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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume
Autoren: Peter F. Hamilton
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Muskeln die Pfeile aus den Magazinen in die Abschusskanäle schoben. Über seiner Handwurzel öffnete sich ein Ring kleiner trockener Löcher, die sich zu schwarzen Mündungen weiteten. Ein Schwarm aus Pfeilen brach hervor.
    Als Lawrence die Bar verließ, drehte er das Pappschild an der Tür herum, sodass es »GESCHLOSSEN« zeigte. Diese gottverdammten Idioten vom Waffenarsenal! Diese Bastarde gingen immer auf Nummer Sicher. Immer auf hundertfünfzig Prozent. Er hatte gesehen, wie zwei der Männer am Boden angefangen hatten zu zucken. Das Gift der Pfeile war viel zu hoch konzentriert, um die Opfer nur kampfunfähig zu machen. Die Bar würde sehr bald vor Polizei nur so wimmeln.
    Ein südamerikanisches Paar saß auf der Terrasse der Bar und studierte die laminierte Speisekarte. Lawrence lächelte ihnen freundlich zu und marschierte die Straße hinunter in Richtung Skycable-Terminus davon.
     
     
    Simon Rodericks TVL77D Executive Liaison Helikopter kreiste im Flüstermodus über der Stadt. Die Hauptstraße von Kuranda war in einem Umkreis von dreißig Metern links und rechts der Bar verstopft mit kreuz und quer parkenden Polizeifahrzeugen und Krankenwagen. Offensichtlich gab es keine Knoten, die den Verkehr regelten und durch die Straßen Kurandas schleusten, ganz im Einklang mit dem rückständigen Charakter der Stadt.
    Simon betrachtete kopfschüttelnd das Chaos unter sich. Krankenwagenfahrer konnten der Versuchung einer dramatischen Vollbremsung am Ort des Geschehens einfach nicht widerstehen. Pech, wenn einer der Verwundeten dringend ärztliche Hilfe benötigte – die am nächsten stehenden Fahrzeuge gehörten ausschließlich zur Polizei. Sanitäter in grünen Overalls manövrierten Bahren durch das Gewühl, die verschwitzten Gesichter waren verzerrt vor Anstrengung.
    »Gott, was für eine Bande von Gehirnlosen!«, beschwerte sich Adul Quan auf dem Sitz hinter Simon. Der Intelligence Operative hielt das Gesicht an die Seitenscheibe des Helikopters gepresst und starrte direkt hinunter auf die Stadt. Er benutzte den Sensorinput seines Direct Neural Interface nur widerwillig; angeblich wurde ihm wegen des Perspektivwechsels schwindlig. »Wir sollten ihnen wirklich anbieten, die zivilen Operationen des Staates zu managen. AS-Koordination würde sie wenigstens in dieses Jahrhundert bringen.«
    »Wir haben bereits die Lizenz für die urbanen Gegenden«, entgegnete Simon. »Und all unsere Leute verfügen über den einen oder anderen medizinischen Monitor für den Fall, dass es ein Problem gibt. Wir können sie bergen, wo auch immer sie sich aufhalten. Das ist alles, was zählt.«
    »Aber es wäre gute PR, wenn wir einen Teil unserer Ressourcen dazu verwenden, Zivilisten zu helfen.«
    »Wenn sie unsere Hilfe wollen, können sie Anteile von uns kaufen. Ihren Teil beitragen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Simon bemerkte die Skepsis in der Stimme des anderen, doch er verzichtete auf einen Kommentar. Adul hatte eine Menge Geld in Zantiu-Braun investiert, um dahin zu kommen, wo er heute war – doch selbst das hatte nicht ausgereicht, um ein Verständnis für echte Zugehörigkeit in ihm zu entwickeln. Es scheint fast, dachte Simon, als versteht niemand außer mir, was Zugehörigkeit bedeutet. Doch das wird sich eines Tages ändern.
    Simon benutzte sein DNI, um dem Autopiloten eine Serie von Befehlen zu erteilen. Der Helikopter schwang über dem kleinen runden Park am Ende der Hauptstraße herum. Simon flog zurück zu dem freien Flecken, den er bereits als möglichen Landeplatz entdeckt hatte, und bemerkte ein großes Auge, das Kids mit Sprühdosen auf das Dach einer leerstehenden Halle gemalt hatten. Sein Blick folgte Simon, als der Hubschrauber das Fahrwerk ausfuhr und hinunter auf die gebackene Erde des Parkplatzes sank. Der Abwind unter den Rotoren sandte einen Schauer von zerdrückten Blechdosen und Verpackungsmüll durch die Luft, während der Rumpf seine himmelblaue Tarnfarbe verlor und das Mattschwarz sichtbar wurde.
    Simon wartete, während die Turbinen herunterdrehten. Seine persönliche AS hatte Trawler ausgesandt, die sämtlichen E-Traffic der Notdienste im lokalen Datapool auffingen. Die relevanten Nachrichten wurden direkt in sein DNI eingespeist. Ein indigofarbenes Displaygrid leuchtete in Simons Sichtfeld auf und präsentierte einen Strom von Informationen, ohne wirklich harte Fakten zu enthüllen. Niemand am Ort des Geschehens hatte bisher herausfinden können, was sich tatsächlich ereignet hatte. Bisher gab es nur den
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