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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Pascha-Bei war Präsident einer großen Organisation und ein berühmter Mann. Aus ganz Ägypten kamen die Menschen, um sich der Dienste seiner Firma zu versichern. Und diese Firma hatte sich auf ein einziges Gebiet spezialisiert: Mord.
    All diesem Abend war Pascha-Bei in einer dunklen Seitenstraße am Platz Mehemet Ali im Zentrum von Alexandria unterwegs zu einem Kunden.
    Pascha-Bei war ein knochiger Mensch und trug mit Vorliebe einen flatternden Burnus, der ihm ermöglichte, sein Waffenarsenal, ohne das er nur ungern sein Haus verließ, zu verstecken. Pascha-Bei trug zwei Dolche in Lederscheiden an den nackten Oberarmen, zwei amerikanische Trommelrevolver an den Hüften und eine lange Seidenschnur, die dazu diente, die Opfer zu erwürgen, griffbereit an einer Schlinge an der Innenseite des Burnus.
    Er bog in eine Toreinfahrt, die schmal und finster wie ein Tunnel war und vor einer schweren Holztür endete. In der Tür befand sich ein vergittertes Fenster.
    »Ich bin da«, sagte er leise.
    »Wer ist ich?« fragte eine grobe Stimme in amerikanisch gefärbtem Englisch hinter dem Gitterfenster.
    »Dein Diener«, sagte Pascha-Bei mit gespielter Demut. »Ich erwarte deine Befehle.«
    »Ist alles vorbereitet?« fragte die Stimme hinter dem Fenster.
    »
Inschallah
«, erwiderte Pascha-Bei ein wenig rätselhaft.
    »Kann man das nicht deutlicher ausdrücken?«
    »Ja, es ist alles vorbereitet.«
    Der Mann hinter der Tür reichte einen Zettel durch’s Fenster. Er trug Handschuhe.
    »Gib dem Mann dieses Blatt Papier, es wird ihn dazu veranlassen, dich zu begleiten, ohne mißtrauisch zu werden. Mir ist es gleichgültig, wo und wie du den Auftrag ausführst, aber such dir eine gute Stelle aus.«
    »Du kannst die Details deinem Diener überlassen.«
    »Na schön. Das ist vorläufig alles.«
    »Viertausend Piaster bitte«, sagte Pascha-Bei liebenswürdig.
    »Du bekommst dein Geld, wenn du die Arbeit getan hast«, erwiderte der Mann mit den Handschuhen.
    »Die Hälfte vorher«, beharrte Pascha-Bei, den bittere Erfahrung gelehrt hatte, wie schwierig es manchmal ist, das Honorar für einen Mord zu kassieren.
    Der Mann hinter der Tür dachte nach, dann reichte eine behandschuhte Hand eine Hundertdollarnote durch’s Fenster, was einem Gegenwert von ungefähr zweitausend Piastern entsprach. Pascha-Bei stopfte das Geld in eine Innentasche des Burnus.
    »Ich hole mir den Rest, wenn der Mann tot ist«, sagte er.
    »Hast du dir den Namen eingeprägt? Major Thomas J. Roberts! Long Tom Roberts.«
    »Ich habe ihn mir eingeprägt.«
    »Es ist nicht ausgeschlossen, daß dir in seiner Nähe ein großer, bronzefarbener Kerl begegnet. Geh’ ihm aus dem Weg!«
    »Ich geh’ ihm aus dem Weg.«
    »Gut. Das wäre dann im Augenblick alles.« Pascha-Bei trat durch die Toreinfahrt auf die Straße. Er überquerte den Platz und schlug den Weg zum Hotel Londoner ein.
     
    Wenige Minuten später erreichte Pascha-Bei die Halle des Hotels, das eines der besten in Alexandria war und hauptsächlich von Engländern und Amerikanern besucht wurde. In der Halle herrschte lebhafter Betrieb.
    Pascha-Bei setzte sich zu einem seiner Männer, die er in der Halle verteilt hatte, bevor er zu dem Besuch bei seinem Auftraggeber auf gebrochen war. »Neuigkeiten?« fragte er auf Arabisch.
    »Long Tom Roberts ist in seinem Zimmer«, sagte der Mann. »Aber er ist nicht allein. Ich habe im Korridor gehorcht. Da waren Stimmen.«
    »Wie viele Stimmen?«
    »Zwei.«
    »Wie unangenehm ...« Pascha-Bei verschränkte die Arme und dachte nach, er sah aus wie ein harmloser alter Mann. »Ich gehe hinauf. Vielleicht ist der Besucher schon nicht mehr da.«
    Er ging durch die Halle zur Treppe. Am Fuß der Treppe begegnete ihm ein hünenhafter Amerikaner mit bronzefarbener Haut und unergründlichen goldenen Augen, in denen winzige Pünktchen tanzten. Pascha-Bei zuckte zusammen. Er war kein ängstlicher Mensch, sein Beruf hatte ihn gelehrt, daß Menschen empfindliche und sehr zerbrechliche Lebewesen sind, aber jetzt hatte er plötzlich Angst – ein Gefühl, für das es keine vernünftige Erklärung gab.
    Er blieb stehen und starrte dem Hünen nach. Auch die Hotelgäste in der Halle wurden aufmerksam. Der Amerikaner war ein allzu ungewöhnlicher Anblick. Er hatte einen elastischen Raubtiergang, an seinem Nacken und an seinen Händen spielten Muskelstränge und verrieten eine ungeheure Körperkraft. Seine Haare waren kupferfarben und schimmerten metallisch wie ein Helm.
    Pascha-Bei
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