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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume
Autoren: Peter F. Hamilton
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gesehen?«
    »Ich glaube nicht, nein. Aber vielleicht war er schon einmal da. Wir haben eine Menge verschiedener Gäste hier, wissen Sie?«
    Simon schaute sich in der Bar um, und es gelang ihm gerade noch, seine Mimik unter Kontrolle zu halten und seine Abscheu nicht zu zeigen. »Sicher«, sagte er. »Was ist mit dem Mann, mit dem er geredet hat? Haben Sie ihn schon einmal gesehen?«
    »Nein. Aber …«
    »Ja?«
    »Er war auch einer von Zantiu-Braun.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Ich hab in den verschiedensten Bars überall in der Gegend gearbeitet. Man kriegt ein Auge für Squaddies, nicht nur wegen der Anschlüsse am Hals.«
    »Sehr schön. Also der Schütze kam herein und kaufte ein Bier, und dann ging er geradewegs zu dem anderen an den Tisch, ist das korrekt?«
    »Ja. So war es.«
    »Versuchen Sie sich zu erinnern – wirkte einer der beiden überrascht, den anderen zu treffen?«
    »Nein. Der Mann, der zuerst da war, saß allein an seinem Tisch. Als würde er auf jemanden warten. Auf den anderen.«
    »Danke sehr, Sharlene, Sie haben uns ein gutes Stück weiter geholfen.«
     
     
    Captain Finemore musterte Simon mit einem überraschten Blick, als er aus der Bar kam. »Was ist passiert?«
    »Nichts«, entgegnete Simon. »Es war kein Skinsuit. Er hat eine Art Scatter-Pistole benutzt. Ich schätze, die Giftpfeile stammen aus einem illegalen Labor. Schade, dass der Chemiker bei seinen Bemühungen, die Substanz nachzubauen, der Molekularstruktur nicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet hat.«
    »Schade?« Captain Finemores Lippen waren nur ein dünner Strich. »Wir haben einen Toten, und Gott allein weiß, ob sich die anderen wieder erholen werden!«
    »Dann sind Sie sicher froh zu hören, dass wir Ihnen nicht länger im Weg herumstehen werden.« Simon deutete auf das Chaos und Gewimmel entlang der Hauptstraße. »Es gehört alles Ihnen. Falls Sie Hilfe brauchen, um den Schützen zu fassen, zögern Sie nicht und fragen Sie uns. Unsere Jungs können immer ein wenig praktisches Training gebrauchen.«
    »Ich werd’ dran denken«, erwiderte Finemore.
    Wie schon zuvor wichen Polizisten und Zivilisten gleichermaßen mit misstrauischer Ablehnung vor ihm zurück. Er startete die Turbinen des TVL77D und hob ohne weiteres Zögern ab. Sein neurales Interface meldete, dass es keinen unautorisierten Zugriff auf einen Skinsuit aus den Waffenarsenalen der Basis in Cairns gegeben hatte.
    »Überprüfen Sie das für mich«, befahl er Adul. »Ich will wissen, wer in einem Skinsuit herumgelaufen ist.«
    »Einer unserer Squaddies wurde in einer Bar angegriffen. Glauben Sie wirklich, dass es irgendeine Bedeutung haben könnte?«
    »Der Zwischenfall sicherlich nicht. Aber die Tatsache, dass kein Skinsuit verschwunden ist. Außerdem bin ich neugierig, warum zwei unserer Leute sich an einem so gottverlassenen Ort getroffen haben.«
    »Jawohl, Sir.«
     
     
    Die Basis von Zantiu-Brauns Dritter Flotte umschloss den alten Cairns International Airport nördlich der Stadt. Es gab keine kommerziellen Flüge mehr; die Hauptverkehrsverbindung war heute die TranzAus MagRail, die Menschen und Güter mit großer Effizienz und einer Geschwindigkeit von fünfhundert Stundenkilometern nach Norden brachte. Auf den Vorfeldern parkten heute Helikoptergeschwader der Dritten Flotte neben Scramjet-getriebenen Raumflugzeugen und ein paar dunklen, projektilförmigen Überschalljets für leitende Angestellte der Company. Acht überalterte Turboprop-Maschinen, die von Zantiu-Braun unterhalten wurden, dienten der Küstenwache und dem Seenotrettungsdienst bis nach Neuguinea hinaus. Was zur Folge hatte, dass der Luftraum über Cairns der betriebsamste des Kontinents war, abgesehen vielleicht von Sydney, wo die wenigen noch existierenden Fluglinien ihren Knotenpunkt hatten. Synthetische Treibstoffe hatten die natürlichen Petroleumprodukte ersetzt, ökologisch verträglicher, doch wesentlich teurer in der Herstellung, sodass die Kosten für Flugreisen wieder an dem Punkt angekommen waren, wo im zwanzigsten Jahrhundert alles angefangen hatte – ein Luxus, den sich nur Regierungen, Konzerne und die Reichen leisten konnten.
    Nachdem der Massentourismus abgeebbt und die Landwirtschaft durch ultraviolette Strahlung und Lebensmittelproduktion in großen hydroponischen Anlagen effektiv zum Erliegen gekommen war, hatte sich Queens in ein ökonomisches Brachland verwandelt. In dieser Situation hatte man Zantiu-Braun im Jahre 2265 weitreichende Steuervorteile angeboten und dem
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