Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
zurückzuholen!«
    Jim zögerte. Dann kehrte er langsam, widerwillig, zu dem leeren Zahnarztstuhl zurück, auf den Grottwold gedeutet hatte.
    »Ich rate Ihnen, sich bloß nicht zu irren«, knurrte er. Er ging zum Stuhl und ließ sich behutsam nieder.
    »Was wollen Sie denn überhaupt machen?« fragte er.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben«, sagte Grottwold. »Ich werde die Schaltung genauso lassen, wie sie war, als Angie teleportiert worden ist. Aber ich werde die Spannung senken. Daran muß es ursprünglich gelegen haben, daß sie teleportiert wurde. Sie hatte einfach zuviel Energie. Ich werde die Energie drosseln, auf diese Weise werden Sie projiziert, nicht teleportiert werden.«
    »Was bedeutet das?«
    »Das heißt, daß Sie nicht körperlich irgendwohin transportiert werden. Sie werden hier in diesem Stuhl bleiben. Nur Ihr Geist wird sich ausdehnen und dahin projiziert werden, wo Angie ist.«
    »Sind Sie da ganz sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher. Ihr Körper wird hier auf diesem Stuhl bleiben. Nur Ihr astrales Ich wird sich Angie anschließen. So sollte es ursprünglich auch bei ihr funktionieren. Vielleicht hat sie sich zu stark konzentriert …«
    »Versuchen Sie nicht, ihr die Schuld zuzuschieben!«
    »Das tue ich nicht. Ich will nur… Vergessen Sie jedenfalls nicht, sich ebenfalls zu konzentrieren. Angie hatte mit dieser Art von Konzentration Erfahrung. Sie nicht. Also werden Sie sich anstrengen müssen. Denken Sie an Angie. Konzentrieren Sie sich auf sie. Konzentrieren Sie sich auf sie an einem Ort mit Drachen.«
    »In Ordnung«, brummte Jim. »Und was dann?«
    »Wenn Sie es richtig machen, werden Sie dort landen, wohin sie teleportiert worden ist. Sie werden natürlich nicht wirklich dort sein«, sagte Grottwold. »Es wird alles subjektiv sein. Aber Sie werden das Gefühl haben, dort zu sein, und nachdem Angie genauso geschaltet ist, sollte auch sie bemerken, daß Ihr astrales Ich anwesend ist, selbst wenn sie dort sonst niemanden wahrnimmt.«
    »Gut, gut!« sagte Jim. »Aber wie bringe ich sie zurück?«
    »Sie müssen sie dazu bringen, daß sie sich auf die Rückkehr konzentriert«, antwortete Grottwold. »Sie erinnern sich doch, wie ich Ihnen beibrachte, sie zu hypnotisieren?«
    »Und wie ich mich erinnere!«
    »Na gut, versuchen Sie, sie noch einmal zu hypnotisieren. Sie muß ihre dortige Umgebung völlig vergessen, erst dann kann sie sich hierher zurückteleportieren. Versetzen Sie sich einfach in Trance und sagen Sie ihr immer wieder, sie soll sich auf das Labor hier konzentrieren. Wenn sie dann verschwindet, wissen Sie, daß sie zurückgekommen ist.«
    »Und was«, fragte Jim, »ist mit mir?«
    »Oh, bei Ihnen ist das kein Problem«, sagte Grottwold. »Sie brauchen nur die Augen zu schließen und sich hierher zurückzuwünschen. Da Ihr Körper das Labor hier nicht verlassen wird, werden Sie automatisch in dem Augenblick hierher zurückkehren, in dem Sie nirgends anders mehr sein wollen.«
    »Sind Sie da auch ganz sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher. Schließen Sie jetzt die Augen! – Nein, nein, Sie müssen sich schon die Haube über den Kopf ziehen …«
    Grottwold trat zu ihm und zog selbst die Haube herunter. Jim saß plötzlich im Dunkeln, wo es schwach nach Angies Haarspray roch.
    »Denken Sie daran«, Grottwolds Stimme drang schwach durch den unten offenen Helm, »konzentrieren Sie sich: Angie – Drachen. Drachen – Angie. Schließen Sie die Augen und denken Sie ständig an diese beiden Dinge …«
    Jim schloß die Augen und dachte.
    Es schien sich nichts zu ereignen. Von außerhalb des Helms kam kein Laut, und mit dem Ding über dem Kopf konnte er nur Finsternis sehen. Der Geruch von Angies Haarspray war betäubend. Konzentriere dich auf Angie, befahl er sich selbst. Konzentriere dich auf Angie … auf Drachen …!
    Nichts geschah, außer daß ihn der Duft des Haarsprays schwindlig machte. In seinem Kopf drehte sich alles. Er fühlte sich riesig und unbeholfen da unter dem Haartrockner, mit geschlossenen Augen. Er empfand ein Pochen in den Ohren, das Geräusch seines Herzens, das an den Arterien seines Körpers entlangschlug. Ein langsames, dumpfes Pochen. Ihm wurde wirklich schwindlig. Ihm war, als würde er seitwärts durch das Nichts gleiten und sich dabei ausdehnen, bis er die Gestalt eines Riesen hatte.
    Eine seltsame Wildheit regte sich in ihm. Er hatte den flüchtigen Wunsch, aufzustehen und etwas oder jemanden auseinanderzureißen. Am liebsten Grottwold. Es wäre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher