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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
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waren bewaffnet und hatten harte, hellwache Gesichter.
    »Wir haben mit keinem Motor herumgespielt!«
    »Lügt mich nicht an, ich hab’s bis in meinen Stützpunkt gehört! Ihr haltet mich wohl für blöde oder taub!«
    »Nein«, sagte der Mann, der vorher geantwortet hatte.
    »Was, nein?« schrie Bruze. Er war mit der Antwort nicht zufrieden.
    »Wir haben keinen Motor angefaßt.«
    Bruze schüttelte die Fäuste. »Soll das heißen, daß ich lüge?«
    »Du bist verrückt, wenn du dir einbildest ...«
    Weiter kam er nicht. Bruze war mit einem Sprung neben dem Mann im Türausschnitt und schlug zu. Der Mann segelte durch die Luft und klatschte neben einer Bohle aufs Wasser. Bruze sprang auf die Bohle, fischte den Mann heraus und ohrfeigte ihn aus Leibeskräften. Der Mann schrie wie am Spieß.
    »Aber wir haben wirklich nichts gemacht!« Einer der übrigen Männer mischte sich ein. »Wir haben keinen Motor angefaßt und haben auch keinen gehört.«
    »Ich drehe euch einzeln das Genick um, wenn ihr mich angelogen habt«, drohte Bruze. »Ich werde mich überzeugen. Wenn einer der Motoren warm ist, könnt ihr schon die Flucht ergreifen!«
    Er schob sich durch die Tür in den Innenraum des Frachters. Die Männer blieben stehen; aus dem Hintergrund kam einer mit einer Karbidlampe, die ein fahles Licht verbreitete. Doc zog sich hastig zurück.
    Er tastete sich zu einer Stelle der Schiffswand, die im Dunkeln lag, und kletterte mit Hilfe seiner Seidenschnur an Deck. Er fand einen Niedergang, der aber verschlossen war. Er suchte das Deck ab und gelangte schließlich zum Heck. Sämtliche Luken und Niedergänge waren verrammelt.
    Auf seinem Rundgang war ihm die ungewöhnliche Form des Frachters aufgefallen. Er war mindestens hundert Fuß breit, eine richtige Badewanne, und Doc wunderte sich nicht, daß das Schiff in einem Sturm havariert hatte. Er zweifelte nicht daran, daß die zahlreichen Schäden auf einen Sturm zurückzuführen waren.
    Bruzes dröhnende Stimme war wieder zu hören.
    Doc gab die Suche nach einem Eingang auf. Das Schiff war abgeriegelt wie ein Banktresor.
    »Ich kapiere das nicht«, knurrte Bruze. »Ich hab ganz bestimmt einen Motor gehört!«
    »Vielleicht war ein Schiff in der Nähe«, gab einer der Männer zu bedenken.
    Bruze schüttelte den Kopf und kratzte sich hinter dem linken Ohr.
    »Kommt rein, alle«, meinte er. »Ihr braucht die Tür nicht zu bewachen, hier ist niemand außer uns ...«
    Die Männer verschwanden im Frachter.
    Doc befestigte den Klapphaken mit der Schnur an einem rostigen Eisenrohr, das einmal zu den Davits gehört hatte, und ließ sich zu der Tür über dem Wasserspiegel hinunter. Ihm war klar, daß er ein erhebliches Risiko einging; Bruzes Befehl, mit ihm ins Schiff zu kommen und die Tür nicht zu bewachen, schmeckte allzusehr nach einem plumpen Trick, und wäre Johnny mit seiner Leidenschaft für todsichere Wetten dagewesen, hätte er einiges Kapital gesetzt, daß Bruze und seine Kumpane hinter der Tür lauerten.
    Vermutlich hatte Bruze inzwischen begriffen, von wem das angebliche Motorengeräusch stammte, und er war gewiß auch imstande, den Zweck des Manövers zu erraten. Aber Docs Neugier, das Innere des Schiffs zu besichtigen, war ihm das Risiko wert.
    Aber es kam anders. Doc schwebte noch zwischen Reling und Wasserspiegel hoch über der Tür, als hundert Fuß weiter in der Richtung zum Heck eine Luke mit Getöse aufgewuchtet wurde, gleichzeitig flog eine zweite Luke in der Nähe des Bugs auf. Aus beiden Luken beugte sich ein Mann mit einer Maschinenpistole.
    Doc ließ die Seidenschnur durch die Hände gleiten. Sie zerschnitt ihm die Finger, es tat höllisch weh. Er biß die Zähne zusammen und sprang auf die Planke vor der Tür.
    Hinter der Tür lauerten mindestens zehn Männer; wer keine Maschinenpistolen hatte, war mit Pistole oder Revolver bewaffnet.
    Doc warf sich nach links, im gleichen Augenblick hämmerten Geschoßgarben aus der Tür an ihm vorbei. Er kramte in einer seine zahllosen Taschen der Lederweste, schleuderte etwas durch die Tür und ließ sich flach auf die Planke fallen.
    Die beiden Männer mit den Maschinenpistolen an den Luken vorn und achtern eröffneten das Feuer, aber es war zu dunkel, Doc hob sich kaum vom schwarzen Wasser ab, außerdem verhinderte die Krümmung der Schiffswand ein genaues Zielen. Die Projektile schrammten den Rost ab und jaulten in die neblige Nacht.
    Eine Minute verging. Hinter der Tür rührte sich nichts, vielleicht war dort etwas zu
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