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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman
Autoren: Robert Lory
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sich ab, zugleich blähten sich die Nasenflügel unmäßig auf, während die Lippen, röter und dicker als zuvor, vom Gebiß zurückgewichen waren und Fangzähnen Platz machten, die kaum noch eine Ähnlichkeit mit einem menschlichen Gebiß hatten: ihre Länge mußte wenigstens das Doppelte gewöhnlicher Zähne betragen. Und die Augen, als sie näher und näher kamen...
    Conescu geriet außer sich. Er wollte gleichzeitig schreien, betteln, beten, verhandeln - aber er brachte kein Wort mehr heraus.
    „Mich dürstet, Conescu. Du sollst mich nähren. Doch wenn du willst, magst du vorher einen Fluchtversuch unternehmen.“
    Flucht? Ja! Er konnte seinen Körper wieder bewegen - er konnte rennen. Er...
    Er machte auf dem Absatz kehrt. Seine Stiefel berührten zweimal den Steinboden, bevor sie emporgehoben wurden, bevor sein ganzer Körper zappelnd hoch in die Luft fuhr, als wäre er nur eine Puppe.
    „Nnnnnnnggg!“
    Ein tiefes dröhnendes Lachen. „Du springst wie ein Frosch, und wie ein Frosch quakst du! Wie ein Frosch zappelst du in der Luft - und deine Augen werden rund wie die eines Frosches! Wirklich sehr amüsant. Aber jetzt ist es genug - nicht wahr, Frosch?“
    Conescu, hoch über des Vampirs Kopf gehalten, wurde nun langsam herabgesenkt, den offenen Kiefern entgegen, die ihn erwarteten. Tiefer und tiefer, bis seine entsetzten Augen die des anderen nicht länger sehen konnten. Nein - neeiiiin...
    Vier scharfe, brennende Dolche wühlten sich in seine Gurgel und schickten Signale rasenden Schmerzes in Conescus Gehirn. Seine Arme und Beine schlugen wild und ziellos, trafen den Vampir, wie er deutlich bemerkte, aber es war, als schlügen seine Hände und Füße gegen die Mauern des Kastells. Doch er konnte nicht aufhören, durfte nicht aufhören. Der Schmerz war so unerträglich, daß er sich irgendwie Luft machen mußte.
    Dann entstand eine sonderbare Hitze, die den Schmerz von seiner Kehle nahm und sich von dort in seine Brust, in seine Schultern und Arme und abwärts bis in seinen Magen senkte. Und doch, noch bevor die Einwirkung dieser Hitze ganz fühlbar wurde, spürte er bereits eine eisige Kälte in seinen Fingerspitzen und Zehen, eine Kälte, die zu Handgelenken und Knöcheln, zu Unterarmen und Schienbeinen, Ellbogen und Knien stieg. Und dies war eine Kälte, die mehr als Kälte war - eine Taubheit, als ob diese Teile von ihm nicht länger existierten, als ob sie bereits abgestorben wären.
    Tot.
    Ein gurgelndes, schmatzendes Geräusch von seiner Kehle hämmerte die Wahrheit in seinen Verstand. Mein Gott! dachte er. Er trinkt mein Blut! Wieder versuchte er zu schreien, aber nur ein jämmerliches, halb ersticktes Krächzen erreichte sein Ohr.
    Sein Unterleib, seine Arme und seine Magengegend waren jetzt taub, als existierten sie nicht mehr. Es konnte nur noch eine Sache von wenigen Augenblicken sein. Und draußen, jenseits der eingestürzten Mauern, die Schreie der Dorfbewohner...
    Plötzlich fühlte er sich abermals hochgehoben. Seine Augen wollten nicht in das Gesicht des Vampirs blicken, doch sie hatten keine andere Wahl.
    Es war entsetzlich. Die untere Hälfte von Draculas Gesicht war in Blut gebadet, und die Zähne, in einem grausamen Lächeln gebleckt, glänzten hellrot. Die Augen der Kreatur blickten von Conescu zur Mauerbresche hinüber. Auch Dracula hatte die Rufe gehört.
    „Es ist Zeit. Gern hätte ich noch einige Augenblicke ungestörten Genusses gehabt, Conescu, aber ich muß auf dieses Vergnügen verzichten. Ich möchte, daß du in diesen letzten Augenblicken lebendig bist. Komm, laß uns unsere Nachbarn begrüßen.“
    Die erste Gruppe fackeltragender Männer machte halt, und ein schwerer Eichenpflock, an einem Ende zugespitzt, wurde auf Sanchez und Ktara gerichtet.
    „Was tust du hier auf dem Berg, Amerikaner?“
    Die harte, fordernde Stimme hatte rumänisch gesprochen, und Ktara antwortete in derselben Sprache: „Wir sind hier, um mit eigenen Augen zu sehen, ob die Legenden vom Schloß Dracula einen wahren Kern haben. Deshalb seid auch ihr hier, nicht wahr?“
    Die Männer nickten, einige knurrten halb mißtrauisch, halb beifällig. Der Mann mit dem Pflock dagegen schüttelte den Kopf. „Ihr könnt mit uns kommen, wenn ihr wollt, aber wir sind nicht gekommen, um uns etwas anzusehen. Wir sind hier, um zu zerstören!“
    Das letzte Wort wurde von einer zustoßenden Bewegung mit dem Pflock begleitet. Wie auf eine Regieanweisung hin nahmen andere Männer den Ruf auf und schwenkten ihre
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