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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume
Autoren: Peter F. Hamilton
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begann zu blinken.
    »Das ist unser Mann«, sagte Adul. »Und Gott weiß, wie er aussieht.«
    Simon befahl eine Vergrößerung und grinste. Die Geschichte begann ihm zu gefallen. Ein würdiger Gegner und alles, was damit zusammenhing. Die Bildqualität ließ eine Menge zu wünschen übrig – die winzigen Spionagesatelliten, mit deren Hilfe Zantiu-Braun die gesamte Erdoberfläche überwachte, waren lediglich dazu gedacht, einen allgemeinen Überblick zu gewährleisten. Sie waren zur Echtzeitüberwachung geschaffen und nicht auf höhere Auflösung programmiert. Trotzdem reichte die Speicherkapazität aus, um Simon zu zeigen, dass er sich nicht irrte. »Ein großer Hut«, stellte er fest.
    »Jawohl, Sir. Ich habe ihn zurückverfolgt bis zu dem Augenblick, an dem er im Bahnhof von Kuranda aus dem Zug gestiegen ist. Er trägt den Hut die ganze Zeit über und sieht nicht ein einziges Mal nach oben.«
    »Was ist mit dem anderen? Dem Mann, mit dem er sich getroffen hat?«
    »Das gleiche Problem.« Das Bild wechselte, und der Zeitindex sprang acht Minuten zurück. Jetzt war ein vierradgetriebener Jeep zu sehen, der hinter der Bar einparkte. Jemand stieg aus und betrat das Lokal.
    »Offensichtlich gibt es reißenden Absatz für diese Hüte«, murmelte Simon. Er beugte sich vor. »Ist das einer von unseren Jeeps?«
    »Ja, Sir«, sagte Adul schwer. »Skyscan hat die Nummer identifiziert: 5897ADL96. Nach dem Inventarverzeichnis des Transportpools hat der Wagen den ganzen Nachmittag in der Basis gestanden. Trotzdem konnte ich mit Hilfe von Skyscan verfolgen, wie er von der Basis losgefahren und wieder zurückgekehrt ist. Sowohl bei der Abfahrt als auch bei der Rückkehr hat er Tor zwölf benutzt. Ich habe die exakten Zeiten. Keinerlei Aufzeichnungen im Logbuch des Tors.«
    »Wird das Tor E-Alpha bewacht?«, fragte Simon scharf.
    »Nein, Sir. Auch der Transportpool nicht. Doch es gibt eine Sicherheitsverschlüsselung der Stufe drei.«
    »Dann sind sie also wirklich gut.« Simon nickte anerkennend in Richtung der holographischen Scheibe. »Jede Wette, dass es Ihnen nicht gelingt, den Amokschützen beim Besteigen des Zuges in Cairns zu beobachten oder beim Verlassen des Skycable-Terminals.«
    »Meine AS arbeitet daran.«
    Simon löschte das Bild vom Display und schwenkte mit seinem Sessel herum, bis er auf die Fenster sehen konnte. Die beeindruckenden Sonnenstrahlen waren hinter den Hügeln verschwunden. Die scharf umrissenen Silhouetten verblassten zusehends vor dem dunkler werdenden Hintergrund des Himmels. »Sie wissen genau, wie man Skyscan entgeht, und sie sind fähig, sich Ausrüstungsgegenstände aus der Basis zu beschaffen, ohne eine Spur zu hinterlassen. Das bedeutet, es handelt sich entweder um Offiziere mit hohen Sicherheitsberechtigungen oder sehr erfahrene Squaddies, die das System in- und auswendig kennen. Diese Kellnerin meinte, die beiden wären Squaddies gewesen.«
    »Das ergibt aber doch keinen Sinn, Sir. Warum sollten zwei Squaddies all die Mühe auf sich nehmen, um sich auf einen Drink zu treffen? Sie springen schließlich jede Nacht über den Zaun, um in die gottverdammte Stadt zu rennen!«
    »Gute Frage. Offensichtlich waren sie der Meinung, dass der Aufwand gerechtfertigt ist.«
    »Was soll ich jetzt tun?«
    »Bleiben Sie dran an der Sache. Geben Sie nicht auf, wenn Skyscan keine weiteren Ergebnisse liefert. Oh, und bleiben Sie mit der guten Captain Finemore in Verbindung. Ich bezweifle, dass sie irgendetwas herausfindet, aber man kann nie wissen. Vielleicht gibt es ein Wunder.«
    »Also kommen sie ungeschoren davon.«
    »Womit auch immer, ja, sieht ganz danach aus.«

 
Kapitel Zwei
     
    In der Nacht hatte es ununterbrochen geregnet. Die Steinplatten auf den Straßen von Memu Bay waren nass und schlüpfrig am frühen Morgen. Als die tropische Sonne über dem Meer aufging, begannen die blassen Steine zu dampfen und die Luftfeuchtigkeit in unerträgliche Höhen zu treiben. Doch gegen Nachmittag hatte sich alles verflüchtigt, und zurück blieb eine süße Klarheit in der Luft.
    Denise Ebourn ging mit den Kindern nach draußen, um den Rest des Tages zu genießen. Das Gebäude der Vorschule war zu den Seiten hin offen; das rote Schieferdach wurde von hohen Säulen aus Ziegelstein getragen. Zahlreiche Schlingpflanzen wanden sich daran empor und verstopften die Dachrinnen mit Kaskaden purpurner und dunkelroter Blüten. Unter dem Dach war es recht angenehm, doch genau wie ihre kleinen Schützlinge wollte Denise
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