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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman
Autoren: Robert Lory
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nicht daran interessiert, was Sie wissen. Sie interessieren mich nur insofern, als Sie für die Störung meines Besitzes zahlen werden. Der Mann, den Sie Ihren Onkel nannten, hat seinen Preis bereits gezahlt. Jetzt ist Ihre Zeit gekommen.“
    Die Frau starrte trotzig zurück. „Glauben Sie, ich bin ein so leichtes Opfer wie Radu? Ich nehme an, daß er tot ist, was mich nicht weiter bekümmern soll - aber Sie werden finden, daß ich schwieriger zu töten bin, gleichgültig, an welche Mittel Sie denken. Das verspreche ich Ihnen, Graf Dracula!“
    Der Vampir neigte den Kopf in einer ironischen Verbeugung. „Ich korrigiere mich; ich finde, daß Sie mich doch ein wenig interessieren. Sie kennen meinen Namen, darum haben Sie eine Vorstellung davon, wer und was ich bin, und doch fordern Sie mich heraus? Wirklich erstaunlich. Ich bin geneigt, Sie zu fragen, wie Sie sich Ihren Widerstand im einzelnen vorstellen, aber die Anwesenheit Ihrer Waffe macht die Frage wohl überflüssig.“
    Der große weiße Wolf hatte die ganze Zeit leise geknurrt. Das tiefe Grollen in seiner Kehle nahm allmählich zu, um plötzlich abzubrechen, als die Frau das Zeichen gab.
    Dann sprang er völlig lautlos den Grafen an.
    Es war wie das Auseinanderschnellen einer Stahlfeder, und der gesteckte Körper des Wolfs schoß wie vom Katapult geschleudert durch die Kammer und dem Grafen an die Kehle, die Kiefer zum Zuschnappen geöffnet. Bevor er jedoch sein Ziel erreichte, kam die rechte Hand des Grafen dazwischen und pflückte den springenden Wolf scheinbar mühelos aus der Luft. Er packte das Tier unter dem Kiefer und stieß es unter Ausnutzung der Bewegungsenergie an sich vorbei, bis das Schädeldach des Wolfs links von ihm gegen die Felswand krachte. Ohne dem eingeschlagenen Schädel des Tiers einen weiteren Blick zu gönnen, ließ Dracula das Fell los und der tote Wolf fiel über eine offene Kiste mit goldenen Gerätschaften.
    „So etwas hat noch keiner gemacht“, sagte die Frau. In ihrem Tonfall mischten sich Angst und Bewunderung, und keine der beiden schien die Oberhand zu gewinnen. „Sie - Sie wünsche ich mir zum Gemahl - Sie vor allen anderen Männern, die ich gekannt habe.“
    Der Graf neigte wieder seinen Kopf. „Ihr Gemahl?“ sagte er. Sein Lachen war spöttisch. „Sie wollen mich zu Ihrem Gemahl?“
    „Sie - Sie sagten, daß ich Sie interessiere.“
    „Richtig, Sie interessieren mich - ein wenig.“
    „Sehen Sie mich an, Graf Dracula! Betrachten Sie meinen Körper, aber blicken Sie auch in meinen Geist. Ich bin nicht häßlich, nicht wahr? Und mein Gehirn und meine Seele sind so, daß ich einem wie Ihnen eine würdige Gefährtin sein könnte. Lassen Sie mich beweisen, wie...“
    „Beweisen? Frau, in meinen Augen sind Sie ein Nichts! Ein fleischbedecktes Skelett, ein Gesicht und eine Gestalt, aus denen die Jugend und das meiste von dem, was das Leben ausmacht, bereits gewichen sind! Eine würdige Gefährtin für einen wie mich! Dort neben Ihnen liegt derjenige, dessen Sie würdig sind. Denn er ist tot, wie auch ein guter Teil von Ihnen bereits tot ist - und der Rest bald sein wird.“
    „Nein - kommen Sie mir nicht näher!“
    Dracula lächelte amüsiert. „Ich Ihnen, meinen Sie? Nein, Frau, darin haben Sie recht. Sie werden zu mir kommen - nicht wahr?“
    „Ich...“
    Was wollte sie ihm sagen? Sie konnte sich nicht besinnen. Seine Augen... Aber nein! Sie konnte nicht zu ihm gehen, würde es nicht tun! Sie hatte das nicht nötig. Noch hatte sie die Herrschaft über sich. Sie würde sich nicht erniedrigen!
    Sein Gesicht! Es war ein Gesicht gewesen, das ihr gefallen hatte, aber nun - veränderte es sich...
    Und auch seine Stimme klang verändert, als er sagte: „Sie wünschten mir Ihren Liebreiz und Charme zu beweisen? Kommen Sie also.“
    Nein! Nicht zu ihm, nicht zu diesem Ungeheuer! Nein, nein! Sterben war eine Sache, aber freiwillig diesem Tod entgegenzugehen, war eine andere. Sie würde nicht...
    „Dein letzter Kuß erwartet dich, Dava. Komm her und empfange ihn.“
    Ein Kuß? Waren seine Reden, daß er sie töten würde, scherzhaft gemeint gewesen? Hatte sie schließlich doch sein Interesse gewonnen?
    „Ja, Meister“, sagte sie und trat zögernd vorwärts.
    „Das ist besser, Dava. Ich erwarte dich. Ich möchte dir für die Idee danken, die du mir gegeben hast.“
    „Idee, Meister?“
    „Ja. Die Idee eines Wächters für meine Tür. Mihail. Du erinnerst dich, das erwähnt zu haben?“
    Seine Zähne, so scharf und so
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