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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman
Autoren: Robert Lory
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verlassen.“
    Sanchez blickte zu den Mauern der Ruine hinauf. „Und er?“
    „Er wird bei uns sein, wenn wir abreisen, aber zuerst muß er sich um den Schutz seines Goldes kümmern.“ Sie blickte ihn aus unergründlichen grünen Augen an und fügte hinzu: „Da ist auch noch eine andere Sache, um die er sich kümmern muß.“

13.
    Die Druckwellen der Explosion durchdrangen das Gangsystem unter der Burg, doch weil die unterirdischen Passagen fast überall aus dem gewachsenen Fels gehauen waren, kam es nur am Explosionsherd zu einem größeren Einsturz, der den von Radu Conescu geschaffenen Zugang völlig verschüttete. Anderswo unter der Erdoberfläche fegte der Luftdruck die letzten Reste dessen fort, was einmal solide Türen aus Eichenholz gewesen waren. Bis auf dies und die Staubwolken, die für kurze Zeit die dunklen Räume und ihre Verbindungsgänge erfüllten, gab es keine weiteren Störungen der dumpfen Stille.
    Selbst in der Schatzkammer war nun alles ruhig, doch nach einer Weile wurden metallische Geräusche und angestrengtes Atmen hörbar. Der Luftdruck hatte Dava Conescu betäubt und zwischen die Goldhaufen geschleudert, und etwas davon war über sie gerutscht und bedeckte ihre Beine, aber sie hatte keine Mühe, sich davon zu befreien.
    Dabei begann sie sich ihrer Lage bewußt zu werden. Die völlige Dunkelheit, in der sie sich befand, war zweifellos eine Folge der Explosion, die die Fackel draußen im Gang ausgelöscht hatte.
    All das schöne Gold, und sie konnte es nicht sehen... Der Gedanke machte sie krank, aber sie schob ihn resolut beiseite. Vielleicht gelang es ihr, die Fackel irgendwie wieder anzuzünden. Sie wußte, daß der Zugang gesprengt worden war. Ihre Intuition sagte ihr, daß dies die Bedeutung der Explosion gewesen sein mußte. Radu schien entschlossen, den ganzen Schatz für sich allein zu behalten und sie hier einzuschließen, damit sie verhungere. Sie lachte in der Dunkelheit. Armer Radu. So ein Dummkopf! Sie wußte, was er nicht wußte - das es einen zweiten Ausweg gab. Sie wußte sogar, wo dieser Ausweg war.
    Der Amerikaner hatte ihr das gezeigt.
    Und nun, als Dava sich langsam aus der Schatzkammer tastete, zog sie einen Schmollmund. Der Amerikaner. Sie hatte gehofft, daß sie ihn lebendig hier finden würde. Immer hatte sie starke Männer bewundert. Aber dieser Mann hatte mehr, hatte eine Furchtlosigkeit, die der ihren glich. Sie hatte gelächelt, als sie auf die Kadaver ihrer zwei ersten Wölfe stieß, die erschossen im Gang vor der Schatzkammer lagen. Und dann war sie den nächsten Schüssen gefolgt - bis zu der Stelle, wo der dritte Wolf lag. Derjenige, dessen Schädel zerschmettert worden war...
    Der Amerikaner war ein Mann, der ihrer würdig war. Aber er war fort. Sie hatte gelächelt, als sie die Treppe gesehen hatte, die von der Kammer mit dem Sarkophag aufwärts führte. Sie hatte sofort erkannt, daß dies ein Ausgang sein mußte und daß ihr dieses Wissen einen Vorteil gegenüber Radu gab, sollte er versuchen, sie hier einzuschließen. Sie war versucht gewesen, die enge Treppe hinaufzusteigen und sich selbst zu vergewissern, wie und wo man ins Freie kam - aber dann hatte sie es doch nicht getan. Sie hatte sich nach ihrem Gold zurückgesehnt. Ihre Finger hatten danach verlangt, das glatte Metall zu streicheln, und ihre Augen hatten sich nach dem verführerischen Glanz des gelben Metalls gesehnt.
    Nachdem sie mit ihrem letzten treuen Gefährten zur Schatzkammer zurückgekehrt war, hatte sie sich ihrer Kleider entledigt, so daß ihr ganzer Körper die Berührung erfahren konnte. Im flackernden Licht der Fackel draußen hatte sie Goldmünzen über ihre Schultern geschüttet, als wollte sie sich mit einem Schauer aus goldenem Regen reinigen. Sie war zwischen den Schätzen herumgesprungen und hatte getanzt, die goldene Büste irgendeines orientalischen Despoten an sich gedrückt. Sie war sich wie ein weiblicher Midas vorgekommen, mit der Macht, alles, was sie berührte, in Gold zu verwandeln.
    Aber dann wurde sie vom Explosionsdruck niedergeworfen.
    Wieviel Zeit seither vergangen war, wußte sie nicht, aber sie fröstelte, und es war ihr, als müßte mindestens eine Stunde vergangen sein...
    Licht. Ja, sie mußte Licht haben. Es genügte nicht, daß sie ihren Reichtum berühren konnte; sie mußte ihn auch sehen.
    Sie hatte eine Lampe gehabt, aber die war verloren. In diesem Meer von Metall würde sie das Ding niemals wiederfinden. Aber natürlich, Mihails Taschenlampe! Er
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