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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef
Autoren: Kenneth Robeson
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hat. Einige unwissende Bauern sind wohl übriggeblieben. Aber die Elite dieses Kulturvolkes ist und bleibt verschwunden.«
    »Es war ein wunderbares Volk«, bestätigte Doc nachdenklich. »Sie hatten vermutlich eine noch höher entwickelte Zivilisation als die alten Ägypter.«
    »Frag ihn doch, warum er seine oberen Fingerglieder rot angemalt hat«, schlug Monk vor.
    Doc stellte die Frage, und der Fremde antwortete mürrisch.
    »Er sagt, er gehöre der Kriegerkaste an«, übersetzte Doc. »Nur deren Mitglieder dürfen rote Fingerspitzen haben.«
    »Hat man so etwas schon gehört?« fragte Monk verblüfft.
    »Da er uns nicht mehr verraten will, werden wir ihn mit ins Büro nehmen«, meinte Doc. »Vielleicht können wir dort etwas von ihm erfahren.«
    Bei einer flüchtigen Durchsuchung des Gefangenen fand Doc als erstes ein seltsames Messer. Die Klinge bestand aus dem glasartigen vulkanischen Gestein Obsidian und war wie sich herausstellte, rasiermesserscharf. Um den Obsidianschaft war als Griff ein Lederband gewickelt.
    Als nächstes begutachtete Doc die doppelläufige Flinte des Gefangenen. Es war ein englisches Fabrikat von ausgezeichneter Qualität.
    In zwei Taxis fuhr die Gruppe zu dem Bürohaus in Manhattan zurück. In dem einen Taxi saß Doc neben dem Gefangenen und versuchte immer wieder in seiner geduldigen Art, ihm Fragen zu stellen.
    Nur eine Tatsache fand dabei ihre Bestätigung.
    »Er sagt, er sei tatsächlich ein Maya«, übersetzte Doc für die anderen.
    Der Regen hatte nachgelassen, als die beiden Taxis vor dem Wolkenkratzergebäude hielten.
    Schweigend fuhren die Männer bis zum 86. Stockwerk empor.
    Aber der Maya war nicht zum Sprechen zu bewegen.
    »Wir könnten es mit dem Wahrheitsserum versuchen«, meinte Long Tom und fuhr nachdenklich mit den Fingern durch sein strähniges blondes Haar.
    »Das ist zu umständlich«, widersprach Doc. »Wir wissen außerdem nicht, wie der Organismus dieses Mannes auf das Serum reagiert. Aber wir könnten etwas anderes versuchen.«
    »Und das wäre?« fragte Renny.
    »Hypnose«, antwortete Doc. »Ich könnte mir denken, daß ein Mann dieser Rasse für Hypnose empfänglich ist. Es ist kein Geheimnis, daß sich Angehörige mancher Eingeborenenstämme durch Selbsthypnose mit ihren Göttern in Verbindung setzen.«
    In einer Entfernung von etwa anderthalb Metern stellte sich Doc dem trotzig auf einem Stuhl sitzenden Gefangenen gegenüber und begann, die Macht seiner golden funkelnden Augen auf ihn einwirken zu lassen. Die Strahlkraft dieses Blicks war so stark, daß der Gefangene zu zittern begann.
    Seine Augen schienen aus den Höhlen zu quellen.
    Er schwankte auf seinem Stuhl hin und her. Doch dann durchbrach er mit äußerster Willenskraft den hypnotischen Bann und ließ sich seitwärts vom Stuhl fallen.
    Sogar Doc konnte nicht schnell genug reagieren, da er seine ganze Kraft auf die Hypnose konzentriert hatte. Mit drei, vier langen Sätzen war der Maya am Fenster und sprang mit einem Hechtsprung in die Tiefe – in seinen sicheren Tod.
    Noch eine Weile danach herrschte beklommenes Schweigen in dem Raum, durch dessen leeren Fensterrahmen der feuchte Nachtwind strich.
    »Er hat erkannt, daß du ihn zum Sprechen zwingen würdest«, sagte Ham, während er ans Fenster trat und schaudernd in die dunkle Tiefe blickte. »Darum hat er als einzigen Ausweg den Selbstmord gewählt.«
    »Ich möchte nur wissen, was dahintersteckt«, sagte Long Tom nachdenklich.
    »Vielleicht hilft uns die Botschaft weiter, die mein Vater auf der Fensterscheibe hinterlassen hat«, sagte Doc.
    Seine Gefährten folgten ihm in die Bibliothek.
    »Wichtige Papiere hinter dem roten Ziegel …« hatte die Botschaft auf der Fensterscheibe gelautet, die nur durch ultraviolette Strahlen sichtbar gemacht werden konnte. Doc hatte den Ultraviolettstrahler bei sich, als sie durch die Bibliothek ins Labor gingen.
    Der Boden dort bestand aus ziegelartigen Fliesen. Als Doc jetzt den Ultraviolettstrahler ans Stromnetz anschloß, ahnten seine Gefährten bereits, was geschehen würde.
    Nachdem er das Licht ausgeschaltet hatte, ließ Doc den Ultraviolettstrahl langsam über den Ziegelboden gleiten. Plötzlich leuchtete ein Ziegel in einem unheimlichen Rot. Dieser Ziegel war der Verschluß eines Geheimverstecks im Boden. Docs Vater hatte die Oberfläche des Ziegels mit einer Substanz bestrichen, die unter der Einwirkung eines Ultraviolettstrahls das intensive Leuchten verursachte.
    Aus dem Geheimversteck zog Doc
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