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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume
Autoren: Peter F. Hamilton
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versetzt.«
    »Bei allem Respekt, Captain, ein Skinsuit würde seinem Träger einen gewaltigen Vorteil gegenüber Ihren Einsatzbeamten verschaffen. Ich empfehle dringend, das Problem unserer internen Sicherheitsdivision zu überlassen.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass wir Ihrer Meinung nach außerstande sind, alleine mit diesem Problem fertig zu werden?«
    »Ich biete Ihnen im Gegenteil jede nur erdenkliche Hilfe an, damit Sie mit diesem Problem fertig werden.«
    »Nun, dann danke ich Ihnen. Ich weiß gar nicht, was wir ohne Sie tun würden.«
    Simons Lächeln gefror zu einer Maske, während ringsum andere Polizeibeamte kicherten. »Dürfte ich erfahren, von wem der ursprüngliche Bericht stammt?«
    Captain Finemore deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung Bar. »Die Kellnerin. Sie ist hinter der Theke in Deckung gesprungen, als der Mann das Feuer eröffnet hat. Keiner der Pfeile traf sie.«
    »Ich würde gerne mit ihr reden.«
    »Sie befindet sich noch immer in einem Schockzustand. Ich habe speziell ausgebildete Offiziere bei ihr, die sie verhören sollen.«
    Simon benutzte sein DNI, um eine Nachricht an Finemore zu übermitteln. Die Einsatzleiterin verfügte nicht über ein eigenes DNI – dazu reichte das Budget der Queensland State Police nicht aus –, doch er hatte bemerkt, dass ihre Iris in leichtem Purpur schimmerte. Sie besaß kommerziell erhältliche optronische Membranen, die ihr einen raschen Datenzugriff ermöglichten. »Hat sonst niemand den Mann im Skinsuit gesehen? Er war wohl kaum unauffällig.«
    »Nein …« Die Einsatzleiterin versteifte sich, als Simons Nachricht vor den optronischen Membranen materialisierte. »Nur die Kellnerin.« Sie sprach sehr langsam und maß jedes ihrer Worte ab. »Das ist auch der Grund, warum ich noch keine Straßensperren rings um die Stadt habe errichten lassen.«
    »Dann besteht Ihre erste und dringlichste Aufgabe darin, es herauszufinden. Je länger Sie warten, desto weiter müssen Sie den Einschließungsgürtel ziehen, und desto geringer sind die Erfolgsaussichten.«
    »Ich habe bereits Streifenwagen auf die Hauptstraße nach Cairns geschickt. Weitere Beamte bewachen den Bahnhof und den Skycable-Terminus.«
    »Ausgezeichnet. Dürfte ich nun dem Verhör der Kellnerin beiwohnen?«
    Captain Finemore starrte ihn an. Simons warnende Botschaft war sehr eindeutig gewesen, und er hatte Rückendeckung vom Gouverneursbüro des Staates. Doch sie war auch privat gewesen und ermöglichte ihr, vor ihren Beamten das Gesicht zu wahren. Außer natürlich, sie entschied sich, die Sache publik zu machen und damit ihre berufliche Karriere zu zerstören. »Ja. Wahrscheinlich ist sie inzwischen über das Schlimmste hinweg«, sagte sie, als würde sie Simon einen Gefallen erweisen.
    »Danke sehr, das ist wirklich sehr entgegenkommend von Ihnen.« Simon stieß die Tür der Bar auf und trat ein.
    Mehr als ein Dutzend Sanitäter arbeitete im Innern. Sie knieten bei den Opfern und brüllten sich gegenseitig Fragen und Befehle zu oder kramten hektisch in ihren Taschen auf der Suche nach Gegenmitteln. Überall lagen medizinische Ausrüstungsgegenstände verstreut. Die optronischen Membranen schimmerten weiß mit Ratschlägen für mögliche Behandlungsmaßnahmen.
    Die Opfer zitterten und zuckten und trommelten mit den Absätzen auf dem Dielenboden. Sie schwitzten übermäßig und wimmerten unter dem Einfluss furchtbarer Alpträume. Einer steckte in einem schwarzen Leichensack.
    Es war nichts, das Simon nicht bereits während früherer Gewinnrealisierungskampagnen gesehen hätte – üblicherweise in viel größerem Maßstab. Ein einzelner Skin führte genügend Munition mit, um einen ganzen Mob mitten auf der Straße aufzuhalten. Vorsichtig trat er um die Bewusstlosen herum, bemüht, die Sanitäter nicht zu stören. Polizeibeamte und Personal der Spurensicherung untersuchten Wände und Tische und vergrößerten noch das allgemeine Durcheinander.
    Die Kellnerin saß am anderen Ende des Lokals auf dem Tresen und umklammerte mit einer Hand ein Glas Whisky. Sie war eine Frau mit einem fleischigen Gesicht und einer altmodischen Frisur, und sie schien nicht viel von dem zu sehen oder zu hören, was rings um sie herum vorging.
    Mit erschrockenem Abscheu erkannte Simon, dass sie eindeutig nicht ein einziges viral synthetisiertes Chromosom in ihrer DNS besaß. Angesichts ihrer Herkunft bedeutete das Fehlen von v-synthetisierten Chromosomen unausweichlich, dass sie von geringer Intelligenz,
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