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Galgeninsel

Galgeninsel

Titel: Galgeninsel
Autoren: Jakob Maria Soedher
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    Mit Galgeninsel hat Bodenseekommissar Conrad Schielin seinen ersten Fall zu lösen. Und er findet sich gleich zu Beginn der Ermittlungen inmitten eines Gewirrs von Schicksalsschlägen, Macht, Gier und kriminellen Immobilienspekulationen. Dies alles vor der atemberaubenden Kulisse des Sees und der Berge. Nur gut, dass er in seiner Kollegin Lydia intelligente und humorvolle Unterstützung findet. Und nicht zu vergessen die Wanderungen mit Ronsard – seinem französischen Esel. Dabei findet er Ausgleich und die erforderliche Ruhe, um nachzudenken.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Jakob Maria Soedher, 1963 in Unterfranken geboren, lebt und arbeitet als Autor in Augsburg. Seine Krimis erscheinen in der edition hochfeld (Augsburg) und im Aufbau Verlag (Berlin). Er ist Mitglied der Autorengruppe Das Syndikat, www.soedher.de
     
     
    Schielins Fälle
     
     
    Galgeninsel
    edition hochfeld
     
     
    Widmung: mit freundlicher Genehmigung des
Elfenbein Verlag, Berlin
Aus Pierre de Ronsards »Amoren für Cassandre« in der Übersetzung von Georg Holzer. © 2006 Elfenbein Verlag, Berlin
     
     
    3. Auflage
Juli 2009 edition hochfeld, Augsburg
© edition hochfeld
Umschlagkonzept und Gestaltung: edition hochfeld
Titelbild: Ullrich-Jürgen Schönlein
Lektorat: Isabel Bergmiller, Augsburg – Dubai
    Satzherstellung: Amann, Aichstetten
Druck und Binden CPI Ebner & Spiegel, Ulm
Printed in Germany
     
    ISBN: 978-3-9810268-5-6
    www.edition-hochfeld.de
     
     
    Ich hätte Lust
- so grässlich muss ich leiden! -
Aus meinem Leib
das Leben mir zu schneiden
     
    Pierre de Ronsard (1525 – 1585)
     
     
     
    Galgeninsel ist ein Kriminalroman. Die Handlung und wie auch die Personen sind frei erfunden. Etwaige Namensgleichheiten oder Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen sind rein zufällig und unbeabsichtigt. Dieses Buch eignet sich nicht als Reiseführer. Hinweisen möchte der Autor jedoch darauf, dass die bezaubernden Landschaften um den Bodensees immer eine Reise wert sind.

Lindau
    Immer wieder erstanden diese Augenblicke, wenn er über den Hügel fuhr: Er vergewisserte sich mit einem Blick in den Rückspiegel, ob er etwas langsamer würde fahren können, um zu genießen. Seit Jahren schon nahm Conrad Schielin diesen etwas längeren Weg, und was er dabei sah, erschien von Mal zu Mal in anderer Gestalt und wechselnden Farben. Das dunkle Grün des Waldes links der Straße und gegenüber die pralle Wucht sattgrüner Wiesen, sanft den Hügel hinab gleitend – von Baumgruppen und solitären Eichen unterteilt. Dahinter dann die Häuser, eng aneinander geschmiegt und bedacht von roten Ziegeln. Eine steinerne Einheit, aus der die Spitzen der alten Türme erwuchsen. Die Stadt rückte nahe an das Ufer des Sees, dessen weite Fläche sich oft in Nebel und Dunst verlor, was die Mächtigkeit der Berge, die weit hinten den Horizont begrenzten, nur noch gewaltiger erscheinen ließ. Gewaltiger und mächtiger, weil in solchen Momenten die hell leuchtenden Flächen schneebedeckter Gipfel den Blick fesselten, ihr Fundament hingegen sich dem suchenden Blick entzog und in ätherischer Unendlichkeit verborgen blieb.
     
    So wechselhaft und vielfältig die Stimmung war, die Schielin auf seinen täglichen Fahrten zum Dienst zu sehen bekam, so waren es doch Augenblicke wie diese, in denen er in Gedanken jene Worte fand, die tatsächlich geeignet waren den Zustand seines Gemüts zu beschreiben. Ließ er nun den Blick über das Tal zum See bis hin zu den Bergen gleiten, fühlte er eine Weite, mehr noch etwas Unendliches, das sich, wollte er es körperlich zuordnen, nicht allein aus dem ergab, was seine Augen und Sinne erfassten. Er fühlte vielmehr eine Weite des Herzens, die frei machte, die ihn für Sekunden in einen Zustand innerer Geborgenheit versetzte, frei von Sorgen, Ängsten und Gedanken. Ein Zustand sentimentaler Zufriedenheit mit sich selbst und der Welt.
    Langsam fuhr er hinunter, der Stadt zu, verließ damit auch den wohligen Gemütszustand und stoppte an der ersten Ampel. Die neuen, roten LED-Leuchten waren heftig grell und ihr Schein enthob ihn endgültig der morgendlichen Sentimentalitäten.
     
    Er bog nach rechts in eine Straße ein, die den Namen Ludwig Kick trug. An den Tagen, an welchen er diesen Namen bewusst wahrnahm, fiel ihm ein, dass dieser Kick der Stadt das Haus Zum Cavazzen vermacht hatte. Schielin mochte diesen wunderbaren Bau im Zentrum der Insel, gegenüber von Stiftskirche und St. Stephan, seiner
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