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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef
Autoren: Kenneth Robeson
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Dokumente, die in wasserdichtes Plastikmaterial gehüllt waren. Ham hatte inzwischen das Licht wieder eingeschaltet. Alle versammelten sich um den Labortisch, auf dem Doc die Papiere ausbreitete. Die meisten sahen wie amtliche Dokumente aus und trugen große Siegel.
    Sie waren alle in spanischer Sprache abgefaßt.
    Doc warf nur einen flüchtigen Blick auf jedes Dokument, bevor er es Ham weiterreichte. Der erfahrene Anwalt studierte die Dokumente mit größerem Interesse. Nach etwa zehn Minuten ließ Ham das letzte Papier auf den Tisch sinken und blickte hoch.
    »In kurzen Worten: Diese Dokumente sind eine Konzession der Regierung von Hidalgo«, erklärte Ham. »Sie übertragen dir die Besitzrechte an mehreren hundert Quadratkilometern Land in Hidalgo, wenn du als Gegenleistung der Regierung von Hidalgo hunderttausend Dollar jährlich und ein Fünftel aller aus diesem Landbesitz gezogenen Werte zahlst.
    Dieser Pachtvertrag gilt für die Dauer von neunundneunzig Jahren.«
    »Ist dir nicht noch etwas anderes aufgefallen, Ham? Die Dokumente sind auf meinen Namen ausgeschrieben. Aber das Datum liegt zwanzig Jahre zurück. Ich war damals noch ein Kind.«
    »Und was folgerst du daraus?« fragte Ham. »Daß dies die Erbschaft ist, die mein Vater mir hinterlassen hat«, antwortete Doc. »Aber sie stellt etwas dar, was er schon vor zwanzig Jahren entdeckt hat.«
    »Und was ist das für eine Erbschaft?« fragte Monk.
    Doc zuckte mit den Schultern.
    »Da fragt ihr mich zuviel, Freunde. Allerdings möchte ich wetten, daß es eine wertvolle Erbschaft ist. Mein Vater hat sich nie mit kleinen Angelegenheiten abgegeben. Sein Hang zum großzügigen Denken war euch ja allen bekannt.«
    Doc schwieg, und ein seltsames Leuchten war in seinen goldfarbenen Augen, als er seine Gefährten, einen nach dem anderen, anblickte. Es war so, als lese er die geheimsten Gedankengänge jedes einzelnen.
    »Ich werde diese Erbschaft meines Vaters antreten«, sagte er schließlich. »Und ich glaubte, ich brauche euch nicht erst zu fragen, ob ihr mich begleitet.«
    »Das versteht sich doch von selbst!« rief Renny, und die anderen bestätigten es einstimmig.
    Nachdem Doc die wichtigen Dokumente in einer ledernen Gürteltasche verstaut hatte, kehrte er mit den anderen in den Empfangsraum zurück.
    »Hat diese verschollene Mayarasse in Hidalgo gelebt?« fragte Renny.
    Der Archäologe und Geologe Johnny antwortete.
    »Die Mayakultur war über große Teile Mittelamerikas verstreut«, erklärte er. »Aber die Itzaher, deren Dialekt unser entwichener Gefangener sprach, lebten zur Blütezeit ihrer Zivilisation in Yucatan. Die Republik Hidalgo liegt nicht weit davon entfernt, zwischen den zerklüfteten Bergen weiter im Innern des Landes.«
    »Ich möchte wetten, daß zwischen diesem Maya und Docs Erbschaft eine Verbindung besteht«, meinte Long Tom.
    Doc lehnte an seinem Schreibtisch und nickte.
    »Wichtig für uns ist es jetzt, den Mann zu finden, der die Befehle gegeben hat«, sagte er langsam.
    »Du meinst, er war nur ein Strohmann?« fragte Renny.
    »Es war ziemlich deutlich, daß der Maya kein Englisch verstand«, erklärte Doc. »Aber der Mann, der die schriftliche Warnung hier im Zimmer hinterlassen hat, beherrschte unsere Sprache und hatte sogar soviel technisches Verständnis, die Bedeutung des Ultraviolettstrahlers zu erkennen. Ich schätze also, dieser Mann war bereits hier im Haus, als die Schüsse auf uns abgefeuert wurden. Jedenfalls hat der Nachtportier, während wir weg waren, keinen Menschen hinein- oder herausgehen sehen. Ja, meine Freunde, ich glaube, wir müssen mit weiteren Feinden rechnen.«
    Doc musterte noch einmal die großkalibrige Flinte mit dem Doppellauf, die der Heckenschütze benutzt harte. Ein Metallschild der Herstellerfirma war in den Schaft geschraubt. Doc griff nach dem Telefonhörer.
    »Verbinden Sie mich mit der Firma Webley & Scott«, sagte er zu dem Mädchen in der Vermittlung und nannte Adresse und Telefonnummer der Waffenfabrik in Birmingham. »Ja, natürlich in England«, fügte er ungeduldig hinzu.
    »Das ist ein ziemlich seltenes Waffenmodell«, erklärte Doc seinen Freunden. »Vielleicht weiß man in der Firma zufällig, an wen diese Waffe geliefert worden ist.« Doc trat ans Fenster und spähte hinab.
    »Die Polizei wird sicher bald erscheinen«, sagte er über die Schulter. »Wir müssen erklären, wie dieser Maya …«
    Plötzlich unterbrach er sich. Irgend etwas fiel ihm am Fenster auf. Dann hatte er es schon
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