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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen
Autoren: Gordon R. Dickson
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weiß es nicht! Ich weiß es wirklich nicht, ich schwöre es!« Die Stimme des jungen Mannes kletterte die Tonleiter hinauf. »Es gibt keine Möglichkeit, wie ich herausfinden…«
    »Es wäre verdammt gut für Sie, wenn Sie es wüßten!«
    »Ich weiß es aber nicht! Ich weiß, wie meine Instrumente eingestellt sind; aber…«
    Jim machte drei Schritte quer durch den Raum, packte den größeren Mann am Kragen seines Laborkittels und schmetterte ihn rückwärts gegen die Wand links von der Instrumententafel.
    »BRINGEN SIE SIE ZURÜCK!«
    »Ich sage Ihnen doch, ich kann es nicht!« zeterte Grottwold. »Das war nicht vorgesehen; also war ich auch nicht darauf vorbereitet! Um sie zurückzuholen, müßte ich erst ein paar Tage oder sogar Wochen damit verbringen, herauszufinden, was eigentlich geschehen ist. Dann müßte ich einen Weg suchen, den Prozeß umzukehren. Und selbst wenn ich das täte, könnte es bis dahin zu spät sein, weil sie sich vielleicht schon aus der physikalischen Sphäre, in die sie teleportiert worden ist, entfernt hat!«
    Jim schwirrte der Kopf. Es war unglaublich, daß er hier stehen und diesem Unsinn zuhören sollte, während er Grottwold gegen die Wand schubste – aber immer noch weit glaubhafter, als daß Angie wirklich verschwunden sein sollte. Selbst jetzt konnte er noch nicht wirklich glauben, was geschehen war.
    Aber er hatte sie verschwinden sehen.
    Er verstärkte seinen Griff an Grottwolds Revers.
    »Also gut, Sie Versager!« sagte er. »Sie bringen sie jetzt hierher zurück, oder ich fange auf der Stelle an, Sie auseinanderzunehmen.«
    »Ich sage doch, ich kann es nicht! Halt…«, schrie Grottwold, als Jim ihn von der Wand wegzerrte, um ihn gleich wieder zurückschleudern zu können – oder hindurch, wenn das möglich war. »Warten Sie! Ich habe eine Idee.«
    Jim zögerte, ließ aber nicht los.
    »Was für eine?« fragte er.
    »Es ist nur eine Chance. Eine vage Chance«, schnatterte Grottwold. »Sie müßten mithelfen. Aber es könnte funktionieren. Ja, es könnte gerade so gehen.«
    »Gut!« fauchte Jim. »Reden Sie schnell. Was ist es?«
    »Ich könnte Sie hinter ihr herschicken …« Grottwold brach ab, weil er etwas hörte, was beinahe wie ein Entsetzensschrei klang. »Warten Sie! Ich meine es ernst. Und ich sage Ihnen, das könnte funktionieren.«
    »Sie versuchen nur, mich loszuwerden«, sagte Jim mit zusammengebissenen Zähnen. »Sie wollen den einzigen Zeugen loswerden, der gegen Sie aussagen könnte!«
    »Nein, nein!« sagte Grottwold. »Das funktioniert. Ich weiß, daß es funktioniert. Und wenn es klappt, bin ich berühmt.«
    Seine Panik schien ein wenig nachzulassen. Er richtete sich auf und machte den – allerdings erfolglosen – Versuch, Jim von sich wegzuschieben.
    »Lassen Sie mich los!« sagte er. »Ich brauche meine Instrumente, oder ich kann weder Angie noch sonst jemandem helfen. Was glauben Sie eigentlich, wen Sie vor sich haben?«
    »Einen Mörder!« sagte Jim finster.
    »Nun gut. Denken Sie, was Sie wollen. Mir ist es gleichgültig. Aber Sie wissen, was ich für Angie empfunden habe. Ich will auch nicht, daß ihr irgend etwas zustößt. Ich wünsche mir ebenso sehr wie Sie, daß sie heil hierher zurückkommt.«
    Vorsichtig ließ Jim den anderen los, hielt aber seine Hände in Bereitschaft, um ihn notfalls gleich wieder zu packen.
    »Also los dann!« grollte er. »Aber machen Sie schnell.«
    »Ich beeile mich, so sehr ich kann.« Grottwold drehte sich zu seiner Schalttafel um und redete leise mit sich selbst. »Ja, so habe ich es, glaube ich, eingestellt. Ja … ja, es gibt keine andere Möglichkeit…«
    »Was reden Sie da?« wollte Jim wissen.
    Grottwold sah ihn über seine knochige Schulter hinweg an.
    »Wir können nichts unternehmen, um sie zurückzuholen, solange wir nicht wissen, wo sie ist«, sagte er. »Ich weiß nur, daß ich sie bat, sich zu konzentrieren, worauf sie wollte, und sie sagte, sie würde sich auf Drachen konzentrieren.«
    »Was für Drachen? Wo gibt es Drachen?«
    »Ich sage Ihnen doch, ich weiß nicht, wo! Es könnten Drachen in einem Museum oder sonstwo sein! Deswegen müssen wir sie lokalisieren; und deswegen müssen Sie mir helfen, sonst schaffen wir es nicht.«
    »Also gut, dann sagen Sie mir, was ich tun soll«, sagte Jim.
    »Sie müssen sich in diesen Stuhl hier setzen …« Grottwold brach ab, als Jim in drohender Haltung einen Schritt auf ihn zuging. »Also gut, dann eben nicht! Sie vertun unsere einzige Chance, sie
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