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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda
Autoren: David Eddings
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Prolog
    Dies ist eine kurze Geschichte Malloreas und seiner Völker.
    Auszug aus Die Chroniken von Angarak (Verlag der Universität von Melcene)
    A lten Überlieferungen nach befand sich die ursprüngliche Heimat der Angarakaner an der Südküste des heutigen Dalasien. In jener Zeit bediente sich Torak, der Drachengott der Angarakaner, der Macht des Steines Cthrag Yaska zur ›Spaltung der Welt‹, wie es nun genannt wird. Die Erde öffnete sich, Magma quoll hervor, und das Wasser des Meeres des Südens drang ein, und so bildete sich das Meer des Ostens. Dieser kataklysmische Vorgang dauerte Jahrzehnte, ehe die Welt allmählich ihre gegenwärtige Form annahm.
    Infolge dieser Weltspaltung sahen sich die Alorner und ihre Verbündeten gezwungen, sich auf den unerforschten Westkontinent zurückzuziehen, und die Angarakaner flohen in die Wildnis von Mallorea.
    Empört über seinen Mißbrauch hatte der Stein Torak verstümmelt und entstellt, und die Grolimpriester verloren den Mut. So fiel die Führerschaft zwangsläufig an das Militär. Bis die Grolims sich erholt hatten, war die Regierung fest in der Hand der Generale. Die Priester errichteten, da sie die Oberherrschaft verloren hatten, ein Gegenzentrum der Macht in Mal Yaska, in den Ausläufern des Karandesegebirges.
    Zu diesem Zeitpunkt griff Torak ein, um einen Krieg zwischen Priesterschaft und Militär zu verhindern. Doch er ging nicht gegen das Hauptquartier des Militärs in Mal Zeth vor, sondern zog mit einem Viertel der Bevölkerung in den äußersten Nordwesten von Altmallorea, um die heilige Stadt Cthol Mishrak zu erbauen. Dort ließ er sich nieder und war so darin vertieft, die Macht über den Cthrag Yaska zu erlangen, daß er nicht bemerkte, wie bei einem Großteil des Volkes die frühere Hinwendung zu religiösen Dingen schwand. Jene bei ihm in Cthol Mishrak waren hauptsächlich hysterische Fanatiker unter der strengen Leitung seiner drei Jünger, Zedar, Ctuchik und Urvon. Diese drei sorgten dafür, daß die alte Gesellschaftsform in Cthol Mishrak unangetastet blieb, während sich der Rest von Angarak veränderte.
    Als Torak die fortgesetzten Streitigkeiten zwischen Kirche und Militär zu Ohren kamen, befahl er das Oberkommando des Militärs und die Grolimhierarchie nach Cthol Mishrak und erteilte seine Befehle auf eine Weise, die keinen Widerspruch duldete. Von Mal Yaska und Mal Zeth abgesehen, sollten alle Städte und Bezirke gemeinsam von Militär und Priesterschaft regiert werden. Hierarchie und Oberkommando bereinigten sogleich ihre Meinungsverschiedenheiten und kehrten in ihre separaten Enklaven zurück. Dieser aufgezwungene Frieden gab den Generalen Zeit, ihre Aufmerksamkeit den anderen Völkern von Mallorea zuzuwenden. Der Ursprung dieser Völker ist nebelhaft, außer der von dreien, die bereits vor den Angarakanern auf diesem Kontinent gelebt hatten: die Dalaser im Südwesten, die Karandeser im Norden, und die Melcener im Osten. Den Karandesern wandte das Militär sich zu.
    Die Karandeser waren eine kriegerische Rasse ohne Interesse für die Feinheiten der Zivilisation. Sie lebten in einfachen Städten, wo die Schweine sich frei auf den schlammigen Straßen suhlten. Der Überlieferung nach waren die Karandeser mit den Morindim des fernen Nordens von Gar og Nadrak verwandt. Beide Völker neigten zur Dämonenbeschwörung.
    Anfangs des zweiten Jahrtausends waren karandesische Räuberbanden zum ernsten Problem entlang der Ostgrenze geworden, und die angarakanische Armee machte nun einen Vorstoß zum westlichen Rand des karandesischen Königreichs Pallia. Die Stadt Rakand im Südwesten von Pallia wurde gebrandschatzt, und die Bewohner wurden gefangengenommen.
    Zu diesem Zeitpunkt wurde die größte Entscheidung in der Geschichte Angaraks getroffen. Während sich die Grolims auf eine Orgie von Menschenopfern vorbereiteten, hielten die Generale inne. Sie wollten Pallia nicht besetzen, allein schon die Verbindungsschwierigkeiten bei einer so großen Entfernung hielten sie davon ab. Sie hielten es für wesentlich besser, Pallia unter Angaraks Oberherrschaft zu nehmen und Tribut einzuziehen, als ein entvölkertes Gebiet zu besetzen. Die Grolims waren empört, doch die Generale blieben eisern. Schließlich einigten sie sich, die Entscheidung Torak zu überlassen.
    Keineswegs überraschend pflichtete der Gott dem Oberkommando bei; denn wenn die Karandeser bekehrt werden konnten, würde sich nicht nur die Anhängerschaft seiner Kirche fast verdoppeln, sondern
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