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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Seg her. Mühelos überholte ich ihn, war im nächsten Augenblick auch an der Frau und dem Kind vorbeigeeilt und sah mich nun den drei Sorzarts gegenüber. Sie wirkten ausgesprochen bösartig und hielten ihre Waffen mit einer Geschicklichkeit, die auf lange Kampferfahrung schließen ließ.
    Der nächste Sorzart ließ sein abgeschliffenes Schwert in meine Richtung zucken, und ich brach zur Seite aus, so daß er dem zweiten die Sicht versperrte, der seinen Speer gehoben hatte. Ich blieb stehen, hob mich auf die Zehenspitzen und schleuderte dem ersten Sorzart meine Mistladung ins Gesicht. Er duckte elegant weg und wich dem seltsamen Geschoß aus, doch diese Bewegung bremste seinen Angriff – im nächsten Augenblick hatte ich mich auf ihn gestürzt. Sein Rückgrat brach mit dumpfem Knacken, schon hatte ich sein Schwert gepackt und riß es hoch, um den Speer zu parieren. Der Speerschaft krachte gegen die Klinge. Ich stürzte vor. Die Waffe lag mir gut in der Hand. Sie war länger als die Kurzschwerter, die von meinen Klansleuten benutzt werden, und hatte eine seltsame Balance; doch sie erfüllte ihren Zweck und war, als ich sie zurückzog, mit dem Blut des Sorzart befleckt. Nun hatte ich Zeit, den Angriff des dritten Gegners zu erwarten. Er zögerte.
    »Hai!« sagte ich.
    Seine tiefliegenden Augen musterten mich wachsam. Abrupt – wie eine zustoßende Echse mit geballten Muskeln und klirrenden Bronze- und Kupferstreifen – schleuderte er seinen Speer, den ich zur Seite fegte. Seg ersparte mir den letzten Hieb, denn als ich darauf wartete, daß der Sorzart sein Schwert zog, flog die Gabel an meinem Ohr vorbei und bohrte sich mit den beiden mittleren Zinken tief in den schuppigen Hals.
    »Warum hast du gezögert?« fragte Seg schweratmend. »Du weißt doch, daß die Sorzarts heimtückisch sind.«
    Ich wischte meine Klinge an dem braunen Wams des Sorzart ab.
    »Ich habe einmal einen Mann umgebracht, ehe er Gelegenheit hatte, sich zu verteidigen«, sagte ich zu Seg. »Und ich werde es sicher wieder tun, Zair möge mir vergeben – wenn es notwendig ist. Doch in diesem Falle war es das nicht.«
    Er sah mich verwundert an. Ich sollte ihn als einen ungestümen Mann kennenlernen, der höchst praktische Vorstellungen vom Kämpfen hatte.
    Schreie und Kampfeslärm klangen hinter dem Stallgebäude auf, und der Wind wehte von dem brennenden Haus schwarzen Rauch herüber. Die Frau atmete heftig. Ich hatte sie nur kurz angesehen und mich dann um meine Aufgabe gekümmert. Zu oft habe ich in meinem Leben weinende Frauen erleben müssen, die ihre Kinder an sich drückten – die Tränen, die verzerrten Gesichter, die verzweifelte Flucht vor gierigen Räubern aller Art – und ich nahm solche Szenen nicht auf die leichte Schulter.
    »Wir müssen fort«, sagte ich. »Auf der Stelle!«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, riß ich einem der toten Sorzarts ein breites Stoffstück von der Tunika – die sauberste Ecke –, legte mir die Bahn um die Hüfte, zog ein Stück zwischen den Beinen durch und hatte mir so einen einfachen Lendenschutz geschaffen. Dann wog ich die drei kurzgeschliffenen Langschwerter in der Hand und wählte die Waffe, die mir am besten lag. Gürtel und Scheide waren liebevoll aus dem Leder der kleinen, grünbraunen Tikosechsen gefertigt, und während Seg eine Klinge und einen Speer zur Hand nahm, schob ich mein Schwert in die Scheide und nahm das dritte Schwert zusammen mit den drei verbleibenden Speeren vom Boden auf. Die Helme beachtete ich nicht. Die ganze Vorbereitung dauerte nur wenige Sekunden, und in dieser Zeit trat die Frau nervös von einem Fuß auf den anderen, setzte sich das Kind auf die Hüfte, beruhigte es und starrte mich zweifelnd und unsicher an. Darum konnte ich mich im Augenblick nicht kümmern. Sie mußte wissen, daß ich nicht zu ihren Sklaven gehörte.
    Wir entfernten uns mit schnellen Schritten von dem brennenden Haus.
    Ich war ziemlich sicher, daß ich wegen dieser Frau und ihrem Kleinkind von den Herren der Sterne hierher geschickt worden war – wenn ich auch keine Ahnung hatte, warum ich das annahm. Meine natürlichen Instinkte stellen sich manchmal auf eine übernatürliche Ebene ein. So hatte ich am Ufer des Großen Kanals Gahan Gannius und Valima gerettet, als ich zum drittenmal nach Kregen zurückkehrte. Sie hatten mir nicht gedankt, sondern waren einfach verschwunden. Ich ahnte, daß sie irgendwie zu den komplizierten Schicksalsspielen gehörten, die die Herren der Sterne über Jahre hin
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