Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Titel: Drimaxid 02 - Welt der Mutanten
Autoren: Timo Bader
Vom Netzwerk:
ließ die Kreatur von ihm ab und stürzte kreischend in den Schacht hinab. Der Sog verschwand und Adam wurde regelrecht aus dem Loch herauskatapultiert. Eve taumelte nach hinten und stürzte.
    Das Lasergewehr feuerte einen einzigen Schuss ab, der Roland auf den Boden des Aufzugschachts hinab folgte und Adams Bein glücklicherweise verfehlte. Die Druckwelle der Waffe sprengte allerdings die Spiegel in der Aufzugkabine und die beiden Passagiere wurden von einem surrealen Regen aus kristallartigen Scherben überschüttet, die spiralförmig in den Abgrund gesaugt wurden.
    Die Kabine bremste ab. Ihre Fahrt wurde langsamer. Adam rappelte sich auf und wischte sich pulverartige Scherben aus den Haaren. Keiner von ihnen war ernsthaft verletzt worden. Die Aufzugtüren glitten auseinander.
    Geschafft , dachte Adam erleichtert. Aber das süße Gefühl des Erfolgs blieb ihm verwehrt. Wahrscheinlich lag es an der Stimme in seinem Kopf, die flüsterte: Haben wir es denn geschafft?
    Zusammen mit Eve stieg er aus der Aufzugkabine, die nur einen Sekundenbruchteil später mit einem markerschütternden Bersten und Krachen in den Schacht hinabstürzte.
    Selbst wenn Roland es irgendwie geschafft und den Sturz in die Tiefe überlebt haben sollte, wird das seinem unheiligen Dasein vollends ein Ende bereiten , schlussfolgerte Adam. Wird es doch, oder?
    Er vertrieb die störenden Gedanken und konzentrierte sich auf seine neue Umgebung. Adam erkannte die Steuerzentrale sofort wieder. Wenn man einige kleinere Details ignorierte, sah sie den Steuerzentralen der Schiffe, auf denen er bisher gedient hatte, sogar zum Verwechseln ähnlich. Da fiel ihm plötzlich ein, dass er ja angeblich niemals Soldat gewesen war.
    Adam war Albert Tillmann. Und folglich konnte er – im erbärmlich öden Leben, das er als Anwalt geführt hatte – noch nie die Steuerzentrale eines Raumschiffs gesehen haben.
    Verwirrt betrat Adam den kreisförmigen Raum. Im Zentrum der Steuerzentrale befand sich ein gläserner Tisch – die Hauptkonsole. Um diese herum steckten unzählige würfelförmige Kästen in schwarzen Halterungen in den Wänden: Monitore, Tastenfelder, Datenspeicher. Adam kannte überraschenderweise die Funktion der meisten Geräte.
    Er setzte sich auf einen bequemen Ledersessel, der automatisch auf einer Schiene durch den Raum fuhr – wie die Wagen einer altmodischen Geisterbahn. Adam platzierte zwei reinweiße Saugnäpfe, die aus den Sessellehnen ragten, an seinen Schläfen. Zwei Kunststoffschienen, die wie Plexiglas aussahen, schoben sich vor seine Augen. Die winzigen, hauchdünnen Bildschirme zeigten ein verworrenes Bild aus Zahlen, komplizierten Grafiken und bunten Feldern. Indem er eine ganz bestimmte Stelle auf den Displays mit seinem Blick fixierte, brachte Adam den fahrbaren Stuhl unmittelbar vor der Hauptkonsole zum Stehen.
    Er spürte eine Tastatur unter seinen Fingern und fing an zu tippen, ohne dass er wusste, was er da eigentlich tat.
    »Was tust du da?«, fragte Eve neugierig.
    Adam hielt inne.
    Ja, was tat er da eigentlich?
    Ich versuche herauszufinden, wohin wir unterwegs sind , verriet ihm sein Unterbewusstsein.
    Er sagte es Eve.
    Vom Aufzugschacht aus drang Lärm zu ihnen herüber.
    Die junge Frau wurde ungeduldig.
    »Wie lange wird das dauern?«
    Bin gleich soweit.
    Adam bat Eve um Geduld.
    Bevor er die komplizierten Berechnungen allerdings beenden konnte, lockte ein verdächtiges Geräusch seinen Blick zum Aufzug. Die Türen standen noch immer sperrangelweit offen und dahinter lag der scheinbar bodenlose Aufzugschacht. Der Durchgang war aber nicht länger leer, sondern wurde nunmehr fast gänzlich von einer dunklen Gestalt ausgefüllt.
    Roland war zurückgekehrt.
    Mit wehendem Mantel stand er in der Türöffnung und erinnerte Adam an einen schrecklichen Todesmönch mit nachtschwarzer Kutte. Es fehlte nur noch die tödliche Sense, um das Bild perfekt zu machen. Stattdessen hielt Roland ein armlanges, dünnes Metallstück in der rechten Hand, das wie ein Blitz geformt war. Als das schummrige Licht der Neonröhren auf die rasiermesserscharfe Eisenklinge fiel, blitzte diese gefährlich auf.
    Unmöglich , echote eine geisterhafte Stimme in Adams Gedanken.
    Er hatte gesehen, wie der Laser Roland getroffen hatte. Anschließend war der Krieger vor seinen Augen fast 20 Meter in den Aufzugschacht hinabgestürzt und hatte sich dabei höchstwahrscheinlich alle Knochen gebrochen. Und schließlich war da noch die Aufzugkabine gewesen, die wie ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher