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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef
Autoren: Kenneth Robeson
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fensterlose Reihen von Lagerhäusern hin.
    »Hat jeder von euch eine von Monks Gasbomben?« fragte Doc.
    Die Männer bejahten dies. Doc erteilte seine weiteren Befehle.
    »Monk geht voran, Long Tom und Johnny halten sich rechts und Renny links. Ich bilde die Nachhut. Ham, du hältst dich ein wenig abseits, falls in irgendeiner Situation ein schnelles Eingreifen notwendig sein sollte.«
    Die Männer setzten sich in Bewegung. Doc wartete etwa dreißig Sekunden, ehe er ihnen folgte. Das zweistöckige rote Ziegelhaus an der Ecke war schon lange baufällig und nicht bewohnt. Die Fenster waren vernagelt, und das Ziegelgemäuer sah verrottet und brüchig aus. Der Lichtschein der weit entfernten Straßenlampe reichte kaum bis hierher.
    Neben dem Haus lag ein verwildertes Gartengrundstück. Doc schlich so lautlos wie eine Dschungelkatze zwischen Büschen und Unkraut dahin. Gleich darauf hatte er auch sein Opfer erspäht.
    Der Mann befand sich an der Rückseite des Hauses und suchte offenbar die Ziegelwand Meter um Meter ab. Er zündete dabei immer wieder Streichhölzer an, die schnell verlöschten.
    Der Mann war klein, aber von kräftiger Gestalt und mit einer glatten, gelblichen Haut. Seine vollen Lippen, das Kinn und die Hakennase deuteten auf eine fremdartige Rasse hin.
    Als wieder ein Streichholz aufflammte, bemerkte Doc auch die leuchtend roten Fingerspitzen.
    Während Doc Savage immer noch wartete und beobachtete, hörte er den Mann in einer seltsam kehligen Art vor sich hinfluchen, weil er nicht das fand, was er nach Docs vorgetäuschter Mitteilung hier zu entdecken hoffte.
    Als Doc den Fremden sprechen hörte, hob er erstaunt die Brauen und lauschte noch angestrengter.
    Er hätte nie erwartet, irgendeinen lebenden Menschen in dieser Sprache reden zu hören, – in der Sprache einer längst untergegangenen und verschollenen Zivilisation.
    Der Fremde wollte offenbar die Suche aufgeben. Er zündete noch ein Streichholz an, ließ seinen Blick über das rissige Mauerwerk gleiten und steckte die Streichholzschachtel in seine Tasche. Dann erstarrte er mitten in der Bewegung.
    Durch die regennasse Nacht schallte plötzlich ein leiser, leicht vibrierender Ton, der von allen Seiten auf ihn einzudringen schien – ein geisterhaftes Summen von überall und nirgends.
    Der Mann trat einen Schritt von der Mauer weg und spähte unruhig nach allen Seiten in die Dunkelheit. Dann bückte er sich nach dem länglichen schwarzen Kasten, der das großkalibrige Gewehr enthielt.
    Aber Doc war schneller als er. Er sprang zu, bevor der Mann auch nur Gelegenheit fand, den schwarzen Kasten zu öffnen.
    Auch die anderen eilten herbei. Auf Docs Befehl hin hatten sie sich nach eventuellen Komplicen des Heckenschützen umgeschaut, doch der Fremde war offenbar allein.
    Doc hielt ihn mit eisernem Griff fest und musterte das fremdartige Indiogesicht, während er fragte: »Warum hast du auf uns geschossen?«
    Der Mann stieß in höchster Erregung gutturale Laute aus.
    Doc warf Johnny einen schnellen Seitenblick zu. Der hagere Archäologe kratzte sich nachdenklich am Kopf. Mit einer nervösen Handbewegung nahm er seine Brille ab und setzte sie wieder auf.
    »Das ist ja unglaublich«, stieß er hervor. »Die Sprache, die dieser Bursche spricht, – halte ich für einen alten Maya-Dialekt. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das die Sprache jenes Volkes, das die großen Pyramiden von Chichen Itzà erbaut hat und seitdem verschollen ist. Einige Wörter dieser Sprache sind mir bekannt.
    Warte einen Moment.«
    Aber Doc wartete nicht. Er redete den Fremden plötzlich in der Mayasprache an. Zwar fiel es ihm offensichtlich schwer, die Silben und Wörter zu formen, aber er wurde verstanden, denn der Fremde stieß noch erregter seine gutturalen Laute hervor.
    Doc stellte eine Frage. Der Tonfall der Antwort war abweisend.
    »Er will nicht mit der Sprache heraus«, erklärte Doc. »Er wiederholt nur immer wieder, daß er mich töten muß, um sein Volk vor etwas zu bewahren, was er den roten Tod nennt.«
     
     

5.
     
    Verblüfftes Schweigen senkte sich über die Gruppe der Männer.
    »Es ist also wirklich so?« fragte Johnny schließlich leise. »Dieser Bursche spricht tatsächlich die Sprache der alten Mayas?«
    Doc nickte. »Daran besteht kein Zweifel.«
    »Das ist ja phantastisch«, sagte Johnny. »Dieses Volk ist seit Hunderten von Jahren verschollen, in den Urwäldern Mittelamerikas verschwunden – zumindest der Teil des Volkes, der die Hochkultur geschaffen
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