DS015 - Das Meer des Todes

verbrachten die nächsten Stunden damit, die Flammen einzudämmen, wenn sie auf eines der anderen Wracks übergreifen wollten. Das Schlachtschiff war mittlerweile schwarz von Hitze und Ruß, und es war immer noch unmöglich, es zu betreten. Die Gefahr, daß es sank, bestand anscheinend nicht, das Gold war also in Sicherheit.
    »Heute abend können wir an Bord gehen«, entschied Ham. »Dann können wir auch das Gold bergen. Gehen wir zurück zum Frachter, ich möchte meinen Stockdegen suchen.«
    »Du solltest dich mit wichtigeren Dingen befassen«, meinte Johnny und putzte seine seltsame Brille, »zum Beispiel mit dem Vehikel, das Bruze benutzt hat, um von Zeit zu Zeit dieses Meer zu verlassen.«
    »Ja.« Renny stimmte zu. »Wenn wir das Fahrzeug nicht finden, sitzen wir nämlich hier fest, und ich kenne keinen Ort, der mir weniger gefällt als dieser.«
     
     

19.
     
    Monk und Kina la Forge standen an der Tür zur Stahlkammer, als Doc und seine Begleiter den Frachter erreichten. Doc stellte dem Mädchen die vier Männer vor; er hatte bisher nicht die Gelegenheit für Formalitäten gefunden.
    Er wandte sich an Monk.
    »Hast du dich inzwischen hier umgesehen?« fragte er.
    »Sicher«, sagte Monk behäbig.
    »Was hast du entdeckt?«
    »Komm mit, ich zeig’s dir.«
    Monk ging voraus durch den langen Korridor. Die geretteten Passagiere und Mannschaften der
Cameronic
sahen Doc und liefen auf ihn zu und bedankten sich überschwänglich. Monk bog in einen Niedergang, kam in eine weitere Stahlkammer und betätigte einen der zahlreichen Hebel, die dort aus dem Boden ragten. Irgendwo sprang ein Motor an, Eisenplatten knirschten übereinander, der Frachter vibrierte.
    Monk stieß die rückwärtige Tür der Stahlkammer auf.
    »Bitte!« sagte er stolz.
    Das Heck des alten Frachters war eine einzige riesige Falltür, die der Motor geöffnet hatte; Doc und seine übrigen Gefährten starrten über Monks Schulter hinweg auf ein gigantisches Metallgerüst, auf dem ein großes Flugboot stand. Die Spitzen der Tragflächen reichten zu beiden Seiten beinahe bis an die Innenwände des Schiffs. Seitab waren vier weitere kleinere Flugboote zu sehen.
    »Ein Katapult«, sagte Renny und deutete auf das Gerüst.
    »Ja«, sagte Monk. »Ich hab mir alles angesehen. Die Maschinen sind nicht besonders schnell, aber sie sind für schwere Lasten und große Entfernungen konstruiert. Bruze konnte seine Bande überall hinbefördern; ein Mann hat notfalls genügt, das Flugboot zurückzubringen.«
    »Aber wie sind sie hier zwischen den Wracks und den Algen gelandet?« meinte Johnny. »Ein gewöhnlicher Pilot bricht sich bei solchen Verhältnissen die Ohren.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach Doc. »Wir befinden uns am Rand des Sargassomeers. Hinter dem
    Heck ist offenes Wasser. Ich habe mir alles genau angesehen.«
    Er trat zu dem großen Flugboot, um es zu untersuchen. Seine Männer blieben an der Tür. Kina la Forge stand neben Monk, ihre Augen leuchteten. Er bezog das auf sich, aber es war nicht ausgeschlossen, daß sie sich auch über die Möglichkeit freute, endlich das Sargassomeer verlassen zu können und die zivilisierte Welt kennenzulernen.
     
     
     
    ENDE
     
     

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