederholen.«
    »Dann geht es um Geld oder Politik«, meinte Monk. »Die Frau will dem Gentleman mit unserer Unterstützung drohen, das heißt, sie will ihn einschüchtern. Aber die beiden haben sich anscheinend nicht gekannt.«
    »Nicht anscheinend«, sagte Doc, »sondern nur scheinbar. Vielleicht hat der Baron die Frau auch wirklich nicht gekannt, aber sie hat gewußt, mit wem sie es zu tun hatte. Das bedeutet, daß entweder jemand sie vorgeschickt hat, oder ...«
    »Oder sie hatte sich verkleidet«, sagte Monk. »Zum Kotzen! Heutzutage darf man nicht einmal mehr alten, zerlumpten Frauen trauen, und wenn man bloß höflich ist, arbeitet man schon irgendwelchen Intriganten in die Hände.«
     
     

2.
     
    Damitru Mendl kletterte in den Fond seines Prachtwagens. Der Fahrer, der in Wahrheit ein General war, knallte den Schlag zu und klemmte sich hinter das Lenkrad.
    »Warten Sie, General«, sagte der Baron. Er sprach nun nicht mehr Amerikanisch wie mit Monk, sondern ein zierliches Oxford-Englisch, denn der Staat Calbia hatte sich so lange der Protektion Großbritanniens erfreut, daß Englisch zum Landesidiom geworden war. Der Baron spähte zum Eingang des Hochhauses. »Sehen Sie die alte Frau?«
    »Natürlich«, antwortete der General. »Was ist mit ihr?«
    Die alte Frau war eben aus dem Portal getreten und trippelte die Straße entlang. Sie wirkte jetzt nicht mehr so bucklig wie vor ihrer Ankunft und in Docs Empfangszimmer und Bibliothek.
    »Folgen Sie ihr«, sagte der Baron. »Sie darf ruhig etwas davon merken, daß wir uns für sie interessieren. Den großen Wagen können wir ohnehin nicht verstecken.«
    »Aber zu Fuß könnten wir sie leichter beobachten«, gab der General zu bedenken. »Allerdings nicht in Stresemann und Homburg, und schon gar nicht in meiner Uniform ...«
    Er setzte das Fahrzeug in Gang und fuhr langsam hinter der alten Frau her. Sie blickte sich nicht um, etwaige Beschatter schienen sie nicht zu interessieren. Sie ging nicht weit. Sie verschwand im nächsten U-Bahnschacht und tauchte in der Menge unter.
    Der General bremste scharf, und der Baron stieg hastig aus. Doch die alte Frau war nicht mehr auffindbar. Grämlich kehrte er zu seinem Vehikel zurück und sank wieder in die Polster.
    »Ich habe schon viel von diesem Doc Savage gehört«, sagte er versonnen und mehr zu sich als zu dem General. »Der Mann ist ein Genie und hilft grundsätzlich Leuten, die sich in einem Dilemma befinden. Menschen, die kein Kapital haben, unterstützt er sogar gratis.«
    »Er genießt einen bemerkenswerten Ruf«, sagte der General, »deswegen wollten Sie zu ihm. Aber wer war die alte Schachtel?«
    »Doc Savage sollte mir das Leben retten«,
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