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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef
Autoren: Kenneth Robeson
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ernstes Gesicht zeigte einen Ausdruck maßlosen Erstaunens. Doc wog das Geschoß auf seiner Handfläche.
    »Etwa fünfzig Gramm«, sagte er. »Könnte von einem Nitro-Express-Gewehr vom Kaliber 577 stammen. Wahrscheinlich eine doppelläufige Waffe.«
    »Wie kommst du darauf?« fragte Ham.
    »Es wurden nur zwei Schuß abgefeuert«, erklärte Doc. »Patronen dieser Größe stammen außerdem normalerweise von doppelläufigen Gewehren für die Großwildjagd.«
    »Wollen wir denn nichts gegen den Heckenschützen unternehmen?« fragte Monk mit seiner dröhnenden Baßstimme.
    »Er ist inzwischen geflohen«, erwiderte Doc. »Aber natürlich werden wir etwas unternehmen.«
    In wenigen Sätzen erteilte Doc Savage seinen Gefährten die nötigen Anweisungen. Auf Einzelheiten brauchte er nicht einzugehen, denn jeder der fünf Männer verfügte selbst über genug Urteilskraft und Entschlußfähigkeit, um entsprechend zu handeln.
    Renny, der Ingenieur, errechnete mit Hilfe eines Rechenschiebers den Einschußwinkel des Geschosses. Long Tom bereitete inzwischen einen Peilstrahler vor und lenkte ihn mit Hilfe von Rennys Berechnungen genau auf den Punkt jenes Wolkenkratzerneubaus, von wo aus die Schüsse abgefeuert worden waren.
    Johnny machte sich in derselben Zeit seine archäologischen Erfahrungen beim Zusammenfügen ausgegrabener Bruchstücke von Tongefäßen zunutze, um die zersplitterte Fensterscheibe wieder zusammenzusetzen. Diese Aufgabe, für die ein Laie Stunden gebraucht hätte, erledigte Johnny in Minuten. Dann richtete er das Objektiv des Ultraviolettstrahlers auf das Glasmosaik. Sofort schimmerte die Botschaft in magisch-blauer Schrift: Wichtige Papiere hinter dem roten Ziegel …
    »Das wäre also geklärt«, sagte Doc. »Schauen wir uns jetzt einmal den Neubau an, auf dem der Scharfschütze gelauert hat. Vielleicht erfahren wir dort auch noch etwas.«
    Während seine fünf Begleiter bereits die Büroräume verließen, blieb Doc noch zurück. Das war eine seiner Eigenheiten: Er traf oft irgendeine kleine Sicherheitsmaßnahme, die sich später als wichtig erwies.
    Regen peitschte den Männern schräg ins Gesicht, als sie den Wolkenkratzer verließen und in Richtung des Neubaus gingen. Aber Docs Bronzehaut und Bronzehaar hatten die seltsame Eigenschaft, Wasser abzustoßen. Sein Gesicht schien wie mit einer unbekannten Substanz imprägniert zu sein.
    In diesem Geschäftsviertel waren die Straßen jetzt beinahe leer. In kurzer Zeit hatten die Männer den Eingang des Neubaus erreicht. Die pompöse Halle und der untere Teil des Gebäudes waren fast fertiggestellt. Doc rief nach dem Portier, erhielt aber keine Antwort.
    Schweigend bestiegen die Männer einen der bereits funktionierenden Aufzüge und fuhren empor. Auch in der obersten, ebenfalls bereits fertigen Etage war der Portier nicht zu sehen. Eine provisorische Treppe führte in den noch nicht fertiggestellten oberen Teil des Gebäudes hinauf. Dort fanden sie den Portier auf einer Zementplattform.
    Der kräftig aussehende Mann lag dort gefesselt und geknebelt. Es war ein großer Ire mit roten Wangen. Der Mann war dankbar und erstaunt zugleich, als Doc ihn befreite. Doc mühte sich nicht erst, die Knoten zu lösen, sondern zerriß das kräftige Seil, als sei es ein dünner Bindfaden.
    »Alle Achtung, Mann«, sagte der Ire bewundernd. »Ich bin bestimmt nicht schwächlich, aber ich habe mich vergeblich bemüht, dieses Fesseln zu zerreißen. Sie haben ja geradezu übermenschliche Kräfte!«
    »Wer hat Sie gefesselt?« fragte Doc. »Wie sah der Mann aus?«
    »Das weiß ich leider nicht«, sagte der Ire etwas beschämt. »Er hat mich von hinten überfallen. Nur eins habe ich dabei gesehen: Seine Finger waren blutrot.«
    Die sechs Männer klommen in dem stählernen Gewirr der Neubaukonstruktion höher.
    »Hier muß es gewesen sein«, sagte der hagere Johnny hinter Doc. »Ungefähr von hier aus muß er geschossen haben.«
    Trotz der Anstrengung des Emporklimmens atmete Johnny nicht schwerer als sonst. So mager er auch war, übertraf er doch alle anderen außer Doc an Ausdauer.
    Es war schon vorgekommen, daß er sich drei Tage und drei Nächte lang ohne Nahrung und Wasser durch die Wildnis geschlagen hatte.
    Doc zog eine Taschenlampe hervor, deren winzige Batterie Strom für mehrere Jahre lieferte. Das war eine der Erfindungen, die er zusammen mit Long Tom entwickelt und vervollkommnet hatte. Der Strahl der Taschenlampe schien auf die Planken der Arbeitsplattform.
    Ein schmaler,
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