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DS062 - Das Unheimliche Königreich

DS062 - Das Unheimliche Königreich

Titel: DS062 - Das Unheimliche Königreich
Autoren: Kenneth Robeson
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berichtete der Baron kläglich. »Aber ich bin gar nicht zu ihm vorgedrungen. Einer von seinen Leuten hat die alte Lady vorgelassen, und als sie von der Audienz kam, hat sie mir ins Gesicht gekräht, sie hätte sich Doc Savages Assistenz versichert.«
    »Na und?«
    »Bei dieser Gelegenheit hat sie scheinbar absichtslos eine rote Kugel auf den Boden fallen lassen.«
    »Eine rote Kugel!« sagte der General entsetzt.
    »So ist es, General. Die Kugel beweist, daß die alte Lady eine feindliche Agentin ist, und das wollte sie mir demonstrieren. Wenn Doc Savage sich auf die Gegenseite schlägt, wird es uns schwerfallen, den Krieg zu gewinnen.«
    »Er ist nur ein einzelner Mann, er kann nicht eine ganze Armee aufwiegen. Trotzdem schlage ich vor, daß wir diese Nachbarschaft unverzüglich verlassen.«
    »Richtig.« Der Baron nickte heftig. »Fahren Sie zum Hotel. Ich werde sofort ein Radiogramm absenden, dann muß ich alle nötigen Vorbereitungen zu meinem Schutz treffen. Diplomatische Verwicklungen wären unvermeidlich, wenn der Botschafter von Calbia in den Vereinigten Staaten ermordet würde.«
    »Unangenehm wäre es außerdem«, meinte der General. »Für den Botschafter, meine ich, und wahrscheinlich für seinen Fahrer.«
    Er trat auf’s Gas und jagte den prächtigen Wagen die Straße entlang.
     
    Obwohl er nur für eine Nacht nach New York gekommen war, bewohnte Damitru Mendl eine Zimmerflucht in einem der exklusivsten Hotels der Stadt. Die Flagge des Staats Calbia baumelte an einem Mast vor dem Portal; sie bedeutete, daß der Botschafter Gast des Hotels war. Der Baron wäre lieber anonym abgestiegen, aber seinem Stab in Washington war bei der Zimmerbestellung eine Panne unterlaufen, und sie war im nachhinein nicht zu korrigieren.
    Der Baron begab sich unverzüglich in seine Suite und packte eigenhändig seinen Koffer. In einem anderen Zimmer packte der General den seinen. Dann griff sich der Baron ein Telegrammformular und entwarf einen Text. Er adressierte ihn an einen Passagierdampfer, der zu dieser Zeit den Atlantik überquerte. Der Text lautete:
     
    ERSTER KLASSE-KABINE 36 LINER S S ›Monticello‹ AGENT AUS CALBIA HAT SICH DER HILFE VON DOC SAVAGE VERSICHERT STOP VERMUT-
    LICH AUCH ANDERE FEINDLICHE AGENTEN IN DEN USA STOP FÜRCHTE LEBENSGEFAHR REISE AB STOP WEITERE NACHRICHT FOLGT
    MENDL
     
    Anschließend fischte der Baron ein Notizbuch aus der Tasche, das einen Code enthielt. Er verschlüsselte das Telegramm, verbrannte den Entwurf im Aschenbecher, zerdrückte sorgfältig das verkohlte Papier und warf es aus dem Fenster. Anschließend nahm er seinen Koffer und fuhr mit dem Lift in die Halle. Er gab das Formular an der Rezeption ab, fügte ein reichliches Trinkgeld hinzu und bat, das Telegramm so schnell wie möglich zu erledigen. Während er vom Foyer aus mit dem General telefonierte, trug einer der Portiers den Koffer in den Wagen.
    Als der General ins Erdgeschoß kam, war der Baron damit beschäftigt, die Hotelrechnung zu bezahlen. Der General trat zu ihm hin und sah ihn fragend an.
    »Nach Washington«, sagte der Baron leise. »Aber nicht zur Botschaft, sondern zu meiner Jacht.«
    »Vermutlich wollen Sie gleich auslaufen«, meinte der General. »Unter diesen Umständen sollten wir die Mannschaft verständigen.«
    Der Baron nickte. Der General begab sich ebenfalls an ein Telefon und sprach mit jemand vom Botschaftspersonal. Der Mensch von der Botschaft versprach, einen Boten zum Hafen zu schicken. Der Portier verstaute auch den Koffer des Generals im Auto, und der Baron und sein Fahrer stiegen ein.
    Auf dem Weg nach Washington überschritt der General sämtliche Verkehrsbestimmungen, so eilig hatte er es. Die Polizisten ließen ihn melancholisch gewähren. Sie wußten, daß Diplomaten aufgrund ihrer Immunität sich buchstäblich alles leisten konnten und sich daher buchstäblich alles leisten.
     
    Die Jacht lag vertäut am Potomac, war siebzig Fuß lang, hatte zwei Dieselmaschinen und war ein kleiner, seetüchtiger Palast. Sie war elegant gebaut und bestand überwiegend aus Mahagoni und Messing. Die Crew setzte sich aus eingeborenen Calbianern zusammen, nur der Erste Offizier war ein rothaariger sommersprossiger Yankee aus New England. Er hieß Lacy.
    Der Baron und sein General ließen das Auto am Pier stehen und überließen es der Botschaft, das Vehikel gelegentlich abzuholen. Als sie an Bord kamen, rief der Baron sofort seinen Ersten Offizier zu sich.
    »Lacy«, sagte er halblaut, »wir müssen das
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