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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda
Autoren: David Eddings
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rotgewandeter Malloreaner den Weg. »Marsch! Zurück ins Zelt!« bellte er und hielt Garion mit dem Speerschaft auf. Über die Schulter des Mannes sah Garion, wie sie sich gegen einen anderen Soldaten wehrte. Ohne zu überlegen schmetterte er die Faust in das Gesicht vor ihm. Der Wächter taumelte rückwärts und fiel. Garion sprang über ihn, doch plötzlich wurde er von hinten von einem halben Dutzend weiterer Soldaten festgehalten. »Laß sie los!« brüllte er den Wächter an, der einen Arm der kleinen Königin grausam nach hinten bog.
    »Zurück ins Zelt!« donnerte eine rauhe Stimme. Garion wurde Schritt um Schritt rückwärts zum Zelt gezerrt. Der Soldat, der Ce'Nedra aufgehalten hatte, brachte sie halb tragend, halb schiebend ebenfalls zurück. Mit ungeheurer Willenskraft gelang es Garion seine Beherrschung zurückzugewinnen.
    »Das genügt!« Polgaras Stimme klang wie ein Peitschenhieb.
    Die Soldaten blieben unsicher stehen und blickten mit merklicher Furcht auf die gebieterische Gestalt an der Zelttür.
    »Durnik«, sagte sie. »Hilf Garion Ce'Nedra ins Zelt zurückbringen.«
    Garion riß sich los. Mit Durnik nahm er dem Soldaten die sich wild wehrende kleine Königin ab und zog sie zum Zelt.
    »Sadi«, wandte sich Polgara an den Eunuchen, als Garion und Durnik mit Ce'Nedra ins Zelt zurückkehrten. »Habt Ihr etwas Oret in Eurem Kästchen?«
    »Selbstverständlich, Lady Polgara. Aber seid Ihr sicher, daß Oret hier angebracht ist? Ich würde eher zu Naladium raten.«
    »Ich fürchte, es handelt sich hier um mehr als einen einfachen Fall von Hysterie, Sadi. Ich möchte etwas, das stark genug ist, daß sie nicht gleich aufwacht, sobald ich ihr den Rücken zugewandt habe.«
    »Was immer Ihr für angebracht haltet, Lady Polgara.« Er ging über den Teppichboden, öffnete sein rotes Lederkästchen und holte eine winzige Flasche mit dunkelblauer Flüssigkeit heraus. Dann nahm er einen Becher Wasser vom Tisch und blickte sie fragend an.
    Polgara kräuselte überlegend die Stirn. »Nehmt drei Tropfen«, wies sie ihn schließlich an.
    Er blickte sie leicht erschrocken an, dann träufelte er vorsichtig die drei Tropfen in das Wasser.
    Selbst mit vereinten Kräften dauerte es eine Weile, bis sie Ce'Nedra soweit hatten, daß sie aus dem Becher trank. Nach ein paar Sekunden wurden ihr Schluchzen und ihre Gegenwehr allmählich schwächer. Schließlich seufzte sie tief, ihre Lider fielen zu und ihr Atem wurde regelmäßig. »Bringen wir sie zu Bett«, sagte Polgara. Sie ging voraus in eines der Schlafabteile, die durch Vorhänge abgetrennt waren.
    Garion hob seine zierliche, entschlummerte Frau auf die Arme und folgte Polgara. »Was hat sie denn, Tante Pol?« fragte er, während er Ce'Nedra behutsam auf das Bett legte.
    »Ich bin mir nicht sicher«, gestand Polgara. Sie deckte Ce'Nedra mit einer kratzigen Soldatendecke zu. »Ich brauche mehr Zeit, um es festzustellen.« »Was können wir tun?«
    »Nicht sehr viel, solange wir unterwegs sind«, gab sie offen zu. »Ich werde dafür sorgen, daß sie schläft, bis wir in Rak Hagga sind. Sobald ich sie in einer ruhigeren Verfassung habe, werde ich daran arbeiten können. Bleib du bei ihr. Ich möchte mit Sadi reden.«
    Garion setzte sich besorgt ans Bett und nahm die schlaffe Hand seiner Gemahlin in seine, während Polgara in den Wohnteil des Zeltes zurückkehrte, um sich mit dem Eunuchen über die verschiedenen Mittel in diesem Fall zu beraten. Dann kam sie wieder zu Garion und zog den Vorhang hinter sich zu. »Er hat fast alles, was ich brauche«, sagte sie leise. »Mit dem Rest kann ich mir helfen.« Sie legte eine Hand auf Garions Schulter und beugte sich über ihn. »General Atesca ist gerade gekommen«, flüsterte sie. »Er will dich sprechen. Ich würde nicht zu sehr auf die Ursache von Ce'Nedras Anfall eingehen. Wir wissen nicht, wieviel Zakath über den Grund unseres Hierseins weiß, also sei vorsichtig, was du sagst.« Garion wollte protestieren.
    »Du kannst hier jetzt nichts tun, Garion, und sie brauchen dich da draußen. Ich passe hier auf.«
    »Hat sie solche Anfälle öfter?« erkundigte sich General Atesca, als Garion durch die Vorhangtür trat.
    »Sie ist sehr leicht erregbar«, antwortete Silk. »Da verliert sie manchmal die Beherrschung. Aber Polgara weiß, was dann zu tun ist.«
    Atesca drehte sich zu Garion um. »Eure Majestät«, sagte er eisigen Tons, »es gefällt mir nicht, wenn Ihr meine Soldaten niederschlagt!«
    »Er wollte mich nicht vorbeilassen,
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