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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen
Autoren: Gordon R. Dickson
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letztemal sah. Einer meiner Männer hat ihm einen Pfeil durch die Rüstung gejagt, und er wird Blut verlieren. Weniger als die Hälfte seiner Leute kehren mit ihm zurück.«
    »Dann können wir Malencontri einnehmen, bevor er seine Verluste wieder ergänzen kann«, rief Brian aus. Dann runzelte er unsicher die Stirn und wandte sein Gesicht zu Jim. »Das heißt, wir könnten, wenn wir einen Grund hätten …«
    »Ich bleibe hier«, sagte Jim barsch.
    »Hurra!« rief Brian, warf wie ein Zwölfjähriger seinen Helm in die Luft und fing ihn wieder auf.
    »Sehr schön«, sagte Carolinus unwirsch. »Wenn das Eure Entscheidung ist. Seid Ihr Euch auch im klaren, daß Ihr, wenn Ihr Euren Kredit bei der Buchhaltungsabteilung in Anspruch nehmt, um Euren eigenen Körper hierherzuholen, nicht mehr genügend übrighaben werdet, um Euch anders zu besinnen und dorthin zurückzukehren, wo Ihr hergekommen seid? Ihr werdet genug Startkapital bekommen, um Euch hier einzurichten, aber nicht genug, um schließlich doch noch zurückgebracht zu werden.«
    »Ich verstehe. Aber natürlich verstehe ich das.«
    »In Ordnung. Zurück, ihr anderen! Wir werden gleich zwei Körper haben, wo jetzt nur einer ist. Also dann …« – Carolinus hob seinen Zauberstab und stampfte mit dem Ende auf die Erde –, »da bist du!«
    Und da war er.
    Jim blinzelte. Er blickte direkt in das gefährliche, von Zähnen starrende Maul einer Drachenschnauze, weniger als zehn Zentimeter vor seiner Nase; und er selbst preßte ein Kissen an seinen Körper, den jetzt nur ein Gewand umhüllte, das wie ein weißes Krankenhausnachthemd aussah.
    »Und was glaubt Ihr, wer Ihr eigentlich seid?« fragte das Drachenmaul.
    Jim trat ein paar Schritte zurück, teils, um nicht taub zu werden und teils, um besser sehen zu können, was ihm da gegenüberstand und ihn anschrie.
    »Gorbash?« fragte er.
    »Tut nur nicht so, als würdet Ihr mich nicht kennen!« sagte der Drache, den Jim nun in voller Lebensgröße sah.
    Er – Gorbash – war ein sehr großes, wild aussehendes Tier. Größer noch und wilder, als Jim es sich nach seinen Erfahrungen innerhalb dieses Körpers vorgestellt hätte.
    »Na – natürlich kenne ich Euch«, keuchte Jim.
    »Aber bestimmt! Und ich kenne Euch. Sollte ich wenigstens. Wer, glaubt Ihr eigentlich, seid Ihr, daß Ihr einfach den Körper eines anderen übernehmen und damit tun könnt, was Ihr wollt, und den Drachen, der der rechtmäßige Besitzer dieses Körpers ist, behandelt, als wäre er erst gestern darin aufgetaucht? Und die ganze Zeit benützt Ihr meinen Körper, wie es Euch gerade einfällt. Mißhandelt ihn, bringt ihn in Gefahr! Niemand würde mir glauben, was dieser Georg schon in den ersten paar Tagen, als er ihn gerade bekommen hatte, mit meinem Körper angestellt hat!«
    Mitleid heischend wandte sich Gorbash an die Umstehenden.
    »Sperrt mich völlig ein. Läßt mich keinen einzigen Muskel bewegen – und das in meinem eigenen Körper, vergeßt das nicht! Dann, bevor ich noch Zeit zum Überlegen habe, stürzt er sich mit dem Kopf voraus von einer Klippe und wedelt so mit meinen Flügeln herum, daß ich sie kaum rechtzeitig so bewegen kann, um uns davor zu bewahren, auf die Felsen zu stürzen. Dann bringt er den Zauberer hier beinahe dazu, uns in einen Käfer zu verwandeln. Am nächsten Tag überfliegt er sich und macht meine Muskeln steif. Anstatt sich dann auszuruhen, schwimmt er – stellt euch vor, er schwimmt – durch alle möglichen Wasser in den Sümpfen. Kein Gedanke an unsere Zehen, an bösartige Meeresschildkröten oder riesige Seelampreten, wie sie mit der Flut hereinkommen. Und das ist erst der Anfang. Danach…«
    »Ich bin schließlich nicht freiwillig in Euren Körper gekrochen«, protestierte Jim.
    »Aber Ihr habt Euch so aufgeführt, als würde er Euch gehören, vom ersten Augenblick an! Und unterbrecht mich nicht!« brüllte Gorbash und fuhr mit seiner Beschwerde an die Zuhörer fort. »Und das war erst der Anfang. Durch seine Schuld hätten uns beinahe die Sandmerker gefressen, dann bringt er uns wirklich fast um durch das Horn dieses anderen Georgs, und das alles ohne einen Bissen zu essen oder einen Tropfen zu trinken … äh … außer das eine Mal im Wirtshaus. Aber das zählt fast nicht!«
    »O nein, das zählt nicht, nicht wahr?« schrie Secoh. »Ich habe von diesem Festmahl gehört, das du da im Wirtshaus hattest. All das herrliche Fleisch, kaum Knochen drin, das du in dich hineinstopfen konntest! All der herrliche
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