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Männerkrankheiten

Männerkrankheiten

Titel: Männerkrankheiten
Autoren: Hanna Dietz
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Abdomineller Exhibitionismus, der

    Auch genannt Partieller Exhibitionismus. Der Abdominelle Exhibitionismus (von Abdomen, medizinischer Ausdruck für Bauch) ist der Fachbegriff für das öffentliche Zurschaustellen des unverhüllten männlichen Oberkörpers. Hierbei muss unbedingt unterschieden werden zwischen den verschiedenen Typen des Abdominellen Exhibitionisten: Wenn der knackige Dachdecker oder der durchtrainierte Straßenarbeiter bei der Arbeit das Hemd auszieht, fällt das durchaus unter »gesunder Männer­verstand«. Aber warum weniger begünstigte Männer ihre aufgedunsenen Gedärmhüllen außerhalb von Schwimmbädern oder Badestränden unverhüllt präsentieren müssen, ist auch der neueren Verhaltensforschung ein Rätsel. Ob beim Rasenmähen, Fahrradfahren oder Spazieren­gehen – sobald die Temperaturen es erlauben, werden bleiche Fettwänste, dicke Ranzen und mit Dehnungsstreifen überzogene Bierbäuche samt Schwabbeltitten ohne Scheu und Rücksichtnahme ans Tageslicht gebracht. Die gesundheitlichen Folgen für weibliche Passanten sind erschreckend: Im besten Fall bleibt es bei ­einer leichten Netzhautreizung, im schlimmsten Fall führt der Anblick von derart aufgeschwemmter Männlichkeit zu spontanen Depressionen oder Schleudertraumata durch zu ruckartiges Abwenden des Kopfes. Ursache des Abdominellen Exhibitionismus ist entweder ein übertriebenes Selbstwertgefühl oder der Mangel an Spiegeln, die groß genug sind, um das gesamte Ausmaß der Katastrophe – Entschuldigung: des Bauches – einzufangen. Findige Forscherinnen entwickeln gerade das Sonnenbrillenmodell »Diva«, dessen Gläser mit einer unsichtbaren Folie überzogen sind, die bei Erkennen eines Bierbauchs diesen auf ein erträgliches Maß retuschiert.
    Abfuhr-Aggression, die
    Die Abfuhr-Aggression ist definiert als aggressives männliches Verhalten nach Erhalten einer Abfuhr. Es ist äußerst weit verbreitet und kann besonders zu später Stunde in Bars, Clubs und Diskotheken beobachtet werden. Der paarungswillige Mann baggert eine Frau an, macht ihr im besten Fall schleimige Komplimente und gibt ihr einen Drink aus. Solange der Ausgang seines Werbungsversuchs noch in der Schwebe ist, bleibt er freundlich und nett. Bekommen er und seine Schnapsfahne aber einen Korb, ändert sich sein Verhalten abrupt. Jetzt wird er versuchen, sein angekratztes Ego mittels Demütigung des begehrten Objekts wieder aufzupäppeln. Oder anders gesagt: Er wird streitsüchtig, fies und gemein. Seine Beleidigungen reichen von Diffamierungen, die gerne die Wörter »prüde«, »frigide« oder »verklemmt« beinhalten, bis hin zu krassen Verbalattacken aus der Abteilung F… dich! Die wichtigste Gegenmaßnahme in diesem Fall ist die Gleichgültigkeit. Selbst die härteste Beleidigung sollte man niemals persönlich nehmen. Und vor allem: Nicht drauf eingehen! Nicht anfangen, sich zu rechtfertigen! Denn dadurch gewinnt der Vollspacko wieder die Oberhand.
    Adelsmimikry, die
    Als Adelsmimikry bezeichnet man das Nachahmen eines Adeligen zum Zwecke der Täuschung seiner Mitmenschen. Mit blauem Zweireiher, Einstecktuch, Fliege und blasiertem Gesichtsausdruck versucht der Mann namens Krethi oder Plethi, einen auf blaublütig zu machen. Im besten Fall wirkt er dabei so echt wie der Graf in einer schmierigen Telenovela, im schlechtesten Fall wie Ernst August von Hannover. Sein Ziel, sein Gegenüber allein durch seine Erscheinung zu Respekt, Gehorsam und Speichelleckerei zu bewegen, verfolgt er, indem er sich bei eBay einen Adelstitel ersteigert oder eine finanzschwache Baronin als Adoptivmutter einkauft. Abhilfe schafft nur, den von Adelsmimikry befallenen Mann zu meiden – oder sich selbst ein »von und zu« zuzulegen.
    Adrenalinsucht, die
    Die Adrenalinsucht äußert sich im stetigen Drang zu waghalsigen Unternehmungen, die den Betroffenen häufig großen Fliehkräften oder anderen Naturgewalten aussetzen. Der Adrenalinsüchtige sucht stets den Nervenkitzel der besonderen Art, was sich auf die Partnerin ähnlich enervierend auswirkt wie die ausgeprägte → Faulheit . Gemeinsame Wellnessurlaube oder gemütliche Wochen­enden auf der Couch kann sie vergessen. Der Adrenalinjunkie drängt seine Partnerin häufig dazu, ebenfalls die Mörder-Achterbahn zu besteigen, mit Haien zu tauchen oder das Kugelfisch-Menü zu wählen. Falls sie es nicht tut, hält er sie für langweilig. Falls sie es doch tut, schlägt ihm das Herz bis zum Hals, während es ihr in die Hose
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