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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Landgeruch nach Mist und Stroh, Urin und Staub hing schwer in der Luft. Aber auf allem ruhten die herrlichen Strahlen von Antares, der Doppelsonne Scorpios. Noch vor wenigen Sekunden hatte ich die Sklavenphalanx meiner alten Voskschädel gegen die wohlgerüsteten Oberherren Magdags geführt. Und schon wieder hörte ich das Gebrüll von Männern, die in eine heftige Auseinandersetzung verstrickt waren – die Schreie Verwundeter, die schrillen Laute von Sectrixes und das laute Klirren von Schwertern.
    Ein Hund rannte mit eingezogenem Schwanz jaulend über den Hof.
    Ihm folgte ein verwirrter Haufen von Sklaven; die Männer taumelten, stolperten und rappelten sich wieder auf – ein wirres Durcheinander von Menschen und Halbmenschen, und alle trugen das graue Lendentuch der Sklaven. Ihr Geschrei und ihre Panik führten unwillkürlich dazu, daß meine Hände eine Waffe suchten. Auf Kregen steht ein Mann, der keine Waffe zur Verfügung hat, mit einem Bein bereits im Grabe.
    Flammen züngelten hinter den Stallgebäuden empor, und ich nahm an, daß das Gutshaus brannte. Eine Horde blutüberströmter Bewaffneter stolperte hinter den Sklaven her. Ihre Rüstungen waren zerrissen, die Helme eingebeult oder verrutscht; manche Streiter hatten ihre Kopfbedeckungen überhaupt verloren. Diese Söldnertruppe bestand aus Menschen, Rapas und Chuliks. Einige hatten ihre Waffen fortgeworfen, um schneller laufen zu können.
    »Ein Überfall!« Seg Segutorio hob seine Gabel. Der Ausdruck auf seinem Gesicht gefiel mir gar nicht. »Diese froyvilvergessenen Rasts von Sorzarts!«
    Schon sah ich sie um die Ecke der Stallgebäude kommen – gedrungene Gestalten auf schuppigen Beinen, mit klirrenden bunten Schmuckstreifen aus Bronze und Kupfer behangen und mit Federn und riesigen Hahnenkammhelmen geschmückt –, eine wilde, raubtierhafte Horde, deren schrille Kampfschreie die Angehörigen des friedlichen Hofes in Angst und Schrecken versetzten. Sie schwangen kurzgeschliffene Langschwerter und Wurfspeere. Ihre Aufmachung sollte einem ländlichen Gegner schon vor dem ersten Schwertstoß den Mut nehmen. Die wenigen Söldnerwächter, die den Hof schützen sollten, hatten dem Angriff nicht standhalten können.
    Ich hatte von den Sorzarts schon gehört, kannte die Wesen jedoch nicht. Sie bewohnten eine Inselgruppe im Nordosten des Binnenmeeres, und die anderen Völker des Auges der Welt planten eigentlich schon seit langem, einen Kreuzzug gegen sie zu unternehmen; dabei wurde jedoch darüber gestritten, unter wessen Führung ein solches Unternehmen begonnen werden sollte. Während der bitteren Auseinandersetzung zwischen dem grünen Norden und dem roten Süden waren die Sorzarts also ungeschoren geblieben. Die breiten Wangen und das Fehlen einer Stirn gab ihren Gesichtern einen echsenhaften Ausdruck, wogegen ihre matten und tiefliegenden Augen absolut nichts Reptilienhaftes hatten.
    Wie immer in solchen Krisenmomenten, passierte alles sehr schnell, und ehe Seg seine Gabel gehoben und sich in Bewegung gesetzt hatte, waren die meisten Sorzarts bereits hinter dem gegenüberliegenden Stallgebäude verschwunden. Eine Frau, die ein Kind an die Brust preßte, kam in Sicht, sah die letzten drei Sorzarts, bog ab, erblickte Seg Segutorio und rief ihm etwas zu. Ihre nackten Beine unter dem lavendelfarbenen Kleid hasteten dahin, doch uns war klar, daß die Sorzarts ihr den Weg abschneiden und sie fangen würden, ehe sie uns erreichen konnte.
    »Hilf mir!« Trotz ihres Entsetzens und ihrer Verzweiflung kamen die Worte im gewohnten Befehlston. »Seg! Hilf mir!«
    »Ja, Herrin.« Seg eilte auf sie zu.
    Jetzt wußte ich, warum sich die Herren der Sterne dazu herabgelassen hatten, mich auf Kregen zu lassen, warum sie mich nicht durch die interstellare Leere zur Erde geschickt hatten: Sie hatten eine neue Aufgabe für mich. Wie üblich hatten sie mich nackt und wehrlos in eine gefahrvolle Situation geworfen. Im fernen Magdag, das wußte ich, kämpften meine Sklaven jetzt mit ihren gelben Helmen und den Waffen, die ich gebaut und in deren Gebrauch ich sie unterwiesen hatte; sie kämpften entschlossen und verzweifelt gegen die Macht der Oberherren – eine Auseinandersetzung, die sie nun wohl verlieren mußten, nachdem ich plötzlich verschwunden war. Ich war aus ihrer Mitte gerissen worden, und als Gegenleistung für mein Verweilen auf diesem Planeten hatte man mich in diese neue Krise gestürzt.
    Ich raffte einen Armvoll stinkenden Mist vom Boden hoch und eilte hinter
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