Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
her, bis er genügend Schwung hatte, und setzte federnd auf; das Mädchen löste den Haken und warf ihn herab.
    Über dem Meer lastete wieder Nebel, er war dichter als in der vergangenen Nacht, Aber Doc hatte nichts dagegen. Für das, was er vorhatte, konnte es gar nicht dunkel und neblig genug sein.
    Er schlug die Richtung zu den beiden Barken ein; er kam jetzt besser und schneller voran als früher. Kina la Forge hatte ihm am Nachmittag eine Karte des Sargassomeers gezeigt, auf der fast alle Wracks eingezeichnet waren. Anscheinend veränderten die Schiffe ihre Lage so langsam und so selten, daß es nicht nur möglich war, eine Karte anzufertigen, sondern sie auch nach längerer Zeit noch einigermaßen stimmte.
    Doc wußte jetzt, daß es einige nahezu feste Wege durch diese Wildnis alter Schiffe gab, und auf einem dieser Wege befand er sich. Übrigens war auf der Karte nicht das ganze Sargassomeer eingezeichnet, der gesamte westliche Teil, den Doc noch nicht kannte, fehlte. Er hatte in die Karte nicht auf genommen werden können, so hatte das Mädchen berichtet, weil Bruze diesen Teil stets von schwerbewaffneten Posten sichern ließ.
    In Doc war der Verdacht aufgestiegen, daß das Vehikel, das Bruze benutzte, um das Sargassomeer zu verlassen – was immer das sein mochte –, im Westen zu finden war. Er war entschlossen, sich dort umzusehen.
    Aber zuvor wünschte er zu wissen, wo die Gefangenen waren. Er hatte sich einen Trick ausgedacht, Bruze zu nötigen, ihn zu den Gefangenen zu führen, und er hoffte sehr, daß ihm der Trick nicht mißlang.
     
    Hinter den Bullaugen des Geschützturms auf den beiden Barken brannte Licht. Doc bezog Posten in der Nähe der Barken und bereitete sich auf eine lange Wartezeit vor.
    Aus dem Turm drang Stimmengewirr, es klang wie das Knurren von Raubtieren. Doc lauschte, aber es war nichts zu verstehen.
    Eine Stunde verging. Doc faßte sich in Geduld.
    Dann wurde die Tür des Turms geöffnet, vier Männer kamen heraus. Sie hätten eine Laterne dabei und waren mit Maschinenpistolen bewaffnet.
    »Ruht euch aus«, rief Bruze von drinnen. »Morgen werden wir uns für diesen Savage was Feines ausdenken!«
    Doc duckte sich, aber er blieb, wo er war. Offenbar waren die vier Männer unterwegs zu dem Wrack, das sie ihr Heim nannten.
    Einer der Männer hielt die Lampe hoch über den Kopf und ging voraus, einen Weg aus tanzenden und schaukelnden Bohlen entlang.
    Doc näherte sich den Barken. Er war davon überzeugt, daß die Männer den Sperrkreis durchbrechen und dabei die Alarmanlage auslösen mußten; diese Gelegenheit konnte er dazu benutzen, unbemerkt in den Kreis einzudringen.
    Er hatte sich nicht geirrt. Eine Glocke schrillte, aber sie schrillte weiter, als die Männer längst den Sperrkreis passiert hatten. Doc hoffte, daß die Leute im Turm das Getöse den vier Männern anlasten und sich um ihn nicht kümmern würden.
    Er erreichte die beiden Barken. Die Alarmglocke schrillte unentwegt, sie zerrte an den Nerven; aber Docs Überlegung erwies sich als richtig. Die Leute im Turm nahmen das Getöse mit bemerkenswerter Gelassenheit hin.
    Doc schleuderte die Seidenschnur mit dem Haken zur Oberkante des Geschützturms; der Haken krallte sich fest. Doc sah jetzt, daß das Dach des Geschützturms völlig eben war, nur in der Mitte ragte die schmale konische Erhebung auf. Er wartete noch. Er war davon überzeugt, daß sämtliche Alarmanlagen an denselben Stromkreis angeschlossen waren; jedenfalls hatte er diesen Eindruck bei seinem ersten Besuch gewonnen, als er den Gong betätigte. Aber er wollte sichergehen.
    Drinnen stieß jemand einen Fluch aus und schaltete die Anlage ab, plötzlich war es still wie auf einem Friedhof. Mit dem Wind war auch die unentwirrbare Geräuschkulisse des Sargassomeers versiegt. Doc hörte, wie im Turm eine Tür zugeschlagen wurde, schwere Schritte polterten über Metall.
    Doc packte mit beiden Fäusten die Seidenschnur und kletterte nach oben; er machte nicht mehr Lärm als eine Fliege an der Wand. Als er neben einer der Schießscharten war, hielt er inne, beugte sich zur Seite und spähte hindurch.
    Drinnen erklang hämisches Gelächter. Doc erstarrte, dann begriff er, daß das Gelächter unmöglich ihm gelten konnte. Hier draußen im Dunkeln war er für jeden, der sich in dem erhellten Turm befand, unsichtbar.
    Dann entdeckte er Bruze, der mit gekreuzten Beinen wie ein Orientale auf einem Bergkissen thronte, vor ihm stand ein offener Kasten. Bruze wühlte mit beiden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher