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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman
Autoren: Robert Lory
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hatte sie zuletzt in der rechten Hand gehalten und versucht, den Wolf damit abzuwehren. Wenn er sie nicht fallengelassen hatte...
    Sie bückte sich und tastete am Boden herum, bis sie das kalte weiße Fleisch seines Gesichts unter den Fingerspitzen fühlte. Dankbar, daß sie den Körper in der Finsternis so schnell wiedergefunden hatte, tastete sie ihn weiter ab. Und da war die Taschenlampe. Sie war sogar intakt, wie Dava mit Erleichterung feststellte, als sie den Schalter drückte. Überall in der Luft war Staub, aber am dichtesten wogte er auf der anderen Seite der Schwelle. Es war ein feiner Staub, so fein, daß er nicht einmal zum Husten reizte. Sie lächelte. In ihrer goldenen Welt waren sogar Staub und Fäulnis von besonderer Qualität. Sie ließ den Lichtkegel über die Landschaft ihrer goldenen Welt gehen und fühlte, wie die Wärme des gelben Metalls in ihren Körper zurückkehrte.
    Aber sie mußte die Fackel anzünden. Ja, die Batterien der Taschenlampe würden nicht für immer vorhalten. Die Fackel mußte angezündet werden...
    Zündhölzer? In dem Umhang, den sie getragen hatte, waren keine. Vielleicht Mihail... Ich muß dich noch einmal stören, mein blonder Krieger...
    In seinen Jackentaschen waren eine Pfeife, ein Tabaksbeutel und die gesuchten Zündhölzer. Rasch trat sie durch die Türöffnung und fühlte den kalten, unebenen Steinboden unter den bloßen Füßen. Es war schwierig, durch den Staub zu sehen, aber das Licht zeigte ihr, daß die Fackel nicht mehr im Halter steckte. Wenn der Explosionsdruck sie heruntergerissen hatte, mußte sie ein Stück weiter im Gang liegen.
    Der Lichtkegel fiel auf ein Stück Holz, das Teil des Türrahmens gewesen war. Dava hob es auf und untersuchte es. Es fühlte sich trocken und morsch an. Vielleicht...
    Das Holz fing sofort Feuer, als sie das Zündholz daran hielt. Ausgezeichnet. Noch mehr davon lag herum, so daß es keinen Mangel geben würde. Sie lächelte zufrieden, dann erstarrte das Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie das Holzstück in den Fackelhalter steckte. Unten am Holz war der Rest eines roten Siegels zu sehen.
    Ein Omen?
    Unsinn. Man glaubt nicht mehr an Omen oder Verwünschungen. Man lebt nicht mehr im abergläubischen Mittelalter. Aber als sie sich wieder umwandte, trat ihr rechter Fuß auf etwas, und sie schwenkte instinktiv den Lichtkegel abwärts.
    Unter ihren Zehen lag die goldene Plakette, die als Warnung gedient hatte. Mit einem unterdrückten Schrei sprang sie zurück. Das war ein Stück Gold, mit dem sie nichts zu tun haben wollte, das sie lieber nicht berührte, nicht einmal für einen kurzen Moment.
    Es war plötzlich so kalt hier unten. Selbst in der Schatzkammer war es kalt. Als ob irgendein neuer, unguter Geist diesen Ort betreten hätte. Sogar der Wolf begann leise zu knurren. Fühlte er auch etwas?
    War es Mihails Anwesenheit? „Nein“, sagte sie laut, beruhigt vom Klang ihrer eigenen Stimme, „nein, das ist alles Unsinn. Aber ich kann dich nicht hier bei mir haben, Mihail. Du sollst vor meiner Tür Wache stehen. Ja, ich werde ein paar Nägel finden, und vielleicht einen Hammer, und dann werde ich sie durch deine Arme und Beine treiben und dich als einen Wachtposten vor mein königliches Gemach stellen. Vielleicht werde ich dir sogar ein goldenes Schwert in die Hand geben. Du siehst, Mihail, selbst mein Freund, der Wolf, ist nicht ganz zufrieden mit dir. Ich glaube, meine Idee ist vernünftig. Was meinst du dazu? Würde es dir was ausmachen, deine Meinung dazu zu sagen, wenn du eine hast?“
    „Die Idee ist nicht übel“, tönte eine tiefe Stimme aus dem Gang hinter ihr. „Aber sie bedarf einiger geringfügiger Veränderungen.“
    Der Raum war plötzlich wie von Eis umschlossen.
    Ihre Kehrtwendung wurde von dem goldenen Bodenbelag behindert, der ihre Füße festzuhalten schien. Der Mann in der Türöffnung, der Mann in Schwarz mit dem weißen Gesicht, der seltsam attraktive, vornehme Herr...
    „Ich - ich mag starke Männer“, sagte sie leise. Sie versuchte zu lächeln, konnte aber nicht. Ihre Lippen wollten sich nicht so dehnen, wie sie wollte.
    Der Mann jedoch lächelte breit. Sein Blick wanderte an ihr vorbei zu Mihails Körper. Er hatte seltsame Augen; sie schienen rot zu sein. Oder war es das Gold, das sich in ihnen spiegelte?
    „Sie scheinen auch mein Gold zu mögen“, sagte er, und eine gewisse Schärfe kam in seine Stimme.
    „Ihr...“
    „Mein.“
    „Ja. Irgendwie wußte ich es...“
    Die Augen blitzten. „Ich bin
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