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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef
Autoren: Kenneth Robeson
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lange, hagere William Harper Littlejohn, kurz Johnny genannt. Er trug eine Brille, deren linke Linse besonders stark war. Johnny wirkte wie ein halbverhungerter, eigenbrötlerischer Wissenschaftler. Dabei war er einer der vermutlich besten Fachleute auf den Gebieten der Geologie und Archäologie.
    Der nächste war Major Thomas J. Roberts, sie nannten ihn Long Tom. Er war körperlich der schwächste der Gruppe, dünn, nicht sehr groß und mit einer kränklichen Gesichtsfarbe. Aber er war ein wahres Genie auf allen Gebieten der Elektronik.
    An der Seite von Long Tom ging ein Mann mit dem Spitznamen Ham, Brigadegeneral Theodore Marley Brooks, wie Ham bei offiziellen Anlässen genannt wurde. Er war schlank und sehr beweglich und entsprach somit in seinem Aussehen seinem Beruf: Er war der brillanteste Rechtsanwalt, der je in Harvard studiert hatte. Man sah ihn nie ohne seinen geheimnisvollen glatten schwarzen Spazierstock.
    Als Nachhut folgte die bemerkenswerteste Erscheinung der ganzen Gruppe. Dieser Mann war nur knapp ein Meter sechzig groß, wog aber über zwei Zentner. Er hatte den Körperbau eines Gorillas, denn seine Arme waren fünfzehn Zentimeter länger als seine Beine, und er besaß einen mächtigen Brustkorb. Seine Augen funkelten wie freundliche kleine Sterne aus ihren von unzähligen Fältchen umgebenen Höhlen. Wenn er grinste, wirkte sein Mund geradezu ungeheuerlich breit. Das war Monk – kein Name hätte besser zu ihm gepaßt. In Wirklichkeit hieß er Oberstleutnant Andrew Blodgett Mayfair. Aber er hörte seinen vollen Titel und Namen so selten, daß er fast vergessen hatte, wie das klang.
    Die Männer betraten den elegant eingerichteten Empfangsraum des Büros. Nach der ersten Begrüßung verfielen alle in verlegenes Schweigen. Seit ihrer letzten Begegnung war Doc Savages Vater an einer seltsamen Krankheit gestorben.
    Der ältere Savage war in der ganzen Welt als überragende Persönlichkeit und als Wohltäter bekannt gewesen. In seiner Jugend hatte er ein großes Vermögen erworben und es später dazu verwandt, überall in der Welt den Bedrängten zu helfen und die Übeltäter zu bestrafen.
    Da er dieser Aufgabe sein ganzes Leben gewidmet hatte, war sein Vermögen allmählich dahingeschmolzen, aber der Einfluß seiner Persönlichkeit war immer größer geworden.
    Das war die Erbschaft, die er seinem Sohn hinterließ – nicht Geld, sondern Ausbildung, Erfahrung, Wissen und eine ans Unheimliche grenzende körperliche Kraft und Gewandtheit. So besaß der Sohn alle Voraussetzungen, um die abenteuerliche Laufbahn seines Vaters fortzusetzen.
    Schon in frühester Kindheit hatte Clark Savage unter Anleitung seines Vaters mit einem harten sportlichen Training begonnen. Zwei Stunden täglich hatte der Junge alle seine Muskeln, Sinne und geistigen Fähigkeiten intensiv geschult. Als Ergebnis dieser ständigen Übungen besaß Doc Savage fast übermenschliche Kräfte. Das hatte jedoch nichts mit Zauberei zu tun. Doc Savage hatte nur einfach von Kindheit an alle in ihm schlummernden körperlichen und geistigen Kräfte systematisch aufgebaut und trainiert.
    Während seiner Studienjahre hatte er sich zunächst mit Medizin, vor allem Chirurgie, befaßt. Dann war die Beschäftigung mit allen möglichen anderen Wissenschaften hinzugekommen. Ebenso gut wie Doc den gorillahaften Monk körperlich niederzwingen konnte, wußte er auch besser als dieser über Chemie Bescheid. Das gleiche galt für den Ingenieur Renny, das Elektronikgenie Long Tom, den Geologen und Archäologen Johnny und den Rechtsanwalt Ham.
    Renny brach als erster das bedrückende Schweigen.
    »Es ist – es sind«, begann er stockend, »schon drei Wochen, seit dein Vater tot ist.«
    Doc Savage nickte langsam. »Das erfuhr ich aus den Zeitungen, als ich heute heimkehrte.«
    Renny suchte wieder nach Worten und sagte schließlich: »Wir haben auf jede mögliche Weise mit dir Verbindung aufzunehmen versucht, aber du warst unerreichbar.«
    Doc blickte zum Fenster hin. In seinen goldfarbenen Augen schimmerte Trauer.
     
     

2.
     
    Regenschauer trieben gegen die Fensterscheiben. Die Lichter der Stadt leuchteten von unten her durch den feuchten Dunst. Vom Hudson River tönte der schauerliche Klang eines Nebelhorns herüber. Fast unsichtbar ragten nicht weit entfernt die skeletthaften Aufbauten des Wolkenkratzerneubaus empor. Natürlich war es unmöglich, auf diese Entfernung den unheimlichen Heckenschützen mit den roten Fingern zu erkennen.
    »Ja, ich war
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