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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen
Autoren: Gordon R. Dickson
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die anderen suchten bewußt Streit. Wie sie das fertigbrachte, hatte Jim niemals ergründen können. So weit er sehen konnte, tat sie nichts anderes, als die Situation in gleichmäßig freundlichem Tonfall zu erklären. Worauf, aus irgendeinem Grund, die anderen sofort jedes antagonistische Verhalten aufgaben und freundlich und hilfsbereit wurden. Angie war wirklich etwas Besonderes; speziell für jemanden, den man nur als winzig bezeichnen konnte. Man brauchte nur anzusehen, wie sie mit Grottwold fertig wurde …
    Jim wurde sich bewußt, daß die Zeit weitergeglitten war, während er hier saß und nachdachte. Er blickte auf die Uhr, und seine Miene wurde finster. Beinahe Viertel vor elf. Das ging zu weit. Wenn Grottwold schon nicht genug Verstand hatte, sie gehen zu lassen, hätte sich mindestens Angie selbst inzwischen loseisen müssen.
    Er öffnete die Autotür auf seiner Seite und wollte gerade aussteigen, als wieder eine der beiden großen Eingangstüren aufschwang und Angie die Stufen herunter zum Wagen lief, wobei sie ihren leichten, beigen Mantel überzog. Ihre braunen Augen strahlten, und ihre Wangen waren von der Eile rosig angehaucht.
    »Ach, da bist du ja«, sagte Jim und stieg wieder ein.
    »Es tut mir leid.« Angie stieg auf ihrer Seite in den Schluckspecht und schlug die Tür hinter sich zu. »Grottwold ist ganz außer sich. Er glaubt unmittelbar vor dem Beweis zu stehen, daß Astralprojektion möglich ist…«
    »Was für eine Jektion?«
    Jim ließ den Schluckspecht an und fuhr vom Randstein weg.
    »Astralprojektion. Der Geist wird freigesetzt und kann sich außerhalb des Körpers bewegen. Und mit den Resultaten, die er bekommen hat, als er einen gesteigerten Input in den Biofeedback-Kreislauf eingab, um gewisse Arten von Schlafzuständen zu imitieren …«
     »Du läßt ihn aber doch keine Experimente mit dir machen, oder? Ich glaube, das hatten wir doch festgelegt.«
    »Nun reg dich nicht so auf«, sagte Angie. »Ich lasse ihn nicht mit mir experimentieren, ich helfe ihm nur bei seinen Experimenten. Keine Angst, er wird mich nicht hypnotisieren oder sonst etwas.«
    »Er hat es schon einmal versucht.«
    Jim lenkte den Schluckspecht aus dem Collegegelände auf die West Street und fuhr auf die Abfahrt zum Highway Fünf.
    »Er hat es nur versucht. Du hast mich hypnotisiert, wenn du dich erinnerst – nachdem Grottwold es dir beigebracht hatte.«
    »Auf jeden Fall darfst du dich nie wieder von irgend jemandem hypnotisieren lassen. Weder von mir noch von Hansen oder von sonst jemandem.«
    »Natürlich nicht«, sagte Angie leise.
    Da ging es also schon wieder los – genau das, worüber er nachgedacht hatte, sagte sich Jim. Jetzt war er es, der gerade ihre Spezialbehandlung bekommen hatte. Plötzlich gab es keinen Streit mehr, und er wußte nicht mehr, worüber er sich eigentlich ursprünglich aufgeregt hatte. Er empfand ein leichtes Schuldgefühl, weil er eine Szene wegen einer Sache gemacht hatte, die wahrscheinlich von vornherein nicht so wichtig gewesen war.
    »Jedenfalls«, sagte er, als sie über den Highway Fünf zum Wohnwagenstellplatz fuhren, von dem ihm Danny Cerdak erzählt hatte, »wenn dieser Mietwohnwagen wirklich so günstig sein sollte, wie Danny gesagt hat, können wir heiraten, und vielleicht können wir, wenn wir zusammenleben, mit so wenig Geld auskommen, daß du nicht mehr neben deiner Assistentenstelle für Grottwold arbeiten mußt.«
    »Jim«, sagte Angie, »du weißt doch, daß das nicht geht.«
    »Wir könnten es doch schaffen.«
    »Könnten wir nicht. Das Studentenheim kann uns einzig und allein deshalb für hundertzwanzig pro Mann und Monat mit Kost und Logis aufnehmen, weil sie labbriges Essen in großen Mengen kochen und uns in Etagenbetten in Schlafsäle pferchen. Jede eigene Wohnung, die wir finden können, wird unsere Lebenshaltungskosten erhöhen, nicht senken. Ich kann für uns beide nicht so billig kochen wie das Studentenheim. Nein, ich kann meine Arbeit bei Grottwold nicht aufgeben. Aber wenn wir ein eigenes Heim haben, wird es sich wenigstens scheinbar lohnen weiterzumachen. Wir müssen ein eigenes Heim haben – aber wir sollten uns keine Illusionen über die Kosten machen.«
    »Da draußen könnten wir so etwas wie Camping machen, wenigstens in den ersten paar Monaten.«
    »Und wie stellst du dir das vor? Wir brauchen Küchengerät zum Kochen und Essen. Wir brauchen einen zweiten Tisch, damit jeder einen hat, um seine Aufgaben zu korrigieren, und für die sonstige
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