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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef
Autoren: Kenneth Robeson
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geblieben«, meldete Renny.
    Doc nickte, und als sein Blick auf die große Schreibtischplatte fiel, stutzte er einen Moment. Ein blutroter Briefumschlag lag dort.
    Doc ging hinüber, nahm eine Pinzette aus einem Schreibtischschubfach und ergriff damit behutsam das rote Kuvert. Im Labor besprühte er den Umschlag zuerst mit einem Desinfektionsmittel, bevor er in den Empfangsraum zurückkehrte.
    »Man hat schon von Mördern gehört, die ihren Opfern Gifte und Bazillen per Post zugesandt haben«, erklärte er seinen Freunden. »Ihr wißt ja, daß mein Vater einer recht unheimlichen Krankheit zum Opfer fiel.«
    Vorsichtig öffnete er den roten Umschlag und zog den ebenso roten Briefbogen hervor, auf dem in schwarzen Schriftzeichen die geheimnisvolle Botschaft stand:
    SAVAGE: Geben Sie die Suche auf! Sonst schlägt der rote Tod wieder zu!
    Eine Unterschrift war nicht vorhanden.
    Die sechs Männer blickten einander schweigend an. Long Tom hob schließlich seine blasse Hand und deutete auf das Gehäuse des Ultraviolettstrahlers.
    »Der Apparat hat doch vorhin anders gestanden«, erklärte er.
    Doc nickte. Er hatte das bereits gemerkt, die Beobachtung jedoch für sich behalten. Es entsprach seinem Wesen, seiner Bescheidenheit, mit seinen besonderen Qualitäten nie zu prahlen, um das Selbstgefühl seiner Gefährten nicht zu verletzen.
    »Der Eindringling, der die Botschaft hinterlassen hat, scheint sich das Fenstermosaik angesehen zu haben«, meinte Doc.
    »Dann hat er vermutlich auch die unsichtbare Botschaft auf dem Glas gelesen«, sagte Renny.
    »Höchstwahrscheinlich.«
    »Ob er daraus schlau geworden ist?«
    »Ich hoffe es«, entgegnete Doc trocken. Er wandte sich ab und gab keine Erklärung zu dieser seltsamen Bemerkung. Staat dessen war er mit den üblichen Hilfsmitteln bereits an der Tür auf der Suche nach Fingerabdrücken.
    »Wir werden den Burschen schon erwischen«, meinte Ham mit einem selbstzufriedenen Lächeln. »An Monk kommt so leicht keiner vorbei.«
    Aber wie auf ein Stichwort hin watschelte Monk in diesem Moment ins Zimmer.
    »Was wollt ihr denn von mir?« fragte er.
    Sie blickten ihn alle verwirrt an.
    Monk zog die Stirn kraus. »Hat denn nicht einer von euch hinuntertelefoniert, ich solle sofort heraufkommen?«
    Doc schüttelte langsam den Kopf. »Nein.«
    Monk stieß einen Wutschrei aus und hob in einer hilflosen Geste seine langen Arme. »Da hat mich also tatsächlich einer hinters Licht geführt!« rief er. »Wenn ich den Burschen erwische …«
    Unbemerkt hatte sich Doc Savage inzwischen dem Ultraviolettstrahler zugewandt. Er richtete sein Objektiv auf die wie ein Mosaik wieder zusammengesetzte Fensterscheibe und rief dann den anderen zu: »Seht euch das an!«
    Die im geisterhaften Blau leuchtenden Schriftzüge waren um einige Worte verlängert worden, und jetzt lautete die Mitteilung:
    Wichtige Papiere hinter dem roten Ziegelhaus an der Ecke Mountainair und Farmwell Street.
    »He!« rief der riesige Renny. »Was soll das?«
    Mit einer Handbewegung deutete Doc auf die Tür. Alle eilten hinaus.
    Als sie mit dem Lift hinabfuhren, sagte Doc: »Jemand hat dich hinauf gelockt, Monk, um ungehindert das Haus verlassen zu können.«
    »Als ob ich das nicht wüßte«, erwiderte Monk mürrisch. »Aber eins begreife ich nicht: Wie kommt es, daß die Botschaft auf der Fensterscheibe jetzt mehr Worte hat?«
    »Das habe ich selbst getan«, erklärte Doc. »Ich hatte so eine Ahnung, daß uns der Heckenschütze beim Aufstellen des Ultraviolettstrahlers beobachtet und daraus seine Schlüsse gezogen hat. Ich hoffte, wir könnten ihm auf diese Weise eine Falle stellen, wenn wir ihn schon anders nicht erwischen. So scheint es jetzt auch zu sein.«
    Monk grinste strahlend. »Das war eine gute Idee, Doc. Wartet nur, bis ich den Burschen in die Hände bekomme!«
    Sie fanden draußen ein freies Taxi und zwängten sich alle hinein. Der Chauffeur wollte protestieren, aber als Doc ihm einen Geldschein zusteckte, schwieg er. Auf der Fifth Avenue raste das Taxi nordwärts. Der Regen peitschte gegen die Windschutzscheibe. Die dunklen Straßenzüge waren fast leer.
    »Es ist eine einsame Gegend, dort an der Kreuzung Mountainair und Farmwell Street«, erklärte Doc. »Deshalb habe ich diese Stelle gewählt.«
    Das Taxi bog um mehrere Ecken, und der Chauffeur hielt an, sobald Doc den Befehl gab.
    Es war wirklich eine unheimliche Gegend, mit schmalen Straßen und noch schmaleren Gehsteigen.
    An der einen Seite zogen sich lange,
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