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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn
Autoren: Gordon R. Dickson
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Magier zu werden. Aber jetzt bin ich einer, ob es mir gefällt oder nicht; und ich verändere die Magie dieser Zeit. Ich forme sie um und benutze sie nach Art und Weise des zwanzigsten Jahrhunderts, so wie wir die Menschen hier in der Burg mit den Verhaltensweisen des zwanzigsten Jahrhunderts verändern.«
    Er stockte, doch Angie schwieg. Er fand, eigentlich gäbe es auf seine Bemerkung auch nichts zu erwidern.
    »Wir können nichts daran ändern, und sie können nichts daran ändern«, fuhr er fort. »Ich habe Sand in das Getriebe einer rundlaufenden Maschine gestreut, und jetzt funktioniert sie anders als zuvor. Ich glaube, ich weiß, was den Burgbewohnern zu schaffen macht.
    Sie nehmen uns übel, daß wir sie allein gelassen haben.«
    »Ach, das glaube ich nicht«, meinte Angie.
    »Entweder das - oder irgend etwas, das ebenso schlimm ist«, sagte Jim. »Sie genießen durch unsere Anwesenheit alle möglichen Vorteile - sie können sich brüsten, einen Magier als Herrn zu haben; und wir sind sicherlich die angenehmste Herrschaft, welche die Bediensteten einer Burg des vierzehnten Jahrhunderts jemals hatte. Sie können uns um den Finger wickeln, und genau das tun sie auch ständig. Und jetzt lassen sie uns merken, daß wir nicht hätten fortgehen dürfen, ohne zuvor ihre Erlaubnis einzuholen.«
    »Jim...«, sagte Angie.
    »Nein«, erwiderte Jim energisch. »Ich täusche mich nicht. Die Fußbodenheizung hier in diesem Raum, all die Veränderungen in der Burg, die ich eingeführt habe und auf die ich so stolz war - das alles geht ihnen gegen den Strich. Und sie haben recht. Sie sollten auf ihre Art leben dürfen, ohne daß ich mich einmische. Insgeheim glaube ich, daß sie uns mittlerweile hassen. Wahrscheinlich würden sie sich das nicht eingestehen, aber so empfinden sie nun einmal; und die Auswirkungen lassen sich nicht mehr übersehen. Warte nur ab, ob es nicht das ist, was hinter ihrem neuen Verhalten zutage treten wird.«
    Er verstummte, und Angie schaute ihn lange an.
    »Du mußt wirklich viel durchgemacht haben, um den Stab zu bekommen«, meinte sie schließlich in mitfühlendem Ton. »Aber ich glaube...«
    An der Tür wurde gekratzt.
    »Verdammt noch mal - was ist denn jetzt schon wieder?« fragte Jim.
    »Herein!« rief Angie.
    Abermals trat John Steward ein und schloß hinter sich sorgsam die Tür.
    »Mylord«, sagte er förmlich, »Mistress Plyseth aus der Anrichte ist hier und möchte Euch dafür, daß sie den Wein verschüttet hat, um Verzeihung bitten.«
    »Der Herr läßt bitten«, kam Angie Jims Antwort zuvor.
    »Sehr wohl, Mylady«, entgegnete John, ging hinaus und schloß hinter sich die Tür. Nach einer Weile öffnete sich die Tür wieder, und John schob die tränenüberströmte Gwynneth Plyseth ins Zimmer. Händeringend näherte sie sich geradewegs Jim und machte Anstalten, vor ihm auf die Knie niederzufallen.
    »Steh auf!« sagte Jim in grobem Ton.
    Gwynneth Plyseth fand mühsam das Gleichgewicht wieder und blieb aufrecht stehen.
    »Mylord«, sagte sie stockend, »es war ganz allein meine Schuld, das gebe ich freimütig zu. Was immer Euer Lordschaft als Strafe für angemessen halten, es geschieht mir nur recht. Da ich Euch aber schon seit so vielen Jahren diene, dürfte ich Euch um Nachsicht und Vergebung bitten?«
    Es war eine wohlüberlegte Rede, doch war Jim nicht in der Stimmung, darauf einzugehen.
    »Schon gut, Mistress Gwynneth«, entgegnete er in unverändert schroffem Ton. »Das wäre alles. Wir wollen nicht mehr davon sprechen. Du kannst jetzt gehen.«
    »Warte noch!« mischte Angie sich ein. Vor einem Monat hatten sie den immer noch recht großen, kreisförmigen Raum, der übriggeblieben war, als sie Roberts Zimmer von der Kemenate abgetrennt hatten, in zwei kleinere Räume unterteilt - dafür war ausreichend Platz, da die Kemenate ursprünglich das ganze obere Stockwerk eingenommen hatte -, und nun hatten sie ein Wohn- und ein Schlafzimmer, das ebenfalls mit einem Kamin ausgestattet war. Angie deutete nun auf die Schlafzimmertür. »Geh dort rein und warte auf mich, Gwynneth. Ich komme gleich nach. John, Ihr dürft Euch entfernen.«
    »Sehr wohl, Mylady.«
    John zog sich förmlich zurück.
    Angie erhob sich aus dem Sessel.
    »Ich werde herausfinden, weshalb sich die Bediensteten so merkwürdig verhalten«, sagte sie zu Jim. »Mit Gwynneth verstehe ich mich ausgezeichnet. Wir denken ganz ähnlich. Sie wird mir alles erklären. Du wartest hier.«
    Angie ging ins Schlafzimmer hinüber und
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