Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Titel: Drimaxid 02 - Welt der Mutanten
Autoren: Timo Bader
Vom Netzwerk:
unbeeindruckt weiter. Völlig außer Atem erreichten sie die Schleuse.
    »Lauf«, befahl er Eve und schloss das Portal hinter ihnen.
    Dabei erhaschte er einen kurzen Blick in den dahinter liegenden Raum. Das Bild, das sich ihm bot, war noch schlimmer, als er es erwartet hatte: Roland hatte sich nicht nur aufgerappelt, er setzte sogar schon wieder zu ihrer Verfolgung an. Adam beobachtete mit wachsendem Entsetzen, wie ihr Vorsprung langsam dahin schmolz. Dabei fiel ihm auf, dass Roland nicht ging, sondern … schwebte. Die Füße des blutüberströmten Kriegers berührten den Boden nicht, sondern stampften ungefähr einen Meter über dem Untergrund schwerelos durch die Luft.
    Die Schleuse schloss sich mit unausstehlicher Behäbigkeit. Adam zerschlug den Türöffner mit dem hinteren Teil des Lasergewehrs. Das Tastenfeld explodierte; es rauchte und funkte. Auf einmal hörte Adam, wie jemand wütend auf der anderen Seite gegen die Schleuse trommelte. Die Wand bekam gezackte Risse. Und so unglaublich es klingen mag: Sie würde dem erzürnten Ansturm nicht lange Stand halten!
    Der Korridor wies noch immer denselben, bemitleidenswerten Zustand auf, in dem sie ihn bei ihrem ersten Besuch zurückgelassen hatten. Damals hatte ein fürchterlicher Wirbelsturm – ähnlich dem, der gerade in der Küche gewütet hatte – sämtliche Bodenplatten aus ihren Halterungen gerissen und in den fünf Meter tiefen Abgrund hinab gesogen, der nun vor ihnen lauerte. In dem heillosen Chaos waren auch sämtliche Türen aufgeflogen und sogar die tonnenschweren Schleusen durch die Luft gewirbelt worden.
    Es gab nur einen Weg, um zu den Schleusen und Durchgängen links und rechts zu gelangen, und der führte über einen der beiden schmalen Felssimse an den Wänden entlang. Eve balancierte bereits über den linken Vorsprung. Adam folgte ihr, so schnell er konnte. Der Abgrund lag vor ihm – wie der gierig aufgerissene Schlund eines riesigen Ungeheuers, das gehässig auf einen Fehltritt wartete, um ihn zu verschlingen. Pochend trafen Rolands zornige Schläge die Schleuse und trieben Adam weiter an, wie die unbarmherzigen Trommler einer Sklavengaleere.
    »Hier!«
    Eve erreichte die erste Schleuse auf der linken Seite und machte sich an dem Türöffner zu schaffen. Ihre Finger flogen nur so über das Tastenfeld. Ein leises Piepsen erklang und der Durchgang öffnete sich gehorsam. Im selben Moment zerbarst die Wand hinter ihnen und stürzte mitsamt der Schleuse in die Tiefe hinab.
    Adam geriet durch die Erschütterung aus dem Gleichgewicht und drohte von dem Sims zu rutschen, aber Eve packte ihn und zog ihn in die rettende Schleuse hinein.
    Dieses Mal machte sich Adam nicht die Mühe den Türöffner zu zerschlagen. Er rannte los und feuerte in vollem Lauf einen ungezielten Schuss mit dem Laser ab. Der blau gleißende Strahl traf den viereckigen Blechkasten an der Wand und zersprengte ihn in Tausend Teile, woraufhin die Schleuse sich mit einem mürrischen Rattern schloss und in dieser Position verharrte.
    Das wird ihn eine Weile beschäftigen , dachte Adam zufrieden.
    Zusammen mit Eve folgte er einem scheinbar endlosen Korridor, der leicht geschwungen verlief, sodass sie dessen Ende nicht sehen konnten. Die junge Psychologin übernahm weiter die Führung ihres tapferen Zweiergespanns und brachte sie sicher zu einem Aufzug.
    Der Zeigefinger ihrer rechten Hand wanderte zu einem Knopf an der Wand. Sie mussten sich glücklicherweise nicht gedulden, bis der Aufzug endlich in ihr Stockwerk transportiert worden war. Er wartete nämlich bereits auf sie. Die Türen glitten lautlos auseinander. Als Adam in die winzige Aufzugkabine blickte, wusste er, dass es eine Falle war.
    Allerdings vertraute er seiner Intuition noch nicht blind, so dass er dennoch in den Aufzug stieg. Eve drückte einen weiteren Knopf, diesmal im Inneren der Kabine, und der Lift setzte sich geräuschlos in Bewegung. Adam fühlte sich eingesperrt in dem beengten Raum, der sogar noch ein ganzes Stück kleiner war als die Zelle . { * } Die Wände waren verglast und er wurde gleich dutzendfach von seinem eigenen Ebenbild begafft.
    Wer bin ich? , flüsterten seine Spiegelbilder ruhelos.
    »Alles okay?«, erkundigte Eve sich besorgt.
    Adam trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
    Was sollte er darauf antworten?
    Natürlich, Eve. Mir geht es wunderbar. Ich habe mich selten so gut gefühlt.
    Eve schien zu spüren, dass ihre Frage unangebracht gewesen war und wandte sich von ihm ab. Verstört
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher