Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Ihr und Eure Freunde versorgt seid? Und wenn ich keine Reisenden mehr verköstigen kann, was soll dann aus mir und den Meinen werden?«
    »Carolinus«, schlug Jim vor, »ich habe doch immer noch ein wenig Kredit, oder nicht? Warum benützen wir ihn nicht, um Dick zu bezahlen?«
    »Es ist nicht diese Art von Kredit«, sagte Carolinus verdrießlich. »Für einen Dozenten der Künste ist Eure Unwissenheit manchmal geradezu erschreckend, James.«
    »Schankwirt Dick«, sagte Danielle, und in ihrer Stimme war eine Schärfe, die alle aufblicken ließ, »ob Ihr mich verköstigt und unterbringt, oder auch diese anderen, oder nicht – bis auf einen –, das ist mir gleichgültig. Aber Dafydd braucht Wärme und Nahrung; und ich warne Euch, wenn es notwendig werden sollte …«
    »Nicht nötig«, brummte Aragh. »Obwohl, wenn es soweit kommen sollte, ist ein englischer Wolf an deiner Seite. Aber das ist doch alles kein Problem. Gorbash kann es sich leisten, das Beste von allem zu bezahlen – und er wird es auch tun!«
    »Ich …?« Gorbash grunzte wie ein Drache, der gerade von einem besonders mächtigen Unhold einen Schlag in den Magen bekommen hat. »Ich? Ich besitze so gut wie gar nichts, überhaupt keinen nennenswerten Hort…«
    »Du lügst!« schrie Secoh. »Du bist der nächste Verwandte dieses großen Drachen, deines Großonkels. Als nächster Verwandter weißt du, wo sein Hort liegt; und da er sehr alt war, hat er seit vielen Jahren gehortet und war daher sehr reich. Du hast also zwei Horte, nicht nur einen, du bist ein reicher Drache!«
    »Aber ich …«, begann Gorbash.
    »Gorbash«, sagte Aragh, »ich war schon dein Freund, als du außer deinem Großonkel sonst noch keinen anderen hattest. Ihn hast du heute verloren. Du bist James und den anderen, die das Leben für dich sicher gemacht und dich mit dem Mantel ihres Mutes umgeben haben, etwas schuldig. Das mindeste – ich sage ausdrücklich, das mindeste –, was du tun kannst, um einen Teil dieser Schuld abzutragen, ist, daß du aufhörst, über das bißchen zu jammern, das du hier bezahlen wirst. Wenn du das nicht fertigbringst, bist du nicht mehr mein Freund, und ich lasse dich allein in der Welt.«
    »Aragh…«, begann Gorbash, aber der Wolf kehrte ihm den Rücken zu. »Warte, Aragh! Natürlich habe ich nicht gemeint… Natürlich gebe ich mit Freuden ein Festmahl zu Ehren meines Großonkels, der den Unhold von Gormely Keep erschlug und heute, im hohen Alter… Nun, was brauche ich noch mehr zu sagen? Wirt, das Beste, was Ihr habt für diese Leute, und bevor wir aufbrechen, werdet Ihr in Gold entlohnt.«
    Wie im Rausch ließ sich Jim gleich hinter Danielle und Dafydd, den man vorsichtig in das beste Bett trug und bis zu seiner Genesung in Danielles Obhut ließ, ins Wirtshaus führen. In einem anderen Raum kämpfte sich Jim in eine Anzahl Kleidungsstücke, die man aus dem Keller des Wirtshauses heraufgebracht hatte; schließlich tauchte er, reich gekleidet, mit Angie draußen auf der Wiese auf und fand dort schon Tische und Bänke aufgestellt, beladen mit allem, was man für ein Festmahl braucht.
    Während sie noch drinnen waren, war die Sonne untergegangen, und jetzt war die Nacht hereingebrochen. Große Fackeln auf hohen Ständern loderten überall und bildeten eine warme Höhle in der Dunkelheit. Ihr Feuer knackte und sprühte Funken um den langen Tisch und die Bänke an beiden Seiten. Die Tischplatte war unter Braten und Schinken, Früchten, Käse und allen möglichen anderen Leckereien verschwunden; während am anderen Ende ein mächtiges Weinfaß stand, schon angezapft, und davor eine Reihe von Trinkgefäßen für Menschen und Drachen.
    »Gut gemacht!« sagte Brians Stimme freundlich hinter ihnen, und Jim und Angie wandten sich um und sahen den Ritter aus dem Wirtshaus treten, die Augen auf den Tisch gerichtet. »Schankwirt Dick hat zu Geronde geschickt und ihr ausrichten lassen, daß wir hier sind. Sie wird sich uns bald anschließen. Dick hat uns wirklich gut ausstaffiert, was James?«
    Auch Brian hatte sich umgezogen. Er hatte seine Rüstung abgelegt und trug ein scharlachrotes Gewand, das Jim nie zuvor an ihm gesehen hatte. Er verdächtigte den Ritter, auch von dem Kleidervorrat des Wirts profitiert zu haben. In diesem Gewand, die schlanke Taille mit einem breiten goldenen, gobelinähnlichen Tuch gegürtet, in dem ein Dolch in einer Goldscheide mit Elfenbeinintarsien steckte, war Sir Brian eine edle Gestalt. Sein Anblick erinnerte Jim an seine eigenen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher