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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Blutrausch des Kampfes war für mich schlagartig vorbei. Doch sofort packte mich ein neues Fieber. Als ich mich ahnungslos aufrichtete, segelte eine übelriechende Masse feuchten Strohs auf mich herab und preßte mich sofort wieder zu Boden.
    Der Mist drohte mich zu erdrücken. Ich spuckte eine Ladung des übelschmeckenden Dungs aus, fuhr blinzelnd wieder hoch, versuchte, etwas zu sehen und machte, als der blaue Schimmer verging, vage ein Scheunentor aus, das im Licht schwarz leuchtete – und schon ging ich wieder zu Boden, als mich ein Haufen strohdurchsetzter Dung ins Gesicht traf. Ich spuckte aus und blinzelte. Ein Wutschrei entrang sich meiner Kehle, und ich sprang auf.
    Diesmal vermochte ich, dem heransegelnden Mist auszuweichen.
    Aufgebracht hastete ich auf das Scheunentor zu. Wie erwartet, war ich völlig nackt. Die Herren der Sterne hatten mich aus Magdag entführt; wo sie mich abgesetzt hatten, wußte ich nicht, doch ehe ich das herausfand, hatte ich andere Probleme, Probleme, die diesen Mistschleuderer betrafen.
    Eine Stimme rief etwas, das ich nicht verstand, doch so begierig ich war, mit diesem Mann abzurechnen, war ich doch glücklich, daß es sich nicht um eine irdische Sprache handelte. Die Worte klangen nach einem kregischen Dialekt, und große Dankbarkeit durchströmte mich.
    Ein Mann trat durch das Scheunentor.
    Die Schleier senkten sich von meinen Augen, und ich sah die Gestalt im grellen Licht der Doppelsonne von Antares – was die letzten Zweifel beseitigte. Die Herren der Sterne hatten mich also nicht von Kregen fortgerissen und voller Verachtung zur Erde zurückgebracht – mit einer Verachtung, die ich eigentlich erwartet hatte, denn ich wußte, daß ich ihre Erwartungen irgendwie nicht erfüllt hatte, daß ich das Ziel nicht erreicht hatte, das mir in Magdag gesteckt worden war.
    Während ich den Mann anstarrte, der mich verblüfft musterte, war ich mir nur einer tiefen Dankbarkeit bewußt: Ich war noch auf derselben Welt wie meine Delia! Ich war nicht durch vierhundert Lichtjahre von meiner geliebten Frau getrennt! Irgendwo auf diesem Planeten, in Vallia, lebte und atmete und lachte meine Delia aus den Blauen Bergen, meine Delia aus Delphond – und ich wünschte mir, daß sie die Hoffnung auf meine Heimkehr zu ihr noch nicht aufgegeben hatte.
    Der Mann trug eine Gabel in der Hand, an der noch feuchtes Stroh und Mistbatzen hingen. Er war groß und hager und musterte mit spöttischem Lächeln meine nackte Gestalt und den Mist, der mir am Körper und im Haar klebte. Erst als er mein Gesicht erblickte, verging ihm das Lächeln, und in einer automatischen Reaktion hob er die Gabel. Er hatte tiefschwarzes Haar. Seine Augen blitzten mich blau an. Ihn umgab eine Aura der Sorglosigkeit und des unbedachten Tatendrangs, und ich vermutete, daß er noch nicht lange Sklave war.
    Mein Gedanke an Delia hatte mich abgelenkt, so daß der Mann Gelegenheit zum Sprechen hatte.
    »Llahal«, äußerte er das universale Begrüßungswort Kregens. Wären wir Freunde gewesen, hätte er ›Lahal‹ gesagt. Ohne auf meine Antwort oder auf ein Pappattu zu warten, fuhr er fort: »Du siehst aber wirklich seltsam aus, Dom!« Und dann lachte er. Es war ein frohes Lachen, ohne Spott, beflügelt von der Komik der Situation. Wer nicht mehr über sich selbst lachen kann, ist im Grunde ein toter Mensch, doch wie der Leser weiß, bin ich, Dray Prescot, nicht der Typ, der unbeschwert zu lachen versteht.
    Ich setzte mich in Bewegung, um ihm seine Mistgabel um den Hals zu wickeln.
    Noch immer lachend, wich er mir aus. Dann wurde er ernst und sah mich verwirrt an.
    »Du mußt einer der neuen Sklaven sein, Dom. Ich bin Seg Segutorio. Wenn du mir helfen sollst, fängst du besser an, ehe wir beide Ärger bekommen und die alte Schlange schmecken müssen.«
    Die Zinken der Gabel sahen ausgesprochen scharf aus. Der Mann, ein Sklave, ging mit dem Werkzeug um wie ein Krieger mit seinem Speer. Er schien sich von seinem ersten Schock erholt zu haben; man hat mir oft gesagt, daß mein Gesicht zuweilen einen unheimlichen Eindruck macht, daß es einen Ausdruck annehmen kann, der schon oft als teuflisch bezeichnet wurde. Segutorio balancierte mühelos auf den Fußballen, die Spitzen der Gabel auf mich gerichtet, zuversichtlich, daß er sich zu wehren verstand. Ich war schon im Begriff, ihm seine Illusionen zu rauben, als ich abgelenkt wurde.
    Wir standen auf einem Bauernhof. Die Stallungen waren von niedrigen Gebäuden umgeben, und der
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