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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wenig Positives in der neuen Entwicklung entdecken. Vielleicht durfte man nicht Ted verantwortlich machen, sondern die angespannte wirtschaftliche Lage, die sie alle bedrängte. Trotzdem, wieder einmal ertappte sich Jim dabei, daß er wünschte, das Leben und seine Probleme wären konkreter und könnten unmittelbarer in Angriff genommen werden.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Es waren noch fünfzehn Minuten bis drei. Zeit, zu Angie zurückzufahren. Er fand eine Querstraße, wendete und fuhr zum Campus zurück. Zum Glück war er die Flußstraße langsam entlanggefahren und hatte sich nicht weit von der Stadt entfernt. Es wäre nicht gut, wenn sie dastehen und auf ihn warten müßte, nachdem er so hartnäckig darauf bestanden hatte, daß sie bei Grottwold keine Überstunden machte und ihn nicht draußen warten ließ.
    Er langte tatsächlich noch ein paar Minuten zu früh vor der Stoddard Hall an. Er stellte den Motor ab und wartete. Während er dasaß, zerbrach er sich den Kopf, wie er Angie die Nachricht von dem letzten Schlag, der ihn getroffen hatte, am besten beibringen konnte. Ihr eine solche Nachricht am selben Tag bringen zu müssen, an dem auch ihre Hoffnungen auf den Wohnwagen zerstört worden waren, war wirklich schlechtestes Timing. Ganz kurz spielte er mit dem Gedanken, heute einfach überhaupt nichts davon zu sagen. Aber das kam natürlich gar nicht in Frage. Sie würde wissen wollen, warum er es ihr nicht sofort mitgeteilt hatte; und sie würde diese Frage mit vollem Recht stellen. Es führte zu nichts, wenn sie sich angewöhnten, schlechte Nachrichten voreinander zu verheimlichen, nur aus einer falschen Auffassung von Schonung heraus.
    Jim blickte auf die Uhr und stellte bestürzt fest, daß beinahe zehn Minuten vergangen waren, seitdem er hier saß und nachdachte. Angie blieb also doch langer.
    Irgend etwas explodierte in Jim. Plötzlich war er voll Zorn – voll kalter Wut. Grottwold hatte seine Verzögerungstaktik einmal zu oft angewandt. Jim stieg aus dem Wagen, schloß die Tür und lief die Vordertreppe hinauf. Innerhalb der großen Doppeltür war die Haupttreppe, ihre niedrigen Stufen waren mit grauem Granit belegt, der von vielen Studentenfüßen über die Jahre hinweg ausgetreten war. Jim nahm zwei Stufen auf einmal, als er hinaufging.
    Drei Stockwerke hoch und zehn Meter nach rechts den Korridor hinunter war die Milchglastür zur Laborabteilung, wo Grottwold eine kleine Zelle von neun Quadratmetern hatte. Jim eilte darauf zu, sah, daß die Tür geschlossen war, und trat ohne anzuklopfen ein.
    Grottwold stand vor einer Art Schalttafel rechts von Jim; und er blickte sich erschrocken um, als Jim hereinplatzte. Angie saß an der gegenüberliegenden Wand in einer Art Zahnarztstuhl, das Gesicht Jim zugewandt, aber ihr Kopf und der obere Teil ihres Gesichts waren von einer Art Haartrockenhaube, wie aus einem Friseursalon, bedeckt.
    »Angie!« fauchte Jim.
    Sie verschwand.
    Einen zeitlosen Augenblick lang stand Jim da und starrte auf den leeren Stuhl und den leeren Helm. Sie konnte nicht fort sein. Sie konnte nicht so einfach ausgelöscht sein! Was er gerade gesehen hatte, war unmöglich. Er stand da und wartete, daß seine Augen verleugneten, was sie gerade gesehen hatten, und ihm wieder zeigten, daß Angie noch da war.
    »Teleportation!«
    Grottwolds erstickter Schrei riß Jim aus seinem halbbetäubten Zustand. Er fuhr herum, um den großen, strubbelköpfigen Psychologen anzusehen, der seinerseits mit blutleerem Gesicht auf den leeren Stuhl und den Helm starrte. Leben und Entschlossenheit kehrten in Jim zurück.
    »Was ist das? Was ist passiert?« schrie er Grottwold an. »Wo ist Angie?«
    »Sie ist teleportiert worden!« stammelte Grottwold und starrte immer noch auf den Platz, wo Angie gesessen hatte. »Sie ist wirklich teleportiert worden! Und ich habe nur eine Astralprojektion versucht.«
    »Was?« knurrte Jim und ging auf ihn los. »Was haben Sie versucht?«
    »Astralprojektion! Nur Astralprojektion, das ist alles!« winselte Grottwold. »Ich wollte nur ihr astrales Ich aus ihrem Körper herausprojizieren. Ich habe nicht einmal versucht, sie eine wirkliche Projektion erleben zu lassen. Ich habe mir nicht mehr erhofft, als gerade soviel astrale Bewegung, daß ich sie auf den Mikroammetern registrieren könnte, die an die Ganglienaggregate angeschlossen sind, welche ich als Reaktionsmesser verwende. Aber statt dessen ist sie teleportiert worden. Sie …«
    »Wo ist sie?« brüllte Jim.
    »Ich
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