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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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veranstalteten – mit Hilfe und gegen den Willen der Savanti. Daß diese Annahme zutraf und wie Kregen durch mich beeinflußt werden sollte, wird noch zu berichten sein.
    Wir unterhielten uns kaum. Ich war bestrebt, für die Frau ein Reittier zu finden. Die Ställe waren leer – die Männer der Farm waren auf einer Expedition und hatten das Anwesen praktisch schutzlos zurückgelassen –, und je eher wir einen Sectrix fanden – eines der sechsbeinigen Reittiere des Auges der Welt – oder einen Calsany oder Esel, desto besser. Als sich Seg nach meinem Namen erkundigte, nannte ich ihm, ohne zu zögern, meinen eigenen Namen – die zahlreichen anderen Titel, die ich mir inzwischen zugelegt hatte, fand ich, offen gesagt, mehr amüsant als bedeutsam.
    »Ich bin Dray Prescot«, sagte ich und fügte hinzu: »von Strombor.«
    Der Name bedeutete den beiden nichts.
    Es war auch unwahrscheinlich, daß sie schon einmal von Strombor gehört hatten, denn als ich diese Enklave in Zenicce durch die Großzügigkeit von Großtante Shusha – die natürlich nicht meine Großtante war, wie man nicht vergessen darf – neu bilden konnte, war der Name Strombor hundertfünfzig Jahre lang im Haus Esztercari einverleibt und so gut wie vergessen gewesen. Aber daß sie auch die Namen Pur Dray, Lord von Strombor, Krozair von Zy, Korsar auf dem Auge der Welt, noch nicht gehört hatten, deutete auf die Abgeschiedenheit ihres Lebens hin. Allerdings machte ich mir darüber keine Sorgen – die Sorzarts waren der Beweis, daß ich mich noch durchaus im Einflußbereich des Binnenmeers befand.
    »Dies ist Lady Pulvia na Upalion«, sagte Seg Segutorio, und trotz der Situation und seines Abscheus vor seinem Sklavendasein schwang Respekt in seiner Stimme. »Sie hat mich vor zehn Tagen gekauft.«
    Ich sah mir die Frau an. Am meisten beeindruckte mich die Art und Weise, wie sie den Kopf hob und mich mit geweiteten Augen ansah.
    Sie war durchaus nicht schön; eine stämmige Frau mit kräftigen Armen und Beinen, die das Befehlen gewohnt war, die ihre Situation richtig einzuschätzen wußte und die sich normalerweise bestimmt über den Haarflaum entsetzte, der sich auf ihrer Oberlippe gebildet hatte. Ich hob die Hände.
    »Gib mir das Kind.«
    Instinktiv drückte sie das kleine Wesen enger an sich. Sie trug Rubinschmuck an einer dünnen Goldkette. Ungeduldig deutete ich auf ihre nackten Füße. Sie blickte mir ins Gesicht, und ich sah wie ihre Augen vor Entsetzen dunkler wurden. Dann ließ sie sich den Jungen abnehmen. Er war ziemlich leicht. Hintereinandergehend, verließen wir die Stallungen und befanden uns gleich darauf in den Feldern, auf denen sich der hohe, grünstielige Bloin voller goldener Früchte wiegte, die uns wie eine Million klöppelloser Kirchenglocken schützend umgaben.
    Im Hintergrund stieg immer mehr Rauch auf und verdüsterte das gemischte Licht der Doppelsonne Scorpios.
    Wenn ich mir eingebildet hatte, daß ich die von den Herren der Sterne gestellte Aufgabe bereits erfüllt hatte, wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Ich hatte mir die drei Sorzartspeere unter den Arm geklemmt, mit dem ich auch das Kind hielt, und blank in der rechten Faust hatte ich das zweite Schwert. Ich ging als letzter, während Seg die Vorhut übernommen hatte.
    Die Sorzarts mußten mit ihren Piratenschiffen gelandet und zu Fuß ins Binnenland vorgestoßen sein, um das Anwesen der Upalion zu überfallen. Wie ich schon festgestellt hatte, war das Gut sehr groß und hatte fruchtbare Felder. Man hatte sich in dieser Entfernung vom Meer wohl zu sicher gefühlt, was auch durch die geringe Kampfkraft der Söldner dokumentiert wurde.
    Jetzt strömten die Sorzarts hinter uns in die Bloinfelder. Sie hatten ihre toten Kumpane gefunden und wollten unser Blut.
    »Geh weiter, Seg«, sagte ich und schob mich an der Frau vorbei und reichte ihm das Kind. »Ich halte sie auf.«
    »Die Frau kann doch das Kind nehmen«, sagte Seg. Es überraschte mich, wie begierig er war, neben mir zu kämpfen und zu sterben.
    »Ich bitte dich!« rief ich – nicht wütend, sondern eher etwas belustigt. »Sie kann kaum noch gehen, geschweige denn, mit dem Kind fliehen. Du mußt sie in Sicherheit bringen, Seg, um Zim-Zairs willen. Fang hier keine Diskussionen an!«
    »Beim verhüllten Froyvil ...«, begann Seg, und seine schwarze Mähne schimmerte dunkel zwischen den goldenen Ähren.
    Ich unterbrach ihn mit einem klangvollen Makki-Grodno-Fluch.
    »Weiter?«
    Wenn ich gereizt oder unwillig
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